SV Motor Mickten-Dresden

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Motor Mickten
Name SV Motor Mickten-Dresden e. V.
Vereinsfarben Grün Weiß Anthrazit
Gründung 1952 in Dresden
Vereinssitz Sportcenter Motor Mickten
Pestalozziplatz 20
01127 Dresden
Mitglieder 1611 (1. Januar 2021)
Abteilungen 23
Vorsitzender Steffen Tampe
Website www.motor-mickten.de

Der SV Motor Mickten-Dresden e. V., kurz Motor Mickten, ist ein sächsischer Mehrspartenverein für Breitensport und zählt mit über 1600 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen in Dresden.[1] Er ging aus der Betriebssportgemeinschaft "BSG Motor Mickten" hervor. Der Verein bietet in 24 Sportarten Freizeit- und Wettkampfsport an. Dazu gehören: Aerobic, Badminton, Basketball, Billard Carambol, Capoeira, E-Rolli-Fußball, Einradhockey, Fußball, Gymnastik, Handball, Judo, Kegeln, Klettern, Roller Derby, Sanshou, Shinkendo, Thai Bo, Tischtennis, Turnen, Karate, Volleyball und Zumba-Fitness.

Der Verein unterhält ein eigenes Sportobjekt mit Zwei-Feld-Halle, Kletterwand und Vier-Bahnen-Kegelanlage.

Die Dresden Pioneers, die A-Mannschaft der Abteilung Roller Derby, wurden 2018 Deutsche Meister.

Geschichte

Angestellte der VEB Elektroschaltgeräte Dresden gründeten am 8. August 1952, unterstützt durch ihren Arbeitgeber, die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Motor Mickten, um Betriebsangehörigen sportliche Betätigungen zu ermöglichen. Vom damaligen Betriebsdirektor Friedrich Pappermann wurde ein Vereinsgebäude zur Verfügung gestellt. Anfangs wurden die Sportarten Fußball, Leichtathletik, Gymnastik, Tischtennis und Kegeln betrieben, kurze Zeit später kam Billard Carambol hinzu.

Nach und nach entwickelte sich die BSG Motor Mickten zu einer zentralen Anlaufstelle des Freizeitsportes für den gesamten Stadtbezirk Dresden-Nord. Der Kinder- und Jugendsport erhielt schon in den Anfangsjahren, zum Beispiel durch das Durchführen der Kinder- und Jugendspartakiaden, eine feste Position. Bis 1984 stieg die Mitgliederzahl auf ca. 450.

Im Jahr 1985 wurden der VEB Reglerwerk Dresden und der VEB Elektroschaltgeräte Dresden zur VEB EAW Elektronik zusammengelegt, damit wurden auch die BSG Reglerwerk Dresden und die BSG Motor Mickten mit nun 750 Mitgliedern vereinigt. Bis 1989 wuchs die BSG Motor Mickten zur mit über 900 Mitgliedern zweitgrößten BSG im Stadtbezirk. Als sich abzeichnete, dass der Trägerbetrieb VEB EAW Elektronik insolvent werden würde, erfolgte 1991 die Gründung des SV Motor Mickten-Dresden e. V., wodurch der Verein die Gemeinnützig- und Selbstständigkeit erlangte und sich vom Trägerbetrieb abspaltete. Durch den daraus folgenden Rückgang der Mitgliederzahl auf 444 Mitglieder erlitt der Verein zwar einen starken Rückschlag, doch durch fachliche Unterstützung durch die Vereinsführung des TuS Alstertal und materielle Hilfestellungen des Arbeitsamtes, mehrerer Förderprogramme und Sponsoren entwickelte sich Motor Mickten wieder zum größten Sportverein im Ortsamtsbereich Pieschen.

Am 24. November 1994 erhielt mit Motor Mickten erstmals ein Sportverein für sein sozialpädagogisches Engagement im Kinder- und Jugendbereich die Anerkennung als Träger der freien Jugendarbeit. Am 1. Juni 1995 folgte die Anerkennung als Beschäftigungsstelle des Zivildienstes und 1997 die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe.

Da das alte Vereinsgebäude den gestiegenen Ansprüchen des Vereins nicht mehr genügte, machte er sich seit 1991 auf die Suche nach einem neuen Standort, bis 1997 das Angebot des Schulverwaltungsamtes folgte, gemeinsam mit dem Pestalozzi-Gymnasium eine moderne Zweifeld-Halle zu errichten. Im August 2000 erfolgte der erste Spatenstich, ungefähr ein Jahr später wurde die Sportanlage fertig gestellt und auf den Namen „Sportcenter MoMi“ getauft.

2021 zählte Motor Mickten mit über 1600 Mitgliedern zu den fünf mitgliederstärksten Vereinen Dresdens und nahm sachsenweit den 22. Platz ein[1].

Sportobjekte

Das ursprüngliche Vereinsgebäude wurde nach Fusion und Umzug des Trägerbetriebs von der Treuhandanstalt verwaltet. Als die Gründung des SV Motor Mickten-Dresden erfolgte, übernahm die Stadt Dresden das Objekt von der Treuhandanstalt und garantierte Motor Mickten die Alleinnutzung. Das Gebäude umfasste Anfang der 1990er Jahre eine Kegelanlage mit zwei Bahnen, einen Tischtennisraum mit fünf Tischen, einen Billard- und Kulturraum mit drei Billards und eine Geschäftsstelle. Da diese Ausstattung nicht für alle betriebenen Sportarten ausreichte, nutzte der Verein zu dieser Zeit größtenteils Schulsporthallen. Aus diesem Grund suchte der Verein ein neues eigenes Gebäude.

Das Sportamt Dresden bot dem Verein das Gelände eines Sportplatzes an, welches seit 1990 verwaist und im Besitz der Stadt Dresden war. In der Folge bereitete der Verein bis 1996 den Bau der Sporteinrichtung vor und vergab den Bauauftrag, allerdings wurden seitens der Stadt keine Fördermittel gewährt, was 1997 schließlich zur Aufgabe des Projekts führte.

Im selben Jahr schlug das Schulverwaltungsamt dem Verein vor, gemeinsam mit dem Pestalozzi-Gymnasium Dresden eine Sportstätte zu errichten. Der Stadtrat Dresden stimmte 1999 der Errichtung des Sportcenters zu und unterstützte ebenso wie Bund und Land den Bau mit Fördermitteln. 2001 wurde das Sportobjekt mit dem neuen Namen „MoMi“ mit Zweifeldhalle, Vierbahn-Kegelanlage, einem Jugendraum, einer Geschäftsstelle, einer Küche und einer Tribüne mit Platz für 99 Zuschauer fertig gestellt. Im November 2009 wurde das Gebäude zusätzlich mit einer Kletterwand ausgestattet.

Abteilungen

Der Verein unterhält 23 Abteilungen: Aerobic, Aerobic Superfit, Badminton, Basketball, Billard Carambol, Capoeira, E-Rolli-Fußball, Einradhockey, Fußball, Gymnastik, Handball, Judo, Kampfkunst, Kara-Ho Karate, Kegeln, Kegeln Hörgeschädigte, Kindersport, Klettern, Roller Derby, Tischtennis, Turnen, Volleyball und Zumba. Die erfolgreichsten Sparten sind Einradhockey und Roller Derby, in denen der Verein in der höchsten Spielklasse spielt.

Die Mannschaft der Abteilung E-Rolli-Fußball, die „Power Lions“, war die erste deutsche Mannschaft, die diese Sportart aufgenommen hat. Die „Dresden Pioneers“ der Abteilung Roller Derby gewannen 2018 die deutsche Meisterschaft.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Rangliste Vereine mit mindestens 1000 Mitgliedern", Website des Landessportbundes Sachsen. Abgerufen am 13. August 2021.
  2. Dresden Pioneers gewinnen die deutsche Meisterschaft.