444. Sicherungs-Division (Wehrmacht)

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Die 444. Sicherungs-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg.

Division z.b.V. 444[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 25. Oktober 1939 wurde eine Division z.b.V. 444 in Darmstadt im Wehrkreis XII aufgestellt.

Auflösung durch Umbenennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte März 1941 erfolgt die Umbenennung in die 444. Sicherungs-Division.

444. Sicherungs-Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung durch Umbenennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernschreiben des Ia der Division an den Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Süd Karl von Roques mit der Bitte um Rückführung von in die Ukraine geschickter Juden aus ungarischen Konzentrationslagern, 28. Juli 1941.

Die Division wurde am 15. März 1941 bei Ohlau in Schlesien im Wehrkreis VIII aus dem Stab der Division z.b.V. 444 und Teilen der 221. Infanterie-Division aufgestellt. Die Division wurde während des gesamten Kriegs überwiegend an der Ostfront, im Bereich Südrussland der Heeresgruppe Süd zugeordnet, für Sicherungsaufgaben im rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzt.

Ab September 1941 wurde der Verband in der besetzten Sowjetunion aktiv um die Bevölkerung zu kontrollieren und die Besatzungsmaßnahmen durchzuführen.

Eingliederung von Turk-Truppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab November 1941 war der Division befohlen, Turkverbände aus den Gefangenenlagern heraus aufzustellen.[1][2] Im November 1942 wurde ein turkestanisches Regiment für die Division geschaffen. Anfang Januar 1943, jetzt in der Heeresgruppe A, wurden sechs kalmückische Reiterschwadronen als Kalmückenabteilung unter das Kommando der Division gestellt. Im Februar erfolgte die Unterstellung unter die 4. Panzerarmee, dann unter die Armeeabteilung Hollidt und dem daraus entstandenen Nachfolger, der 6. Armee. Zwischen Rostow und Mius erfolgten in diesem Zeitraum die Sicherungsmaßnahmen der Division, welche als nicht kampffähig beschrieben wird.[3]

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 1944 erfolgte die Herauslösung beider Sicherungs-Regimenter und im Mai 1944 wurde die Division ganz aufgelöst.

Kriegsverbrechen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab September 1941 folgte in unterschiedlicher Zusammenstellung mit anderen Einheiten die Partisanenbekämpfung, welche in die Ermordung der jüdischen Bevölkerung von Saporischschja mit ca. 3700 Toten gipfelt.[4][1]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1942

  • verstärktes Infanterie-Regiment 360 (aus der 221. Infanterie-Division, später zur 111. Infanterie-Division und als Sicherungs-Regiment 360 bei der 454. Sicherungs-Division)
  • Wach-Bataillon 708
  • II./Artillerie-Regiment 221 (aus der 221. Infanterie-Division)
  • Landesschützen-Regimentsstab 46
  • Divisions-Nachrichten-Abteilung 828
  • Kosaken-Hundertschaft 444 (zur 454. Sicherungs-Division)
  • Panzer-Kompanie 445 aus Beutepanzern
  • Turkestanische Hundertschaft 444
  • Divisionseinheiten 360

1943

  • Sicherungs-Regiment 46 (Anfang 1944 zum Korück 558 der 8. Armee)
  • Sicherungs-Regiment 602 (Anfang 1944 zum Korück 558 der 8. Armee)
  • Nachrichten-Abteilung 828 (November 1941 aus Feld-Nachrichten-Kommandantur 44)
  • Kommandeur der Divisions-Nachschubtruppen 360

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 124+125, ISBN 978-0-8117-3437-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b David Motadel: Für Prophet und Führer: Die islamische Welt und das Dritte Reich. Klett-Cotta, 2017, ISBN 978-3-608-10978-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Erich Hesse: Der sowjetrussische Partisanenkrieg 1941 bis 1944 im Spiegel deutscher Kampfanweisungen und Befehle. Musterschmidt-Verlag, 1993, ISBN 978-3-7881-1410-7, S. 129 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Ernst Rebentisch: The Combat History of the 23rd Panzer Division in World War II. Stackpole Books, 2012, ISBN 978-0-8117-4641-0, S. 242 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Michael Schwartz: Funktionäre mit Vergangenheit: Das Gründungspräsidium des Bundesverbandes der Vertriebenen und das "Dritte Reich". Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-486-71745-7, S. 396 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg. 4. 1. November 1941 - 31. Mai 1942. Biblio-Verl., 1992, ISBN 978-3-7648-1787-9, S. 385 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).