Backteller

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Backteller (auch Tonscheiben genannt) sind tellerförmige Tonscheiben aus der Vorzeit. Sie wurden nach ihrem vermuteten Verwendungszweck benannt. Sie finden sich in Horizonten der jungsteinzeitlichen Baalberger Kultur, der Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur (4600–2400 v. Chr.), der Kugelamphoren-Kultur (3100–2700 v. Chr.), der Michelsberger Kultur (4400–3500 v. Chr.), in der frühen nordischen Trichterbecherkultur (TBK 4200–2800 v. Chr.) sowie in der Vlaardingen-Kultur (3350–1950 v. Chr.)

Technische Untersuchungen ergaben, dass es bei den in der Erhaltung, Herstellungsart und Tonbeschaffenheit von der übrigen Keramik merklich unterscheidbaren Stücken nicht auf Wasser-, wohl aber auf Warmfestigkeit ankam. Dies lässt die Erklärung zu, dass die Platten als Backteller dienten.[1]

Bei gaschromatographischen Analysen zweier Backteller von der Heuneburg (6. Jahrhundert v. Chr.) wurde auf den Plattenböden Knochenöl nachgewiesen.[2]

Auf Backtellern könnte Getreidebrei als Fladenbrot zubereitet worden sein. Auf einem Backteller aus der Siedlung Weiher bei Thayngen (Kanton Schaffhausen, Schweiz) – wahrscheinlich zur Michelsberger Kultur gehörend – fanden sich Abdrücke einer geflochtenen Matte, welche offenbar aus einem bast- oder eher grasartigen Material bestand. Es gibt Backteller mit Löchern (Perforationen) und konzentrischen Rillen.

  • Hermann Behrens: Tonscheiben („Backteller“) aus dem mitteldeutschen Neolithikum. In: Jahresschrift der Mitteldeutschen Vorgeschichte. 47, 1963, S. 127 ff.

Einzelnachweise

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  1. Hermann Müller-Karpe: Handbuch der Vorgeschichte. Band 3, München, Beck 1974, S. 200.
  2. Daniela Fort-Linksfeiler: Die Schüsseln und Schalen der Heuneburg (= Heuneburgstudien. Band 7). Philipp von Zabern, Mainz 1989, S. 40 f.