Ethologische Gesellschaft

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Ethologische Gesellschaft e.V.
(EthoGes)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 10. Oktober 1978 in Basel (Schweiz)
Geschäftsstelle Göttingen (Deutschland)
Zweck Ethologie
Mitglieder ca. 450
Website www.etho-ges.de

Die Ethologische Gesellschaft e.V. (auch Ethological Society) ist ein eingetragener Verein[1] und eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die gegründet wurde, um die Verhaltensbiologie (auch Ethologie) in der Forschung[2], Lehre[3] und Öffentlichkeit[4] zu fördern. Seit ihrer Gründung am 10. Oktober 1978 in der Schweiz durch Christiane Buchholtz, Karl-Ludwig Damm, Dierk Franck, Herbert Groß, Georg Rüppell, Norbert Krischke und Jakob Parzefall wird die Gesellschaft von Verhaltensbiologen geführt[4]. Stand Juni 2022 hat sie ca. 400 Mitglieder[5]. Die Gesellschaft veröffentlicht zweimal im Jahr ein Rundschreiben, die EthoNews, mit internen Informationen, bevorstehenden Veranstaltungen, Konferenzberichten, Buchempfehlungen und Forschungsnews[6]. Außerdem ist die Gesellschaft mit der internationalen Fachzeitschrift Ethology verbunden[7]; die jeweiligen Chefredakteure sind Teil des Vorstands[8]. Die Gesellschaft ist eine gemeinnützige Organisation[1], die den größten Teil ihres Einkommens für die Unterstützung ihrer Mitglieder, Konferenzen und Forschungsprojekte ausgibt[9].

Konferenzen

Die Ethologische Gesellschaft e.V. veranstaltet eine jährliche Tagung, welche jeweils von anderen Mitgliedern der Gesellschaft veranstaltet wird[5]. Beispielsweise wurde die Tagung im Jahr 2016 vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen organisiert[10]. In Zusammenarbeit mit der British Association for the Study of Animal Behaviour (ASAB) veranstaltet die Gesellschaft des Weiteren die Europäische Konferenz für Verhaltensbiologie (ECBB), welche alle zwei Jahre stattfindet [2]. Darüber hinaus finanziert die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Sektion „Verhaltensbiologie“ der Deutschen Zoologischen Gesellschaft das jährliche Graduiertenkolleg [2].

Auszeichnungen

Die Ethologische Gesellschaft e.V. verleiht alle zwei Jahre den Tinbergen-Preis an herausragende junge Forschende in der Verhaltensbiologie[11][12]. Der Preis ist nach Nikolaas Tinbergen benannt, einem niederländischen Biologen, der das Gebiet der Verhaltensbiologie geprägt hat und der für seine Arbeit 1973 zusammen mit Karl von Frisch und Konrad Lorenz den Nobelpreis für Medizin erhielt[13]. Um herausragende wissenschaftliche Präsentationen von Nachwuchsforschenden zu fördern, vergibt die Gesellschaft auf ihrer Jahrestagung den Gwinner Preis. Der Preis ist nach Eberhard Gwinner benannt, einem deutschen Biologen, der Pionierarbeit auf dem Gebiet der Verhaltensbiologie geleistet hat[14].

Präsidenten (Vizepräsidenten)

Jahr Präsidenten (Vizepräsidenten)
2023–2024 Claudia Fichtel (Wolfgang Goymann)
2021–2022 Claudia Fichtel (Wolfgang Goymann)
2019–2020 Thomas Bugnyar (Claudia Fichtel)
2017–2018 Thomas Bugnyar (Claudia Fichtel)
2015–2016 Peter Kappeler (Thomas Bugnyar)
2013–2014 Peter Kappeler (Thomas Bugnyar)
2011–2012 Redouan Bshary (Peter Kappeler)
2009–2010 Redouan Bshary (Peter Kappeler)
2007–2008 Fritz Trillmich (Redouan Bshary)
2005–2006 Michael Taborsky (Fritz Trillmich)
2003–2004 Michael Taborsky (Fritz Trillmich)
2001–2002 Norbert Sachser (Michael Taborsky)
Jahr Präsidenten (Vizepräsidenten)
1999–2000 Norbert Sachser (Michael Taborsky)
1997–1998 Jürg Lamprecht (Norbert Sachser)
1995–1996 Dietrich von Holst (Jürg Lamprecht)
1993–1994 Dietrich von Holst (Klaus Peschke)
1991–1992 Heinz-Ulrich Reyer (Klaus Peschke)
1989–1990 Eberhard Curio (Heinz-Ulrich Reyer)
1987–1988 Eberhard Curio (Heinz-Ulrich Reyer)
1985–1986 Dierk Franck (Dietrich von Holst)
1983–1984 Dierk Franck (Dietrich von Holst)
1981–1982 Christiane Buchholtz (Dierk Franck)
1979–1980 Christiane Buchholtz (Dierk Franck)

Tinbergen-Preisträger

Jahr Tinbergen-Preisträger
2022 Manon Schweinfurth
2020 Lysanne Snijders
2018 Jorg Massen
2016 Alexander Kotrschal
2014 Erica van de Waal
2012 Barbara Caspers
2010 Katharina Hirschenhauser
2008 Oliver Krüger
2006 Thomas Bugnyar
Jahr Tinbergen Preisträger
2004 Sabine Tebbich
2002 Redouan Bshary
2000 Ingo Schlupp
1998 Martin Wikelski
1996 Claus Wedekind
1992 Anne-Kathrin Eggert
1990 Theo Bakker[15]
1988 Carel ten Cate[16]

Ehrenmitglieder

Literatur

  • Dierk Franck: Eine Wissenschaft im Aufbruch. Chronik der Ethologischen Gesellschaft 1949–2000. Niel & More, 2008.

Belege

  1. a b Registerportal. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2016; abgerufen am 26. Mai 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.handelsregister.de
  2. Stipendien- und Reisebeiträge – Ethologische Gesellschaft e.V. Abgerufen am 26. Mai 2021 (deutsch).
  3. Matthias Wilde, Siegfried Klautke: Praktische Verhaltensforschung: Die Zwergmaus macht's möglich! In: Biowissenschaften in Schule und Öffentlichkeit. IPN, Kiel 2001, ISBN 978-3-89088-149-2, S. 282 (uni-bayreuth.de [abgerufen am 26. Mai 2021]).
  4. a b Franck, Dierk: Eine Wissenschaft im Aufbruch – Chronik der Ethologischen Gesellschaft 1949-2000. Niel & More, 2008.
  5. a b Ethologische Gesellschaft e.V. Abgerufen am 6. April 2022 (deutsch).
  6. Ethologische, Gesellschaft: EthoNews 83. 14. April 2021.
  7. Ethology. Abgerufen am 26. Mai 2021 (englisch).
  8. Wolfgang Goymann: Editorial: A New Editor-in-Chief for Ethology. In: Ethology. Band 125, Nr. 6, 2019, ISSN 1439-0310, S. 341–342, doi:10.1111/eth.12878 (wiley.com [abgerufen am 26. Mai 2021]).
  9. Förderungsoptionen. In: Ethologische Gesellschaft e. V. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  10. Wie Krähen Werkzeuge nutzen. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  11. Jorg J. M. Massen: Studying the evolution of cooperation and prosociality in birds. In: Ethology. Band 126, Nr. 2, 2020, ISSN 1439-0310, S. 121–124, doi:10.1111/eth.13001 (wiley.com [abgerufen am 26. Mai 2021]).
  12. Preise – Ethologische Gesellschaft e.V. Abgerufen am 26. Mai 2021 (deutsch).
  13. The Nobel Prize in Physiology or Medicine 1973. Abgerufen am 22. September 2021 (amerikanisches Englisch).
  14. Roland Brandstaetter, John Krebs: Eberhard Gwinner (1938–2004). In: Nature. Band 432, Nr. 7018, Dezember 2004, ISSN 1476-4687, S. 687–687, doi:10.1038/432687a (nature.com [abgerufen am 22. September 2021]).
  15. Thünken, T., Rick, I.P., & Frommen, J.G.: Contributions in honour of Theo CM Bakker: Testing, not guessing. In: Evolutionary Ecology Research. Band 19, Nr. 5, 2018, S. 477–486.
  16. Carel ten Cate. Abgerufen am 22. September 2021 (englisch).