Ötigheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 53′ N, 8° 14′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rastatt | |
Höhe: | 124 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,97 km2 | |
Einwohner: | 4918 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 448 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76470 | |
Vorwahl: | 07222 | |
Kfz-Kennzeichen: | RA, BH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 16 039 | |
LOCODE: | DE OTG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 3 76470 Ötigheim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Frank Kiefer (CDU, angetreten als unabhängiger Kandidat) | |
Lage der Gemeinde Ötigheim im Landkreis Rastatt | ||
Ötigheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt. Zur Gemeinde Ötigheim gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ötigheim liegt rund fünf Kilometer nordöstlich von Rastatt in der Oberrheinischen Tiefebene. Der Ort liegt am Federbach.
Die unmittelbaren Nachbargemeinden sind Bietigheim und Steinmauern.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das „Telldorf“ oder auch Etje, wie es im Volksmund genannt wird, wurde im Jahre 788 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und ist somit über 1200 Jahre alt. Ötigheim ist besonders durch sein 100 Jahre altes Freilichttheater über die Grenzen Badens bekannt. Das Theater heißt Tellplatz, nach Wilhelm Tell benannt, einem der ersten aufgeführten Stücke. Ein Teil der Gemeinde wirkt noch immer als Laienschauspieler mit.
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- römisch-katholisch: 2.953
- evangelisch: 647
Da die Reformation an Ötigheim vorbeiging, ist die Gemeinde auch heute noch vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Die heutige katholische St.-Michael-Kirche wurde nach Plänen von Friedrich Weinbrenner erbaut und 1831 geweiht. Die wenigen evangelischen Gläubigen hingegen werden von Bietigheim aus geistlich versorgt.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verwaltungsgemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Rastatt.
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat in Ötigheim hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
||
FW | Freie Wählergemeinschaft | 51,0 | 7 | 38,1 | 6 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 40,9 | 6 | 44,7 | 6 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 8,1 | 1 | 17,2 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 65,2 % | 60,6 % |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1945–1955: Eugen Reuter (CDU)
- 1976–2013: Werner Happold (CDU)
- seit 1. Juli 2013: Frank Kiefer (CDU, angetreten als unabhängiger Kandidat[2])[3]
Gemeindeverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Ötigheim ist Mitglied des Gemeindeverbandes MÖBS.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „In Rot ein aufrechter goldener Doppelhaken.“
Der erste Abdruck (1495) erscheint in einer vom Schultheiß und Ortsgericht ausgestellten Beglaubigung. Seitdem blieb das unveränderte Siegelbild der Doppelhaken (auch „Wolfseisen“ oder „Wolfsangel“ genannt), den man auf ein altes Fleckenzeichen zurückführen darf. Nach Einführung der Gemeindeverfassung wurde die gleiche Figur in den Gemeindesiegeln benutzt und seit etwa 1825 wappenmäßig in einem ovalen Schild gezeigt, der dem Zeitgeschmack entsprechend mit Blätterkranz und Palmblättern dekoriert ist. 1901 wurden die auf das badische Schrägbalkenwappen anspielenden Farben amtlich für das jetzige Gemeindewappen gebilligt.[4]
Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Ötigheim unterhält partnerschaftliche Beziehungen
zu Gabicce Mare in Italien seit 1998 und
zum Kurort Rathen in Sachsen seit 1990.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1906 besteht die große Freilichtbühne Ötigheim mit 4.000 überdachten Sitzplätzen. Die Freilichtbühne feierte 2006 ihr 100-jähriges Bestehen. Betrieben wird die Bühne als Laienspiel vom Verein Volksschauspiele Ötigheim e. V. Die vom Gründer der Freilichtbühne, Geistlicher Rat Monsignore Josef Saier, entwickelte künstlerische und kulturpolitisch-christliche Linie gilt als verbindliches Vermächtnis.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein großer Arbeitgeber auf Ötigheimer Gemarkung ist der Rastatter Entwässerungsrinnenhersteller Hauraton, der in Ötigheim einen Produktions- und Logistikstandort unterhält.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ötigheim ist durch die Bundesstraße 36 (Mannheim–Lahr/Schwarzwald) an das überregionale Straßennetz angebunden. Auf der Bahnstrecke Karlsruhe–Durmersheim–Rastatt verkehren die Linien S 7 und S 8 der Stadtbahn Karlsruhe. Die Bundesstraße 3 passiert ebenfalls die Gemeindegemarkung.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die einzige weiterführende Schule in Ötigheim ist die Brüchelwaldschule, eine Hauptschule. Zudem gibt es in Ötigheim noch eine Grundschule sowie drei Kindergärten.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Adolf Kühn (1886–1968), Politiker (ZENTRUM, CDU), MdL (Baden, Württemberg-Baden, Baden-Württemberg)
- Karl-Heinz Diemand (* 1954), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Josef Saier (1874–1955), Pfarrer und Begründer und langjähriger Leiter der Volksschauspiele Ötigheim
- Lisa Karlström (* 1974) ist eine aus Schweden stammende deutsche Schauspielerin, die in Ötigheim ihre Kindheit und Jugend verbrachte.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2019 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.frankkiefer.de/index.php/ueber-mich
- ↑ http://www.oetigheim.de/pb/,Lde/464825.html
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg Seite 83. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag Bremen, 1971.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Martin Walter: 100 Jahre Volksschauspiele Ötigheim. „Volk spielt fürs Volk“. Ubstadt-Weiher: verlag regionalkultur, 2006. ISBN 978-3-89735-432-6.
- Kurt Wagner: Ötigheim im Wandel der Zeiten (Bildband). Herausgeber: Gemeinde Ötigheim, 1987.