Östlicher Wengenkopf

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Östlicher Wengenkopf

Ostansicht vom Westlichen Wengenkopf (2235 m) aus

Höhe 2207 m ü. NHN [1]
Lage Bayern, Deutschland
Gebirge Daumengruppe, Allgäuer Alpen
Dominanz 0,8 km → Westlicher Wengenkopf
Schartenhöhe 63 m ↓ Einschartung zum Westlichen Wengenkopf
Koordinaten 47° 25′ 33″ N, 10° 21′ 38″ OKoordinaten: 47° 25′ 33″ N, 10° 21′ 38″ O
Östlicher Wengenkopf (Bayern)
Östlicher Wengenkopf (Bayern)
Gestein Hauptdolomit
Besonderheiten Teil des Hindelanger Klettersteig

Der Östliche Wengenkopf ist ein 2207 m ü. NHN hoher Berggipfel in den Allgäuer Alpen im deutschen Bundesland Bayern. Über den Gipfel führt der Hindelanger Klettersteig.

Lage und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in der Untergruppe Daumengruppe gelegene Gipfel erhebt sich in dem Bergkamm, der vom Nebelhorn (2224 m ü. NHN) nach Nordosten zum Großen Daumen (2280 m) zieht. Der westliche Bergnachbar ist der Westliche Wengenkopf (2235 m). Zwischen beiden Gipfel liegt die Scharte (2144 m), die Referenzpunkt für die Schartenhöhe des Östlichen Wengenkopfs ist.[2] Nach Nordosten, zum Großen Daumen hin, liegen noch die Zwiebelstränge. Der Gipfel liegt auf der Gemarkung von Oberstdorf.

Höhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alpenvereinsführer Allgäuer Alpen aus dem Jahr 1985 wird die amtliche Höhenkote des Östlichen Wengenkopfs von 2206,5 m als falsch geführt. Demnach wäre der Ostgipfel zwei Meter höher als der Westgipfel, also 2238 m hoch.[3]

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erwähnt wurde 1774 bei Peter Anichs Atlas Tyrolensis ein Wenger Kopf B. Namensgebend war die Alpe Wengen, deren Weidegebiet südlich des Berges liegt. Wengen ist der Plural des Wortes „Wang“, was die Bedeutung „natürliches Weideland“ hat.[4]

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Erscheinungsbild des Grates in dem sich der Östliche Wengenkopf befindet, ist geprägt von einer Hauptdolomit-Überschiebung. Diese steigt nach Norden hin an und zeigt dann nach Norden überkippte Falten. Daraus resultieren die eher sanfteren Südhänge und die steilen Nordabstürze. Im Norden ist ein breites Band von Fleckenmergeln eingelagert, den Talboden am nördlichen Bergfuß bilden Kössener Schichten.[5]

Alpinismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stützpunkte für eine Besteigung des Östlichen Wengenkopfs sind das Edmund-Probst-Haus (1927 m) am Nebelhorn, sowie die Nebelhornbahn.

Normalweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meist wird der Gipfel im Rahmen einer Begehung des Hindelanger Klettersteigs überschritten. Dieser ist am Wengenkopf ein mittelschwerer Klettersteig (B/C) mit teilweise ungesicherten Kletter-Passagen im I. Grad. In den Scharten westlich und nordöstlich des Gipfels befinden sich Notabstiege aus dem Klettersteig.[6][7]

Klettern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Östlichen Wengenkopf finden sich einige Kletterrouten. Neben der Nordwand (II)[8] und dem Spiralriss an der Westschulter (IV+, A1) aus dem Jahr 1944 von Tröndle und Amling, ist vor allem die 1994 von Robert Jasper und Stefan Meineke erstbegangene Route La Traviata (VIII+) in der Südwand zu erwähnen.[9]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Östlicher Wengenkopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Bayerische Vermessungsverwaltung: BayernViewer 2.0 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de. Abgerufen am 3. Juni 2012.
  3. Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer – Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, S. 153.
  4. Thaddäus Steiner: Allgäuer Bergnamen. 2. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2008, ISBN 978-3-89870-389-5, S. 215.
  5. Herbert Scholz: Bau und Werden der Allgäuer Landschaft. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 1995, S. T5, T17.
  6. Dieter Seibert: Alpenvereinsführer alpin – Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen. 17. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-1126-2, S. 284.
  7. Dieter Seibert: Rother Wanderführer – Allgäuer Alpen: Höhenwege und Klettersteige. 13. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-3120-8, S. 54 f.
  8. Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer – Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, S. 435.
  9. Stefan Meineke: Klettern im Allgäu. In: Bergsteiger special 14: Allgäu. Bruckmann, München 2007, ISBN 978-3-7654-4647-4, S. 66.