Reisratten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. März 2023 um 11:28 Uhr durch Nordelch (Diskussion | Beiträge) (Aufteilung der Gattung: Zusatz). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Reisratten

Reisratte (Oryzomys palustris)

Systematik
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Wühler (Cricetidae)
Unterfamilie: Sigmodontinae
Oryzomyalia
Tribus: Oryzomyini
Gattung: Reisratten
Wissenschaftlicher Name
Oryzomys
Baird, 1857

Die Reisratten (Oryzomys) sind eine auf dem amerikanischen Kontinent lebende Nagetiergattung aus der Gruppe der Neuweltmäuse. Sie umfassen 43 Arten.

Merkmale

Reisratten erreichen eine Kopfrumpflänge von 9 bis 20 Zentimetern, der Schwanz ist 8 bis 25 Zentimeter lang und das Gewicht beträgt 40 bis 80 Gramm. Ihr raues, aber nicht stacheliges Fell ist an der Oberseite graubraun gefärbt, die Unterseite ist weiß oder hellbraun. Der Schwanz ist relativ lang und spärlich behaart.

Verbreitung und Lebensraum

Reisratten sind auf dem amerikanischen Kontinent von den mittleren USA bis in das nördliche Argentinien verbreitet, die größte Artenvielfalt herrscht jedoch in Mittel- und dem nördlichen Südamerika. Sie kommen sowohl in Wäldern wie auch in Sümpfen, Wiesen und sogar Gebirgsregionen vor.

Lebensweise

Die Lebensweise ist nur von wenigen Arten, insbesondere O. palustris, bekannt. Diese Art errichtet Grasnester und ist sowohl tag- wie auch nachtaktiv. In trockenen Regionen gräbt sie auch Baue, sie kann außerdem gut schwimmen und sucht auch im Wasser nach Nahrung.

Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Samen und Früchten, aber auch Insekten, Krebstieren und kleinen Fischen.

Mehrmals im Jahr bringt das Weibchen nach einer 25- bis 28-tägigen Tragzeit zwei bis fünf Jungtiere zur Welt.

Reisratten und Menschen

Einige Reisrattenarten sind weitverbreitet, sie fallen bisweilen in Plantagen ein und gelten als Schädlinge. Einige andere Arten sind in ihrem Bestand bedroht. Zwei Inselendemiten, O. curasoe (endemisch auf Curaçao) und O. nelsoni (endemisch auf den Marias-Inseln), sind ausgestorben.

Systematik

Die Systematik und Artenzahl der Reisratten ist umstritten. Wilson und Reeder (2005) listen folgende 43 Arten:

Artenliste

Die Galápagos-Reisratten (Nesoryzomys) und die Dunklen Reisratten (Melanomys) werden manchmal in diese Gattung gegliedert.

Aufteilung der Gattung

Nach Weksler et al. (2006) sind die Reisratten keine natürliche Gruppe, die Arten sind teilweise näher mit anderen Neuweltmäusen verwandt als miteinander. Sie führen darum zehn neue Gattungen ein:[1]

Oryzomys umfasst in diesem Sinn nur mehr wenige Arten wie O. palustris und O. cuesi. Sechs Arten werden in die bereits existierende Gattung Handleyomys übertragen.

Diese Aufteilung ist aber noch nicht allgemein anerkannt.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Einzelnachweise

  1. Marcelo Weksler, Alexandre Reis Percequillo, Robert S. Voss: Ten new genera of oryzomyine rodents (Cricetidae: Sigmodontinae). In: American Museum Novitates. Nr. 3537, 2006, ISSN 0003-0082, S. 1–29, online.
Commons: Reisratten (Oryzomys) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien