15-cm-lange schwere Feldhaubitze 13/02

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15-cm-lange schwere Feldhaubitze 13/02
Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung lange schwere Feldhaubitze 13/02
Entwickler/Hersteller Krupp, Essen u. a.
Entwicklungsjahr ab 1917
Produktionszeit 1917 bis 1918
Stückzahl siehe Artikel
Waffenkategorie Feld- und Belagerungsgeschütz
Mannschaft 6
Technische Daten
Rohrlänge 2.550 mm[1]
Kaliber Feldkaliber 149,7 mm[1]
Zugkaliber 152,3 mm[1]
Kaliberlänge L/17[1]
Anzahl Züge 32[1]
Drall 4° bis 8° (progressiv)[1]
Gewicht in
Feuerstellung
2.210[1] kg
Höhenrichtbereich 0 bis +45[1] Winkelgrad

Die lange schwere Feldhaubitze 13/02 (kurz: „lg. sFH 13/02“) mit einem Kaliber von 15 cm war ein ab 1917 bei der deutschen Armee eingeführtes Geschütz, das neben der langen sFH 13 gebaut wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschütz entstand dadurch, dass man das Rohr, Wiege und Schutzschild der langen schweren Feldhaubitze 13 mit der Lafette der schweren Feldhaubitze 02 kombinierte. Solche Lafetten waren offenbar in größerer Anzahl vorhanden und konnten auf diese Art und Weise weiter verwendet werden, während die ausgeschossenen Geschützrohre der sFH 02 ausgeschieden wurden.

Es sollen ca. 1000 solche Geschütze gebaut worden sein[2]. Im Oktober 1918 waren 12 Batterien mit diesem Geschütz ausgestattet[3], was bei vier Geschützen pro Batterie einem Sollbestand von 48 Geschützen entspricht. Angesichts letzterer Zahl muss die durch Kosar erfolgte Schätzung als erheblich zu hoch angesehen werden, was auch durch die nachfolgende Kalkulation belegt wird: Nach Weyrauch wurden von August 1914 bis Ende Oktober 1918 insgesamt 6236 Steilfeuergeschütze für die Fußartillerie gebaut[4]. Zieht man von dieser Gesamtzahl 3409 sFH 13, 1550 lange sFH 13, 222 Mörser, 736 lange Mörser und 12 Stück 18-cm-Versuchshaubitzen ab, so verbleibt ein Rest von 307 Steilfeuergeschützen. Hiervon wird man wahrscheinlich weiter an überschweren Steilfeuergeschützen 6 schwere Kartaunen, 10 Stück 42-cm-Mörser L/16 und 10 Stück 42-cm-Mörser (M-Gerät), also weitere 26 Stück, abziehen müssen. Unklar ist auch, ob nicht die Lieferungen während des Krieges an andere Staaten (Schweiz, Niederlande, Türkei), die man auf zusammen etwa 100 bis 150 Stück schätzen kann, abzuziehen sind: Danach verblieben je nach Schätzung für sonstige Geschütze zwischen 150 und knapp 300 Stück, wovon etliche nicht an der Front, sondern zu Ausbildungszwecken eingesetzt gewesen sein werden. Nach Kriegsende wurden alle verbleibenden Geschütze gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages verschrottet.

Technik, Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die technischen Details wurden zur Vereinfachung in Fertigung und Logistik im Vergleich zur 15-cm-lange schwere Feldhaubitze 13 („lg. s.F.H. 13“) etwas verbessert. Es wurde eine vereinfachte Rohrrücklaufbremse und ein Federvorholer eingesetzt. Die Lafette wog etwas 30 bis 40 kg weniger. Die Schussweite betrug je nach Typ und Gewicht der Granaten bis zu 8.500 Meter für die 15-cm-Granate-12 beziehungsweise 8.800 Meter für die Granate 15-cm-Granate-14.[1] Das Geschütz ist optisch schwer von der früheren Version zu unterscheiden. Die Gliederung der Batterien und Mannschaften wie bei den übrigen mit schweren Feldhaubitzen ausgestatteten Batterien wurde beibehalten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kosar, Franz: Artillerie des 20. Jahrhunderts Bd.2: Mittlere Feldgeschütze, München 1971, ISBN 3-469-00336-X (zit. als „Kosar, mittl. Feldgeschütze“)
  • Friedrich Krupp AG (Hrsg.): Die Entwicklung des Artilleriematerials im Weltkriege, Essen o. J. (ca. 1920) (zit. als St.N.Fußa.)
  • Hermann Schirmer: Das Gerät der schweren Artillerie. in vor und nach dem Weltkrieg. In: Alfred Muther (Hrsg.): Das Gerät der schweren Artillerie. V. Vol.1 und Vol. 2. Bernhard & Graefe, Berlin 1937, OCLC 491381162.
  • Waffenring der ehemaligen deutschen schweren Artillerie (Hrsg.): Das Ehrenbuch der Deutschen Schweren Artillerie, Bd. 1 Berlin 1931, Bd. 2 Berlin 1934 (zit. als „Ehrenbuch Bd. 1“ und „Ehrenbuch Bd.2“)
  • Robert Weyrauch: Waffen- und Munitionswesen, Die deutsche Kriegswirtschaft im Bereich der Heeresverwaltung 1914–1918, Berlin/Boston 2016, ISBN 978-3-11-045112-2

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Hermann Schirmer, Das Gerät der schweren Artillerie, Vol. 1 S. 70–73, Vol. 2 S. 17.
  2. Kosar, mittlere Feldgeschütze S. 104
  3. Ehrenbuch Bd. 1 Anl. 3
  4. Weyrauch Anl. IV