Äußerer Graben

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Äußerer Graben
Gemeinde Mistelgau
Koordinaten: 49° 54′ N, 11° 24′ OKoordinaten: 49° 53′ 38″ N, 11° 23′ 41″ O
Höhe: 476 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95490
Vorwahl: 09206

Äußerer Graben (fränkisch: Oisa Grohm bzw. Aisere Grohm[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt am Fuße der Neubürg (586 m ü. NHN, 0,7 km südöstlich). Im Nordwesten reicht ein Ausläufer eines tief eingeschnittenen Grabens dorthin, dessen Quellbach ausgetrocknet ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Außerleithen vorbei nach Mengersdorf (1,8 km nordwestlich) bzw. nach Wohnsgehaig (0,3 km südlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1799 wurde eine Wiese „im äußern Graben“ erwähnt,[5] 1801 in einem Adressbuch erstmals eine Einöde namens „Auesserer Graben.“[6] Wenn der Flurname erst in dieser Zeit aufkam, entspricht dieser der heutigen Bedeutung. Er würde demnach auf ein Gebiet in Grenzlage verweisen. Tatsächlich verlief dort damals die Gemarkungsgrenze zwischen Mengersdorf und Wohnsgehaig. Sollte der Flurname älter sein, so käme auch eine Ableitung von īsen (mhd. für Eisen) in Betracht. Dann würde der Flurname auf einen Ort verweisen, an dem Eisenerz gegraben wurde.[5]

Von 1801 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth.[6] Mit dem Ersten Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Äußerer Graben der Ruralgemeinde Wohnsgehaig zugewiesen. Am 1. Juli 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001826 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 5 13 15 12 14 8 3 8 7 7
Wohngebäude 2 2 2 1 2 2
Quelle [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten sind nach St. Otto (Mengersdorf) gepfarrt, die Katholiken nach St. Martin (Nankendorf).[2][14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 296 (Digitalisat).
  2. a b D. Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt, S. 3. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „oisa grōm“ bzw. „aisere grōm“.
  3. Gemeinde Mistelgau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b D. Fastnacht: Ehemaliger Landkreis Ebermannstadt, S. 3 ff.
  6. a b Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 240 (Digitalisat).
  7. Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, OCLC 165778714, S. 148 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 864, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1036, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 982 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 912 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 672 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 150 (Digitalisat).