Étel

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Étel
An Intel
Étel (Frankreich)
Étel (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Morbihan (56)
Arrondissement Lorient
Kanton Quiberon
Gemeindeverband Auray Quiberon Terre Atlantique
Koordinaten 47° 39′ N, 3° 12′ WKoordinaten: 47° 39′ N, 3° 12′ W
Höhe 0–17 m
Fläche 1,74 km²
Einwohner 2.055 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.181 Einw./km²
Postleitzahl 56410
INSEE-Code
Website www.mairie-etel.fr

Luftaufnahme

Étel ist eine französische Gemeinde mit 2055 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Morbihan in der Region Bretagne.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Étel, Uferansicht
Gezeitenmühle Moulin du Sac'h

Der Ort liegt am Fluss Étel, ca. einen Kilometer vor dessen Mündung in den Atlantischen Ozean.

Die Gemeinde grenzt im Nordosten – durch den Fluss Sac’h getrennt, aber über eine Straßenbrücke verbunden – an die Gemeinde Belz, im Südosten an die Gemeinde Erdeven und im Westen an den Fluss Étel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1850 wird das Fischerdorf Étel eine eigenständige Gemeinde. Ende des 19. Jahrhunderts gerät die traditionelle Sardinen-Fischerei in eine Krise und der Fang des Weißen Thunfisches gewinnt die vorrangige Stellung für den Ort. In den 1930er Jahren ist Étel mit rund 250 Booten, 1000 Seeleuten sowie Konservenfabriken einer der Haupthäfen der französischen Thunfisch-Fischerei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Flotte modernisiert und der Fischfang verlagert sich zu beliebteren Sorten wie Seezunge, Seehecht oder Rotzunge. In den 1960er Jahren wandert die Fischindustrie jedoch nach Lorient ab und der Ort hat den Rückgang eines Drittels seiner Bevölkerung zu verkraften. Ende der 1980er Jahre ist der Wandel vom Fischereihafen zum Sportboothafen vollzogen.[1]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2019
Einwohner 3085 3074 2762 2445 2318 2165 2063 2054
Quellen: Cassini und INSEE

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Musée des Thoniers (dt.: Museum für Thunfisch-Fischerei)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Étel

Nach dem Niedergang der Fischindustrie spielt die Fischerei nur noch eine untergeordnete Rolle für den Ort. An die Stelle des Fischfangs sind stationäre Austernzuchten getreten, für die der durch Gezeitenströme geprägte Fluss Étel günstige Bedingungen bietet. Eine weitere Einnahmequelle für die Gemeinde bietet der Tourismus in der Sommersaison.

Die SNSM unterhält in Étel eine Seenotrettungsstation.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Étel ist über die D16 mit Belz und über die D105 mit Erdeven verbunden. Das weiterführende Straßennetz wird über diese angrenzenden Gemeinden erreicht.

Der nächste Bahnhof mit Fernverkehrsanschluss liegt in Auray, nächstgelegener Flughafen ist Lorient Bretagne Sud. Busverbindungen (montags bis samstags) bestehen nach Auray, CarnacLa Trinité-sur-Mer, Lorient und Port-Louis.[2] In der Sommersaison besteht ein Fährverkehr über die Ria d’Étel zum Hafen von Magouer in der Gemeinde Plouhinec.[3]

Bis 1935 war Étel Endpunkt der Straßenbahn La Trinité–Étel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 1, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 156–159.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Étel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La Naissance des Thoniers (Memento vom 15. Oktober 2013 im Internet Archive) abgerufen am 23. Dezember 2013
  2. Réseau des Transports Interurbains du Morbihan (TIM) (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive) Stand: Dezember 2013
  3. Traversée de la ria d’Étel (Memento vom 20. September 2014 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 20. September 2014.