Franklin Delano Floyd

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Franklin Delano Floyd

Franklin Delano Floyd (* 17. Juni 1943 in Barnesville, Georgia; † 23. Januar 2023 im Florida State Prison, Raiford, Florida)[1][2] war ein zum Tode verurteilter US-amerikanischer Mörder, Sexualstraftäter, Entführer und mutmaßlicher Serienmörder.

Als Jugendlicher wurde er für die Entführung und den sexuellen Missbrauch eines Mädchens in Georgia verurteilt und für zehn Jahre inhaftiert. Kurz nach seiner Entlassung 1972 belästigte er eine Frau sexuell, tauchte danach unter und lebte 17 Jahre unter verschiedenen Alias-Namen. 1974 heiratete er eine vierfache Mutter in North Carolina, welche 1975 für 30 Tage in Haft ging. Während dieser Zeit ging er mit ihren Kindern fort. Die Mutter fand zwei Mädchen später in der örtlichen Wohlfahrt auf, ihr männlicher Säugling wurde erst 2019 lebend wiedergefunden und ihre Tochter Suzanne Marie Sevakis nahm Floyd mit sich. Auch ihr beschaffte er diverse Decknamen und gab sie zuerst als seine eigene Tochter aus, bevor er sie 1989 heiratete. Bis zu ihrem ungeklärten Tod im April 1990 missbrauchte er Sevakis sexuell. Im gleichen Jahr wurde er als Franklin Delano Floyd verhaftet und seine falschen Identitäten flogen allmählich auf. In Haft kämpfte er um das Sorgerecht von Sevakis Sohn und seinem Stiefkind Michael Anthony Hughes und entführte den Sechsjährigen nach seiner Entlassung 1994 aus der Schule. Floyd wurde Wochen später alleine in Louisville (Kentucky) verhaftet, und auch nach seiner Festnahme hielt er das Schicksal des Jungen geheim, welcher nie wieder gesehen wurde. Ermittler gingen davon aus, dass er den Jungen getötet hatte.

Für die Entführung von Hughes wurde Floyd im Jahr 1995 zu einer Freiheitsstrafe von über 50 Jahren verurteilt. 2003 wurde er für den vorsätzlichen Mord an Sevakis Arbeitskollegin Cheryl Ann Commesso im Jahr 1989 zum Tode verurteilt und wartet seitdem im Florida State Prison auf seine Hinrichtung durch letale Injektion. Zusätzlich gilt Floyd als Hauptverdächtiger am Tod von Sevakis verantwortlich zu sein und gab erst 2014 gegenüber FBI-Agenten ihre wirkliche Identität preis. Diese war davor Jahrzehnte ungeklärt, da ihre Mutter nie eine Vermisstenanzeige gestellt hatte. Zusätzlich gab er auch an, Michael Anthony Hughes noch am Tag seiner Entführung durch zwei Kopfschüsse ermordet zu haben.

Die Verbrechen und das Leben des Franklin Delano Floyds erhielten in den 90er Jahren in den Vereinigten Staaten eine große Rezeption, jedoch ist der Fall im deutschsprachigen Raum nahezu unbekannt.

Frühes Leben

Herkunft, Kindheit und Jugend

Franklin Delano Floyd wurde 1943 in Barnesville, Georgia, geboren und war das jüngste von fünf Kindern der Eheleute Thomas H. (* 1912) und Della Jewel Floyd (* 1916). Er erhielt die beiden Vornamen des zwei Jahre später verstorbenen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt. Sein Vater arbeitete in einer Baumwollspinnerei, war schwer alkoholabhängig und schlug seine Frau sowie die Kinder regelmäßig. Kurz nach Franklins erstem Geburtstag starb der Vater an einem Nieren- und Leberversagen. Seine Mutter war daraufhin überfordert und nicht fähig, die Kinder alleine aufzuziehen, weshalb sie allesamt abgeben musste. Als Kleinkind kam Floyd 1946 mit seinen Geschwistern in das Georgia Baptist Children’s Home in Hapeville, Georgia. Dort wurden sie voneinander getrennt und mit Kindern in deren Altersgruppen zusammengebracht. Seine Kindheit im Heim beschrieb Floyd später als Folter. Er war regelmäßig das Ziel psychischer und physischer Attacken der anderen Heimkinder aufgrund seines femininen Verhaltens. Beispielsweise wurde ihm mit sechs Jahren ein Besen in den Anus eingeführt. Als Jugendlicher wurde er selbst häufig als Dieb und Schläger auffällig. Von den Heimbetreuern erfuhr er deshalb regelmäßig harte Bestrafungen. Im baptistischen Heim wurde in der Regel jegliche Verletzung der strikten Regeln bestraft. Als er als Jugendlicher masturbierend in seinem Zimmer entdeckt wurde, wurde er gezwungen seine Hand in heißes Wasser einzutauchen. Später wurde er auch ausgepeitscht. Mit 16 Jahren musste er das Heim verlassen und zog zu seiner Schwester Dorothy, weil er ausbrach und in einem Haus in der Nachbarschaft Essen stahl.[3]

Auch bei seiner Schwester verursachte Floyd Probleme und wurde auch von ihr alsbald aus ihrem Zuhause hinausgeworfen. Er machte sich nach Indianapolis, Indiana, auf, um nach seiner leiblichen Mutter Della zu suchen. Er fand sie, musste jedoch erfahren, dass diese inzwischen der Prostitution nachging. Mit Dellas Hilfe besorgte er sich gefälschte Papiere und schrieb sich in Kalifornien bei der U.S. Army ein, wo er jedoch nach sechs Monaten als minderjährig aufflog und entlassen wurde. Er versuchte erneut mit seiner Mutter in Kontakt zu treten, fand sie jedoch nicht und zog als Herumtreiber durch die Staaten.[4]

Erste Straftaten und Gefängnisaufenthalte

Am 19. Februar 1960 brach der 16-jährige Floyd in ein Sears-Kaufhaus in Inglewood, Kalifornien, ein, um sich eine Schusswaffe zu besorgen. Die alarmierte Polizei war schnell am Ort des Geschehens. Die Situation eskalierte und endete in einem Schusswechsel, bei dem Floyd mit einem Schuss in den Bauch außer Gefecht gesetzt wurde. Eine Notoperation war nötig und er erholte sich rasch von seinen schweren Verletzungen. Nach seiner Genesung wurde er für ein Jahr in eine Jugendeinrichtung geschickt; er wurde bald auf Bewährung entlassen. Bereits 1961 wanderte er wieder hinter Gitter, nachdem er seine Bewährungsauflagen verletzt hatte, da er mit einem Freund zum Angeln nach Alaska oder Kanada fuhr.[5]

Nach dem Abbüßen seiner Strafe kehrte er im Mai 1962 nach Hapeville zurück und fand Arbeit beim Atlanta Municipal Airport. Bereits einen Monat später geriet sein geregeltes Leben jedoch erneut aus den Fugen, da er wieder verhaftet wurde. Er hatte ein vierjähriges Mädchen von einer Bowlinganlage weggelockt und in einem angrenzenden Wald sexuell missbraucht. Für den Tatbestand der Kindesentführung und des sexuellen Missbrauchs eines Kindes wurde Floyd zu einer Freiheitsstrafe in Höhe von zehn bis zwanzig Jahren verurteilt, welche er im Georgia State Prison in Reidsville, Georgia, antrat. Im November desselben Jahres wurde er ins Milledgeville State Hospital gebracht, wo sein psychiatrischer Zustand ermittelt werden sollte. 1963 gelang ihm beim Transport zu einer Augenuntersuchung die Flucht und er stahl ein Fahrzeug, mit dem er nach Macon, Georgia, fuhr, wo er eine Waffe erwarb. Am 15. März überfiel er eine Filiale der Citizens & Southern National Bank und erbeutete über 6.000 US-Dollar. Er wurde schnell überführt, erhielt eine Haftstrafe in Höhe von 15 Jahren und wurde in die Chillicothe Correctional Institution in Chillicothe, Ohio, eingewiesen. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch erhielt er zusätzlich zu seiner Strafe fünf weitere Jahre und wurde in der United States Penitentiary in Lewisburg, Pennsylvania, untergebracht. Dort wurde er aufgrund seines jungen Äußeren und seines Status als Pädophiler häufig von Mitinsassen vergewaltigt, aufgrund dessen er aufs Dach des Gebäudes kletterte und mit Suizid drohte. Daraufhin wurde er ins United States Penitentiary Marion in Williamson County, Illinois, überstellt, wo er sich deutlich besser verhielt und den General Educational Development Test bestand. Im Februar 1968 wurde er zurück ins Georgia State Prison transferiert. Dort befreundete er sich mit dem Mithäftling David Dial, einem notorischen Kriminellen, welcher groß und massiv von Gewicht war. Seine Boshaftigkeit machte vielen Häftlingen Angst und der schwache Floyd erhielt seinen Schutz.[6] Seine Mutter Della, inzwischen Della Jarnot aufgrund einer Heirat mit George Henry Jarnot, verstarb am 2. Juli 1968 und wurde auf dem Graceland Cemetery in Chicago, Illinois, begraben.[7]

Flucht und Beziehung mit Sandi Chipman

Im November 1972 wurde der nunmehr 29-jährige Floyd nach zehn Jahren in diversen Haftanstalten entlassen und in ein halfway house, eine Reintegrationsstätte u. a. für Entlassene, geschickt. Am 27. Januar 1973, nur eine Woche nach seiner Entlassung aus dieser Institution, drängte er bei einer Tankstelle eine Frau in deren Auto, in dem er sie sexuell belästigte. Der Frau gelang die Flucht und Floyd wurde wieder verhaftet. Er überzeugte David Dial, die Kaution für ihn zu hinterlegen, und wurde als Fugitive entlassen. Jedoch erschien er nicht zu seinem anberaumten Gerichtstermin am 11. Juni 1973 und gegen Floyd wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Daraufhin verschwand der Name Franklin Delano Floyd vorerst für 17 Jahre von der Bildfläche.[8]

Franklin Floyd kam zuerst bei seinem Freund David Dial in Newnan, Georgia, unter und begann, Alias-Namen zu verwenden, um seine wahre Identität zu verheimlichen.[8] Im Jahr 1974 lernte er als Brandon Williams auf einer Raststätte in North Carolina die zweifach geschiedene Sandi Chipman, später auch Sandi Willet, kennen. Chipman hatte vier Kinder aus beiden Ehen: Suzanne Marie Sevakis (* 1969) aus erster Ehe mit Cliff Sevakis, sowie Allison (* 1971), Amy (* 1972) und Phillip Steven (* 1974) aus ihrer zweiten Ehe mit Dennis Brandenburg. Die beiden heirateten bereits nach einem Monat und zogen mit den Kindern nach Dallas, Texas.[9][10]

Leben mit Suzanne Marie Sevakis

Entziehung der Kinder Chipmans

1975 kam Chipman aufgrund des Tatbestandes des Scheckbetrugs für 30 Tage in Haft und ließ die Kinder bei ihrem Mann Brandon Williams. Nach ihrer Entlassung fand sie eine aufgegebene Wohnung vor. Williams war mit den Kindern verschwunden. Während sie ihre zwei Töchter Allison und Amy bei der lokalen Wohlfahrt auffand, waren ihr jüngstes und ältestes Kind für sie für immer verschwunden. Williams lebte in den nächsten Jahren zusammen mit Suzanne, Phillip wurde hingegen jahrzehntelang nicht gefunden. Chipman versuchte bei der Polizei und beim FBI eine Vermisstenanzeige aufzugeben, wurde aber abgewiesen, da Williams als Stiefvater das Recht habe, die Kinder zu nehmen.[9][10]

Leben in Oklahoma City, Louisville und Atlanta

Durch ein breites Kontaktnetz mit ehemaligen Insassen konnte sich Floyd in den nächsten Jahren immer wieder gefälschte Geburtsurkunden und Führerscheine besorgen.[11] Als Trenton B. Davis lebte er mit Sevakis, welche er als seine Tochter Suzanne Davis ausgab, von 1975 bis 1978 in Oklahoma City, Oklahoma. Er begann in einer Schule zu arbeiten und schleuste das intelligente Mädchen – Sevakis wurde später auf einen Intelligenzquotienten von über 130 getestet – in das Schulsystem ein. Nachdem eine Babysitterin ihn des sexuellen Missbrauchs an seiner Tochter beschuldigte, flohen sie und tauchten 1980 in Louisville, auf. Sie hatten ihre Namen geändert und nannten sich nun Warren Judson Marshall und Sharon Marshall. Dort fand Floyd eine Anstellung als Maler. Unter denselben Namen verließen sie zwei Jahre später den Bundesstaat Kentucky und kehrten in Floyds Heimat Georgia zurück, wo sie sich im Norden Atlantas niederließen. Dort trat Sharon im Mai 1983 in die Baldwin High School ein und wechselte in einem Jahr dreimal die Schule. Im Juni 1986 erhielt sie ihren Abschluss an der Forest High School. Ihr Ziel war es, Luft- und Raumfahrttechnik an der Georgia Tech zu studieren. Sie wurde dort auch akzeptiert, musste ihre Pläne aber ändern, da die beiden nach Phoenix, Arizona zogen. In der Zeit vor ihrem Abschluss wurde Suzanne erstmals schwanger und Floyd brachte sie aufgrund dessen in eine neue Stadt, wo sie niemanden kannte, damit er die erwachsene Sevakis weiter kontrollieren konnte. Das Kind wurde laut späteren Aussagen Floyds in Atlanta geboren und zur Adoption freigegeben. In Phoenix nahm die junge Frau einen Job als Hostess im Marriott Hotel in der Nähe des Flughafens an. Sie lernte den Kellner Greg Higgs kennen, mit welchem sie eine Partnerschaft einging. Sevakis plante nun an der Arizona State zu studieren, was sie aber aufgrund einer erneuten Schwangerschaft nicht verwirklichen konnte. Sie verließ Higgs und sie und Floyd verschwanden aus Arizona.[12]

Leben in Tampa

Im Jahr 1987 tauchten beide in Tampa, Florida, auf, wo die schwangere Sharon Marshall als Stripperin sowie vermutlich auch als Prostituierte zu arbeiten begann, da Floyd sie selbst dazu gedrängt hatte. Sie tanzte in einem Abendlokal namens Mons Venus in Tampa, wo Frauen bis zu 3.000 US-Dollar pro Woche verdienen konnten. Ihr wurde zwar zuerst mitgeteilt, dass sie abnehmen sollte, jedoch gefiel der Anblick der schwangeren Marshall den Kunden und sie konnte bleiben. Warren Marshall arbeitete als Maler, fiel aber bereits nach einigen Wochen von einer Leiter und lebte seit dem von einer kleinen Invalidenrente, aber hauptsächlich von Sharons Verdienst. Am 21. März oder 21. April 1988 wurde Michael Anthony Marshall, später Michael Anthony Hughes, geboren, der, im Gegensatz zur vorigen Schwangerschaft, nicht zur Adoption freigegeben wurde. Warren störte die Anwesenheit des Säuglings, jedoch zeigte er sich auch gegenüber anderen als überaus begeistert von seiner „Tochter“. In Anwesenheit einer Arbeitskollegin belästigte er Sharon sexuell, wodurch im Mons Venus bald das Gerücht umging, er verkehre mit seiner Tochter und sei gar der Vater Michaels.[13]

Floyd und die erneut schwangere Sevakis verließen im Dezember 1988, der üblichen Strategie folgend, überhastet die Stadt. Sie gingen nach Louisville, wo Sevakis auch kurze Zeit als Tänzerin arbeitete. Am 25. Dezember 1988 wurde sie nach einer Drogenüberdosis bewusstlos in ihrem Auto vorgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Sie wurde alsbald entlassen, und nach diesem Vorfall kehrten die Marshalls, im Gegensatz zu den vorigen Schwangerschaften, in ihre alte Stadt Tampa zurück.[14] Bei der Arbeit lernte sie einen Mann namens Cary Strukel kennen, welcher ihr fester Freund wurde, und befreundete sich mit einer Kollegin Cheryl Ann „Stevie“ Commesso (* 1970). Floyd zeigte sich nun auch vor deren Freund als begeisterter Anhänger der Arbeit seiner „Tochter“. Er veranlasste auch, dass Sharon sich Brustimplantate machen ließ, um laut ihm ihre Karrierechancen als Pornodarstellerin zu steigern. Außerdem zeigte er der Babysitterin Michaels und deren Freund provokante Videos von Sharon zusammen mit Commesso, welche er selbst aufgenommen hatte. Commesso zog später im Haushalt der Marshalls ein, nachdem sie von ihren Mitbewohnern aufgrund ihrer Freizügigkeit rausgeschmissen worden war. Floyd verliebte sich in Commesso und verkehrte auch mit ihr, obwohl sie ihn nicht anziehend fand. Jedoch war sie von seiner Vita begeistert, was Warren schamlos ausnützen konnte. Er präsentierte sich ihr beispielsweise als Fotograf mit Kontakten zum Playboy, um von ihr pornografische Fotografien machen zu können.[15]

Verschwinden von Cheryl Ann Commesso

Andere Arbeitskolleginnen Sharons fanden es merkwürdig, dass Warren die Tätigkeit seiner Tochter so stark unterstützte; sie hielten ihn für gefährlich. Trotz aller Warnungen von Arbeitskolleginnen traf Commesso sich weiter mit ihm, und er nahm sie auf einen Bootstrip am Okeechobeesee mit. Dort forderte er Geschlechtsverkehr von Commesso, die sich aber weigerte. Der wütende Warren attackierte sie, schlug ihr ins Gesicht, versuchte, sie zu würgen, und wollte sie in einem Fischnetz fesseln. In Todesangst sprang sie von Bord, und sein ausgeworfenes Netz verpasste sie nur knapp. Daraufhin trampte Commesso den Weg nach Hause. Um Warren zu schaden, verpfiff sie Sharon Marshall bei der Wohlfahrt, dass diese über 1.500 US-Dollar wöchentlich verdiene. Die Sozialhilfezahlungen an sie wurden daraufhin gestoppt. Warren war aufgebracht und versuchte im April 1989, Commesso vor dem Mons Venus in seinen Wagen zu ziehen, wurde aber von Bodyguards aufgehalten. Eine Woche später verschwand sie spurlos. Mitte April war Sharon Marshall sichtbar erneut schwanger, und eine Arbeitskollegin konfrontierte sie nun direkt mit dem Verdacht, dass ihr Vater der Kindsvater sei. Sharon räumte nun unter Tränen erstmals gegenüber einer Person ein, dass Warren nur ihr Stiefvater sei und sie seit Jahren missbrauche. Dennoch könne sie ihn nicht verlassen, da sie gesehen habe, dass er schlimme Taten verübt hatte und sie Angst habe, dass er sonst sie und Michael töten würde.[16]

Am 9. Mai 1989 wurde gegen Warren Marshall ein Haftbefehl ausgesprochen. Er hatte das zwanzig Fuß lange Motorboot, auf dem er Commesso angegriffen hatte, gestohlen, Löcher hineingebohrt und es damit zum Sinken gebracht, um einen Versicherungsbetrug zu begehen. Einen Monat später brannte er sein Mobilheim vorsätzlich ab, und er war mit Sevakis und Michael verschwunden.[13]

Leben in Tulsa

Im Juni 1989 wurde Commesso schließlich von ihrem Vater als vermisst gemeldet, woraufhin die Marshalls aus der Stadt flohen. Ihr Wagen, eine rote Corvette C4, war bereits im Mai verlassen auf einem Parkplatz am St. Petersburg-Clearwater International Airport aufgefunden worden.[17] Sie reisten nach New Orleans, Louisiana, und Floyd nahm den Namen Clarence Marcus Hughes an. Er heiratete die junge Tonya Dawn Tadlock, wie sich Sevakis nun nannte, und sie bekam im August ein Mädchen, welches zur Adoption freigegeben wurde.[18] Im September 1989 zogen sie weiter nach Tulsa, Oklahoma, wo Tonya einen Job als Stripperin im Passions annahm. Sie befreundete sich mit ihrer Arbeitskollegin Karen „Connie“ Parsley, ging eine Beziehung mit dem College-Studenten Kevin Brown ein und entfremdete sich immer mehr von Floyd. Sie dachte an eine Zukunft mit Brown, fand wieder Lust am Lesen und wollte sich mit Michael endgültig von Floyd trennen. Sie war dem Pädophilen längst entwachsen und diente ihm nur noch zur Geldbeschaffung. Er schien sich nun auf ihren Sohn Michael zu fokussieren und eine lebende Sevakis war ihm dabei im Weg.[19]

Tod von Suzanne Marie Sevakis

Anfang April 1990 waren in den frühen Morgenstunden drei in einem Fahrzeug sitzende Männer auf der Interstate 35, nordöstlich von Oklahoma City und südöstlich von Edmond, Oklahoma, unterwegs. Nachdem sie die I-35 verlassen hatten und auf einer Service Road fuhren, wurden sie auf einen verwaisten blauen Damenschuh aufmerksam. Nur hundert Meter später entdeckte der Fahrer die schwer verletzt neben der Straße liegende Tonya Dawn Hughes (Sevakis) und alarmierte in einem einige hundert Meter entfernt liegenden Motel 6 die Einsatzkräfte, die sie umgehend ins Presbyterian Hospital in Oklahoma City brachten. Sie war offenbar das Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht (Hit-and-run-accident) geworden, welches durch verteilte Einkäufe und Habseligkeiten am Unfallort untermauert wurde. Als sie das Krankenhaus erreichte, war Hughes ansprechbar und wies auch nach Röntgenuntersuchungen weder Knochenbrüche noch Schrammen und Blutungen auf, welche bei einem Unfall dieser Art eingetreten wären. Dennoch schwebte sie aufgrund eines Hämatoms am Hinterkopf in Lebensgefahr und wurde in ein künstliches Koma versetzt. Clarence Marcus Hughes kam am nächsten Tag ins Krankenhaus, fiel jedoch nur durch seine Empathielosigkeit auf. Er kümmerte sich einzig darum, dass keine Besucher in ihr Zimmer gelangen konnten und befestigte an der Zimmertür ein selbstgemachtes Schild mit der Aufschrift „NO VISITORS“. Er äußerte zusätzlich, dass er im Zimmer des Motels eingeschlafen sei, während seine Frau es verließ, um Besorgungen zu machen.[20]

In den folgenden Tagen wurde sie regelmäßig von ihrer Freundin Karen Parsley und Kevin Brown besucht, zum Missfallen ihres Mannes. Tonya zeigte dabei auch erstmals Reaktionen auf ihre Umwelt und war auf dem Weg der Besserung. Die Ärzte waren sich nun sicher, dass sie ihre Verletzung überleben würde. Dabei äußerte der zuständige Arzt auch den Verdacht gegenüber Parsley, dass Tonya nicht von einem Auto angefahren wurde, und berief sich dabei auf das Fehlen äußerer Verletzungen. Parsley schlussfolgerte daraus, dass Clarence sie töten wollte und er den gescheiterten Versuch nicht hinnehmen würde. Sie kontaktierte das Krankenhaus, dass sie vermehrt auf das Zimmer Tonyas achten sollten. Bei einem weiteren Besuch am nächsten Tag hinterließ sie außerdem ihre Kontaktdaten im Presbyterian Hospital, die sie im Notfall kontaktieren sollten. Bereits am Morgen des nächsten Tages, den 13. April 1990, erhielt Parsley einen Anruf, dass sich der Zustand Tonyas in der Nacht drastisch verschlechtert habe und sie es nicht über den Tag schaffen würde. Als sie im Krankenhaus eintraf, war Tonya bereits tot.[21]

Dr. Charles Engel führte die Obduktion des Leichnams durch und entdeckte diverse Blessuren und blaue Flecken an den Gliedmaßen. Außerdem stellte er fest, dass Tonya Hughes diverse Schwangerschaften durchlebte und sie mehrere chirurgische Vorgänge hatte durchführen lassen, darunter ihre Brust- und Gesäßimplantate. Die schwere Verletzung des Schädelknochens ließ ihm zu dem Schluss kommen, dass der Tod „gewalttätig, ungewöhnlich oder unnatürlich“ eingetreten sei und das Resultat eines Tötungsdelikts war. Bei der Beerdigung von Tonya am 4. Mai platzierte Clarence Hughes, zur Verwunderung der Trauergäste, ein Foto von ihr als kleines Mädchen auf dem Schoss eines zirka dreißigjährigen Mannes, vermutlich er selbst mit Suzanne Sevakis, auf dem Sarg. Kurze Zeit später meldete sich der Witwer bei einem Versicherungsunternehmen, da er eine der beiden Monate zuvor abgeschlossenen Lebensversicherungen im Wert von 50.000 Dollar ausbezahlt bekommen wollte. Dabei gab er die Sozialversicherungsnummer Franklin Delano Floyds an, gegen den der Haftbefehl aus dem Jahr 1973 noch vorlag, und verließ im Anschluss mit gepackten Koffern die Stadt Tulsa. Das Versicherungsunternehmen meldete dies der Polizei, welche herausfand, dass die Geburtsurkunde von Tonya Dawn Hughes gefälscht und Clarence Hughes vor seiner Ankunft in Tulsa nirgends in Erscheinung getreten oder gemeldet war.[22]

Im Rahmen der Suche nach Verwandten für Tonya Hughes Beerdigung fand ihr ehemaliger Chef heraus, dass sie ihren Namen Tonya Dawn Tadlock von einem Kind aus Alabama angenommen hatte, welches mit 18 Monaten an einer Lungenentzündung gestorben war.[23]

Aufdeckung seiner Identitäten

Festnahme und Kampf um das Sorgerecht für Michael Anthony Hughes

Bereits am 1. Mai 1990 hatte Clarence Hughes seinen zweijährigen Sohn Michael Anthony Hughes freiwillig in die Obhut des Department of Human Services (kurz DHS) gegeben, wo er bei der Familie Bean für einige Tage bleiben sollte.[24] Merle und ihr Mann Ernest bekamen in den folgenden Jahrzehnten Dutzende weitere Pflegekinder, der kleine Michael war jedoch traumatisierter als jedes zuvor und danach.[25] Inzwischen wurde Karen Parsley bei der DHS vorstellig und äußerte dort den Verdacht, dass Hughes die Kindsmutter ermordet und das Kind in seiner Obhut misshandelt hatte, weshalb dieser sein Kind vorerst nicht zurückerhielt.[26] Michael blieb bei den Beans, wo er in den ersten Tagen nur grunzende und knurrende Laute von sich gab. Außerdem schlug er seinen Kopf permanent gegen den Boden und weinte durchgehend. Dieses Verhalten besserte sich erst Tage später und es wurde deutlich, dass er für sein Alter rückständig war. Er konnte weder sprechen noch sicher aufrecht gehen und hatte nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne.[27]

Ebenfalls im Mai 1990 erhielt der Kindsvater Greg Higgs einen Anruf von Floyd, der sich als Warren Marshall ausgab und ihm erzählte, dass er einen zweijährigen Sohn habe und ob er diesen nehmen würde.[28] Vermutlich war es sein Ziel, den Jungen nach Absitzen seiner Haftstrafe aus Higgs Obhut zu entführen.[29] Sechs Wochen nach seiner Flucht aus Tulsa wurde Franklin Floyd in Augusta, Georgia, festgenommen. Er hatte sich in dieser Zeit mit Gelegenheitsarbeiten als Maler und Handwerker durchgeschlagen und dabei den Namen Trenton B. Davis verwendet. In der Zwischenzeit hatten die Ermittler auch einige seiner unzähligen Alias-Namen, die er verwendet hatte, ihm zurechnen können, darunter Preston Morgan, Whistle Britches Floyd, Kingfish Floyd und Clarence Marcus Hughes. Diese hatte er entweder von Grabsteinen abgelesen oder mit seinem wirklichen Nachnamen Floyd gebildet, da er es bevorzugte mit Floyd angesprochen zu werden. Um das Sorgerecht an seinem Sohn nicht zu verlieren, nahm er sich einen angesehenen Strafverteidiger. Diesen finanzierte er mit den 80.000 US-Dollar, welche er für die zwei Lebensversicherungen erhalten hatte. Im Dezember 1990 wurde er vom Richmond County Joint Law Enforcement Center in ein Gefängnis in El Reno, Oklahoma, versetzt und erhielt das Recht seinen Sohn zu festgesetzten Zeiten monatlich sehen zu dürfen. In einer Anhörung im Februar 1991, bei der entschieden werden sollte, ob er das Sorgerecht nach seiner Haftentlassung erhält, akzeptierte er an einem Erziehungskurs teilzunehmen, musste dafür aber einen Vaterschaftstest ablegen. Bei einer weiteren Anhörung im Januar 1992 wies er seine Teilnahme am Kurs nach, der entsprechende Vaterschaftstest war aber nie durchgeführt worden und Floyd weigerte sich weiterhin einen solchen durchzuführen. Im Juli desselben Jahres musste er ihn schließlich ablegen und es wurde festgestellt, dass er nicht der leibliche Vater Michaels war. Dies war ihm aber offensichtlich bekannt gewesen. Im Dezember 1992 entschied ein Gericht, dass der Kontakt Floyds und die Besuche Michaels eingestellt werden, und die Beans leiteten ein Adoptionsverfahren ein.[30]

Am 30. März 1993 wurde Floyd aus der Federal Correctional Facility in El Reno entlassen und musste als Bewährungsauflage wöchentlich ein halfway house aufsuchen. Im Juli 1993 hob der Oklahoma Supreme Court das Urteil des Gerichts auf, die monatlichen Besuche wurden wieder erlaubt und Floyd erhielt wieder eine Chance das Sorgerecht Michaels zurückzugewinnen. Dieser hatte in seiner Zeit bei der Pflegefamilie erhebliche Fortschritte gemacht, das Sprechen gelernt und seine traumatisierte Verhaltensweise der Vergangenheit hinter sich gelassen. Floyd nahm eine geregelte Arbeit als Hausmeister bei den Lyrewood Pointe Apartments in Oklahoma City an. Als Concierge besaß er die Schlüssel sämtlicher Apartments und verschaffte sich so am Unabhängigkeitstag 1994 Zutritt zur Wohnung von Carrie Box. Diese erwischte ihn in flagranti, als er in einer Kommodenschublade wühlte. Floyd überwältigte und bedrohte sie. Der Freund der Frau traf kurze Zeit später ein, schlug Floyd in die Flucht und verfolgte ihn. Er holte ihn ein und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Floyd blieb weiter auf Bewährung, wurde aber gefeuert und musste in das halfway house einziehen, welches er nun nur noch zum Arbeiten verlassen durfte.[31]

Entführung von Michael Anthony Hughes

Die Entscheidung um das Sorgerecht wurde für den 23. September 1994 anberaumt und Franklin Floyd machte sich ob seiner jüngsten Straftat keine Hoffnungen mehr. Der inzwischen sechsjährige Michael Anthony Hughes trat am 12. September 1994 seinen ersten Schultag in der Indian Meridian Elementary School in Choctaw, Oklahoma, an. Franklin Floyd betrat an diesem Tag um neun Uhr das Schulgebäude und ging ins Büro des Schulleiters James Davis. Diesen bedrohte er mit einer Schusswaffe und sorgte dafür, dass Davis ihn in Michaels Klassenzimmer brachte. Der Schulleiter kooperierte in Sorge um das Leben der Schüler und holte Michael aus dem Unterricht. Die drei stiegen am Parkplatz in Davis‘ Pick-up und dieser wurde gezwungen in ein Waldgebiet zu fahren. Dort musste er ein paar Meter von der Straße entfernt in die Position der Hocke gehen und wurde mit Handschellen an einen Baum gefesselt. Zusätzlich wurde sein Mund mit Klebeband bedeckt, welches sich aber beim langsamen Aufrichten löste. Stunden später wurde Davis von Passanten entdeckt und gerettet. Franklin Floyd war einmal mehr die Flucht gelungen.[32][33][34]

Fahndung und Rekonstruktion seines Lebens

In den folgenden Ermittlungen fokussierte sich die Polizei auch darauf, dass Leben Floyds seit seiner Flucht im Jahr 1973 zu rekonstruieren und die wirkliche Identität von Tonya Dawn Hughes zu ermitteln. Special Agent Joe Fitzpatrick wurde der Entführungsfall Michael Hughes zugeteilt und er erhielt eine Vielzahl an personellen Ressourcen. Am siebzehnten Tag der Ermittlung gelang der Durchbruch, als Fitzpatrick ein Foto eines gewissen Trenton B. Davis mit seiner rund sechs Jahre alten Tochter Suzanne Davis zu Gesicht bekam. Dieses erhielt er von einem ehemaligen Arbeitskollegen Floyds. Bis dorthin hatte man einzig das Leben Floyds bis ins Jahr 1975 zurückverfolgen können, als er als Trenton B. Davis erstmals in Oklahoma City auftauchte, und dachte, dass dieser seine Frau Tonya erst später kennengelernt hatte. Die Ähnlichkeit zwischen der Erwachsenen Tonya Dawn Hughes und Suzanne Davis ließ bei den Ermittlern keinen Zweifel zu, dass es sich bei dieser um ein und dieselbe Person handelte. Dieses Mädchen musste Floyd irgendwann zwischen 1973 und 1975 entführt haben, und es waren diese fehlenden zwei Jahre in seiner Biografie, die die Ermittler lange Jahre daran scheitern ließen, die wahre Identität des Mädchens bestimmen zu können.[35]

Am 22. Oktober 1994 entdeckte ein Polizist in Dallas, Texas, das gestohlene Fahrzeug des Direktors James Davis und damit die erste Spur zu Floyd sechs Wochen nach der Entführung von Michael Hughes. Mit den Aussagen von Greg Higgs und David Dial, welcher ihn zuletzt nach dem Tod Tonyas als Daniel Pittman bei sich versteckte, schaffte man es leere Stellen in seiner und besonders in ihrer Biografie zu füllen. Fitzpatrick wies alle State Department of Transportation Offices in den Staaten Oklahoma, Kentucky, Georgia, Arizona, und Florida an, Ausschau zu halten und ihm alle Personen mit dem Namen Franklin Floyd oder den Alias-Namen zu melden. Am 9. November erhielt er einen Anruf aus Louisville, dass eine Person namens Warren Marshall versucht hatte, seinen Führerschein zu erneuern.[36]

Verurteilung als Entführer

Verhaftung und Anklage

Floyd arbeitete als Warren Marshall als Autoverkäufer bei JD Byrider Sales und erwartete seinen Führerschein am 10. November 1994. Ein FBI-Agent, verkleidet als FedEx-Fahrer, lockte Floyd auf einem Parkplatz vor seiner Arbeitsstelle zu ihm. Sekunden später umkreisten ihn sieben FBI-Agenten und er war verhaftet. Es gab jedoch weiterhin keine Spur von Michael und im Verhör sprach Floyd häufig die Unwahrheit aus. Er machte weiterhin falsche Angaben zur wahren Identität von Suzanne Davis bzw. Sharon Marshall bzw. Tonya Dawn Hughes. Zusätzlich wollte er den Aufenthaltsort Michaels nicht preisgeben und gab zu Protokoll, dass Michael von der Mafia entführt wurde, da Tonya Geld von Mafiosi gestohlen und es irgendwo vergraben hatte. In Oklahoma bereitete man sich in der Zwischenzeit auf die Rückführung Floyds und die Anklage wegen Entführung des Michael Anthony Hughes, diverser weiterer Straftaten in Verbindung mit der Entziehung sowie des illegalen Besitzes einer Schusswaffe vor.[37]

Es wurde ermittelt, dass Floyd als Warren Marshall spätestens am 21. September 1994, neun Tage nach der Entführung von Michael, in Atlanta auftauchte, denn ab diesem Tag befand er sich in psychiatrischer Behandlung. Er sagte dort, dass seine Frau und sein Sohn gestorben seien, und verließ das Grady Memorial Hospital selbst wieder nach acht Tagen. Anschließend erhielt er bei Travelers Aid, einer Einrichtung, welche mittellosen Reisenden beim Verlassen der Stadt behilflich ist, einen Gutschein zur Rückfahrt in seine „Heimat“ Louisville und einen Gutschein für Burger King. In Louisville lebte er zwei Tage in einer Obdachloseneinrichtung, mietete sich anschließend eine Wohnung und erhielt eine Arbeit als Maler. Von Arbeitskollegen wurde er als gruselige und furchteinflössende Person angesehen. Eine Woche später erzählte er einem Arbeiter, dass er in Atlanta einen fünfjährigen Jungen entführt hatte und seine Frau eine Prostituierte war. Außerdem wurde er von Nachbarn beobachtet, wie er die ganze Nacht in seiner Wohnung umher ging. Bereits nach kurzer Zeit kündigte er beim Malerbetrieb und fand einen Job als Autoverkäufer bei JD Byrider Sales, wo er nach zwei Tagen gefasst wurde.[38]

Da Franklin Floyd sich als der fürsorgliche Vater von Michael Anthony Hughes in dessen zwei Jahren in seiner Obhut präsentierte, waren die Staatsanwälte Mark Yancey und Ed Kumiega beunruhigt, ob der Anklagepunkt der Kindesentführung vor Gericht standhalten würde. Denn obwohl Floyd nicht der leibliche Vater Michaels war, stellte er für ihn in dieser Zeit die Vaterfigur dar und konnte so als Vater definiert werden, wodurch er sich nicht der Entführung strafbar gemacht hätte. Die Ermittler gingen davon aus, dass Michael mit Franklin Floyd nach Atlanta gekommen war und dieser ihn danach ermordete, da ihn niemand in Atlanta oder Louisville gesehen hatte. Zeugen äußerten diverse Szenarios, wie der Junge zu Tode gekommen sein könnte. Ein ehemaliger Mitgefangener Floyds gab zu Protokoll, dass dieser Michael von einer Brücke in einen Fluss geworfen hatte, und ein weiterer Zeuge gab an, dass er den toten Körper Michaels in ein für die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta gebautes Abflussrohr gesteckt hatte. Seine eigene Schwester Dorothy Leonard sagte aus, dass er in einem Telefongespräch mit ihr zugegeben hatte, wie er ihn ermordete.[39]

“He said they had a motel room and when they went there he wanted to give Michael a bath and told him to take off his clothes. Franklin turned on the water and kept it running when Michael got in the bath. Franklin told him to lie on his stomach. But Michael turned around and saw Franklin taking his clothes off. Michael started to question him, asking Franklin why he was taking his clothes off too. Franklin told me he said they were going to play games together, and got into the tub with Michael, who was hollering for him to get out.”

„Er sagte, sie hatten ein Motelzimmer und als sie dieses betraten, wollte er Michael baden und sagte ihm, er solle seine Kleider ausziehen. Franklin ließ Wasser ein und ließ es laufen, als Michael in die Wanne stieg. Franklin sagte ihm, er solle sich auf seinen Bauch legen. Michael stellte ihm Fragen, weshalb er seine Kleidung auch ausziehe. Franklin erzählte mir, er sagte, sie würden miteinander spielen, und stieg zu Michael in die Wanne, der brüllte, er solle hinaus gehen.“

Dorothy Leonard: zitiert nach[40]

Sie führte weiter aus:

“Franklin said he stayed in the tub, then started asking Michael if he loved him. He told me he said, ‘Michael, do you love me?’ Michael said ‘No.’ Franklin was upset, and pushed Michael’s head in the water, then let him come up for air. He asked him again if he loved him, and Michael said ‘No’ again, so Franklin put him under again. It happened a third time, with Michael saying ‘No.’ I know Franklin. He must have been so mad at that poor little boy he just held his head under the water until he stopped moving.”

„Franklin blieb in der Wanne und fragte Michael, ob er in liebe. Er erzählte mir, er sagte: ‚Michael, liebst du mich?‘ Michael sagte: ‚Nein.‘ Franklin war aufgebracht und drückte Michaels Kopf unter Wasser, dann ließ er ihn hoch um Luft zu holen. Er fragte ihn erneut, ob er ihn liebe und Michael sagte erneut ‚Nein‘ und Franklin tauchte ihn wieder ein. Es geschah ein drittes Mal und Michael sagte noch immer ‚Nein.‘ Ich kenne Franklin. Er musste so wütend auf diesen armen, kleinen Jungen gewesen sein, dass er seinen Kopf solange unter Wasser steckte, bis dieser aufhörte sich zu bewegen.“

Dorothy Leonard: zitiert nach[41]

Floyd soll gegenüber ihr zugegeben haben, Michael in der Badewanne ertränkt zu haben. Anschließend soll er seinen toten Körper in den Kofferraum seines Autos gelegt und ihn irgendwo entsorgt haben. Den Ort teilte er ihr nicht mit. Der Chefermittler Fitzpatrick glaubte Leonards Aussage. Am 14. Januar 1995 fanden Ermittler auf einem Parkplatz in Atlanta ein Auto, welches Floyd einen Tag vor seiner freiwilligen Einweisung in die Psychiatrie gestohlen hatte.[41]

Gerichtsprozess und Verurteilung

Der Prozess der Vereinigten Staaten gegen Franklin Delano Floyd startete am Dienstag, den 29. März 1995, und als Erster trat Special Agent Joe Fitzpatrick in den Zeugenstand. Floyds Wunsch auf einen Ortswechsel wurde zuvor abgelehnt, weshalb er im Gegenzug einen Prozess ohne Geschworene erhielt. Nachdem bis zum Freitag bereits diverse Zeugen ausgesagt hatten, fand der neue Besitzer des Pick-ups von James Davis unter dem Heck des Wagens einen Umschlag voller Bilder. Der Mann sah sich durch diese und alarmierte die Polizei, welche umgehend die Herkunft des Fahrzeugs ermitteln konnte. Es waren darunter diverse Aufnahmen eines Mädchens in deutlichen sexuellen Positionen vom Kleinkind- bis zum Erwachsenenalter und Fitzpatrick konnte diese klar als Sharon Marshall identifizieren. Damit war bewiesen, dass sie von Floyd seit ihrer Entführung sexuell missbraucht worden war. Zusätzlich waren in der Bildersammlung Fotografien einer unbekannten Frau, welche nackt, gefesselt, zusammengeschlagen, mit gespreizten Beinen und offensichtlich bewusstlos auf dem Rücken lag. Kumiega, Yancey und Fitzpatrick war bewusst, dass es zu spät war, ihn in diesem Verfahren aufgrund des Kindesmissbrauchs zu beschuldigen, und sie behielten die Fotos vorerst in der Hinterhand. Parallel dazu waren Ermittler bereits beschäftigt, die Identität der Unbekannten herauszufinden.[42]

Floyd stellte sich vor Gericht als aufrechter Bürger dar, konnte parallel dazu aber der drückenden Beweislast und den Aussagen Fitzpatricks nicht standhalten. Am 7. April 1995 endete die Beweisaufnahme und die Schlussplädoyers begannen drei Tage später. In diesem sprachen Floyd und seine Verteidigerin davon, wie sehr er als Kind im Heim und später als Erwachsener in Haft gelitten habe, weshalb er Institutionen nicht mehr vertraute. Er als sein „Vater“ wollte Michael aus diesem System befreien und selbst für ihn sorgen. Dennoch half auch sein herzzerreißendes Plädoyer, wie es später von Anwesenden beschrieben wurde, nicht und Franklin Floyd wurde in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Vor den Toren des Gerichtsgebäudes warteten bereits dutzende Medienvertreter und Floyd zeigte beim Verlassen dieses eine andere Seite als wenige Minuten zuvor. Er spuckte einen Reporter an und richtete seine Mittelfinger in die Fernsehkameras, während er „Fuck Oklahoma“ schrie. Er kam ins Oklahoma County Jail, wo er bis zur Entscheidung der Höhe seiner Strafe am 10. August 1995 blieb.[43]

Trotz Floyds Verurteilung und der hohen Wahrscheinlichkeit, dass er lebenslang hinter Gittern weilen würde, waren die wesentlichen Punkte des Falles noch immer ungeklärt. Weder kannte man die wahre Identität der Sharon Marshall und die Umstände, wie sie zu Tode kam, noch den Verbleib des Michael Anthony Hughes sowie die Identität der Unbekannten auf den Fotos. Bereits neun Tage später endete die Arbeit der Ermittler am Floyd-Fall vorzeitig durch den Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City, bei welchem 168 Menschen zu Tode kamen. Am 10. August 1995 wurde Franklin Delano Floyd zu einer Freiheitsstrafe in Höhe von 52 Jahren und drei Monaten ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt. Er erhielt keine lebenslange Freiheitsstrafe, hätte das Gefängnis aber erst mit 104 Jahren verlassen können.[44]

Verurteilung als Mörder

Entdeckung und Identifizierung der Leiche von Commesso

Am 29. März 1995 entdeckte ein Arbeiter in einer ausgetrockneten Lagune, in der Nähe der Interstate 275 und südlich der Ausfahrt Roosevelt Boulevard in Pinellas County, Florida, einen menschlichen Schädel. Die Polizei sperrte das Gebiet umgehend ab und ein Bagger machte weitere Knochen, Zähne und Haare frei. Zusätzlich entdeckte man Kleidung und Schmuck. Die menschlichen Überreste der Frau, wie bereits festgestellt worden war, wurden zur Obduktion geschickt. Zwei Einschusslöcher am Hinterkopf und diverse Gesichtsverletzungen ließen den Gerichtsmediziner zur Todesursache des Mordes schließen. Das Alter der Frau wurde auf 16 bis 20 Jahre geschätzt und sie war seit mindestens zwei bis drei Jahren tot. Da sie im Gebiet der Polizei von Saint Petersburg gefunden worden war, wurde der Fall den Detectives Robert Schock und Mark Deasaro zugewiesen. Bis zu 50 vermisste Frauen aus der Tampa-Saint Petersburg trafen auf die Beschreibung der Jane Doe zu, und nachdem sie in den ersten Wochen nicht identifiziert werden konnte, wurde der Fall vorerst zu den Akten gelegt.[45]

Über ein Jahr später, am 16. Juli 1996, erhielt Schock einen Anruf des FBIs in Tampa, welche Fotografien einer unbekannten, vermutlich toten Frau mit der unidentifizierten Jane Doe vergleichen wollten. Diese Fotos waren jene, welche in Floyds gestohlenem Pick-up gefunden wurden, und die Kleidung der brutal zugerichteten Frau war dieselbe, welche man in der Lagune gefunden hatte. Joe Fitzpatrick hatte diese an das FBI in Tampa gesandt, da er wusste, dass Floyd für kurze Zeit in Tampa gelebt hatte. Er lebte zwischen 1988 und 1989 dort, weshalb die Ermittler sich nun sich auf Vermisstenfälle aus dieser Zeit konzentrierten und letztlich auf Cheryl Ann Commesso stießen. Der Vergleich der Zahnschemas brachten schließlich die Gewissheit und die I-275 Jane Doe wurde als Commesso identifiziert.[45] Schock und Desaro verständigten sich mit den Involvierten des Entführungsfalls Michael Anthony Hughes und besprachen mit ihnen das weitere Vorgehen. Am 25. März 1997 wurde Franklin Delano Floyd im Oklahoma City Jail erstmals zum Mord an Cheryl Ann Commesso befragt, gab aber an die Frau nicht gekannt zu haben. Erst beim zweiten Verhör zwei Tage später war sie ihm nun doch bekannt, er bestritt den Mord an ihr aber vehement.[46]

Gerichtsprozess und Verurteilung

Im November 1997 plädierte er auf schuldig bezüglich der Entführung von Michael Anthony Hughes. Dies ermöglichte ihm eine Überführung in das Georgia State Prison, wo er bereits von 1971 bis 1972 inhaftiert gewesen war. Am 12. November 1997 erhob das Gericht Anklage gegen Floyd aufgrund des Tatbestandes von First Degree Murder.[47] Im Jahr 1999 wurde er in das Pinellas County Jail in Florida überstellt. Die Mordanklage bahnte sich in der Folge langsam durch die Gerichte. Am 2. März 2001 entschied die zuständige Richterin nach einem Ersuchen von Floyds Anwälten, dass er nicht fähig sei den Prozess anzutreten, und sie ordnete weitere psychiatrische Untersuchungen an. Er kam in eine Psychiatrie und wurde von den Psychiatern dort nach monatelangem Aufenthalt als prozessfähig angesehen. Am 9. September 2002 begann schließlich der Gerichtsprozess. Es gab keine Zeugen, die das Verbrechen beobachtet hatten, und auch kein Geständnis Floyds, so dass die Anklage einzig auf den gefundenen Aufnahmen und den Aussagen von Bekannten aufbaute. Am 28. September wurde Franklin Delano Floyd von den Geschworenen des Mordes schuldig gesprochen. Als Motiv wurde die Meldung Commessos bei der Wohlfahrt sowie ihre Zurückweisung von Floyds Avancen genannt. Am 1. Oktober wurde er von der Jury zum Tode verurteilt. Er verblieb im Pinellas County Jail bis zu seiner Überführung in den Todestrakt des Florida State Prison im Februar 2003. Seitdem wartet er auf seine Hinrichtung durch eine letale Injektion.[48][49][50]

Spätere Entwicklungen und Identifizierung von Sevakis

Trotz seiner aussichtslosen Lage blieb Franklin Delano Floyd auch in den nächsten Jahren die wirkliche Identität von Sharon Marshall, das Schicksal von Michael Anthony Hughes und die Umstände des Todes von Cheryl Ann Commesso schuldig.[51] In einem Interview mit dem Autor Matt Birkbeck gab er an, er hätte Michael an eine dunkle Untergrundgruppe gegeben, welche ihn aus dem Land brachten und seitdem mit ihm über Werbungen in USA Today kommunizierten.[52] Diverse NGOs versuchten in den nächsten Jahren die Identität von Sharon Marshall zu ermitteln, wie das National Center for Missing & Exploited Children oder das Doe Network.[53][54]

Im September 2014 gestand Floyd die Ermordung von Michael Anthony Hughes zwei FBI-Agenten. Er gab an den Jungen bereits am Tag seiner Entführung mit zwei Kopfschüssen getötet und seinen Körper neben der Interstate 35 verscharrt zu haben. Eine großangelegte Suche nach der Leiche von Hughes lieferte keine Ergebnisse und ließ Ermittler den Schluss ziehen, dass Wildschweine seinen Körper gefressen hatten.[55] Zusätzlich gab er erstmals die wahre Identität von Suzanne Marie Sevakis preis und wie er sie entführt hatte. Im Oktober 2014 wurde schließlich bekanntgegeben, dass Suzanne Davis alias Sharon Marshall alias Tonya Dawn Hughes in einer DNA-Analyse als Suzanne Sevakis identifiziert wurde. Ihre Mutter Sandi Chipman hatte nie eine Vermisstenanzeige aufgegeben und sie war so nie in einer Vermissten-Datenbank gelistet gewesen.[9][10] Über die Umstände des Todes von Sevakis schweigt Floyd jedoch weiterhin beharrlich.[10]

Der Verbleib des Säuglings Phillip Steven Brandenburg war für Jahrzehnte unbekannt.[56] Im Jahr 2019 meldete sich ein Mann namens Phillip Steven Patterson bei der Polizei, der glaubte der vermisste Säugling zu sein. Er war im Alter von sechs Wochen von einer Familie aus North Carolina adoptiert worden. Der Mann trug sowohl dieselben zwei Vornamen mit der seltenen Schreibweise des Vornamens Phillip und teilte sich mit dem Verschollenen auch das gleiche Geburtsdatum. Er wusste zwar, dass er adoptiert war, beschäftigte sich aber erst zu dieser Zeit mit seinen wirklichen Wurzeln und stieß auf den Vermisstenfall. Ein DNA-Abgleich brachte schließlich die Gewissheit, dass Patterson der verschwundene Junge war.[57]

Literarische Aufarbeitung

In seinem 2004 erschienenen Buch A Beautiful Child beschrieb Matt Birkbeck das gesamte Leben Franklin Delano Floyds und jenes der damals noch unidentifizierten Suzanne Marie Sevakis.[58]

Einzelnachweise

  1. Inmate Population Information Detail - Franklin Delano Floyd. Florida Department of Corrections, abgerufen am 10. Januar 2021.
  2. TFFCM: International Death Penalty News 2023, Issue 05: Bangladesh, Indonesia, Iran, Nigeria, South Korea, United States of America. 3. Februar 2023, abgerufen am 30. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  3. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 69–72.
  4. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 73.
  5. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 73.
  6. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 73–76.
  7. Della Jewel Jarnot In: Find a Grave (abgerufen am 21. März 2020)
  8. a b Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 76.
  9. a b c Finally In: Matt Birkbeck vom 10. März 2014 (abgerufen am 23. März 2020)
  10. a b c d Cold Case Investigation – Solving a Decades-Old Mystery In: FBI. 3. August 2015 (abgerufen am 23. März 2020)
  11. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 107.
  12. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 108–112.
  13. a b Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 171–184.
  14. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 169.
  15. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 175–190.
  16. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 186–190.
  17. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 166.
  18. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 191.
  19. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 191 f.
  20. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 9–13.
  21. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 58–61.
  22. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 63–68.
  23. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 79–80.
  24. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 64, 77.
  25. Inspiring Couples: Merle and Ernest Bean have shared their home with more than 84 children In: The Oklahoman. 9. Mai 2010 (abgerufen am 1. März 2020)
  26. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 64.
  27. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 77–78.
  28. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 112.
  29. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 142.
  30. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 81–86.
  31. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 88–92.
  32. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 94–98.
  33. 1061DMOK – Michael Anthony Hughes In: Doe Network (abgerufen am 23. März 2020)
  34. Michael Hughes In: National Center for Missing & Exploited Children (abgerufen am 23. März 2020)
  35. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 99–105.
  36. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 106–113.
  37. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 114–120.
  38. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 128–130.
  39. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 128–136.
  40. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 135.
  41. a b Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 136.
  42. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 143–146.
  43. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 146–153.
  44. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 154–158.
  45. a b Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 160–164.
  46. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 193–198.
  47. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 199.
  48. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 215–220.
  49. FLOYD, Franklin Delano (W/M). In: Florida Capital Cases. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2018; abgerufen am 24. März 2020 (englisch).
  50. Franklin Delano Floyd (Appellant) vs. State of Florida (Appellee) In: Florida Supreme Court (abgerufen am 23. März 2020)
  51. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 199.
  52. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 236.
  53. Matt Birkbeck: A Beautiful Child. Berkley Books, 2004, ISBN 0-425-20440-5, S. 199.
  54. Case File 8UFOK – Unidentified White Female Known as "Suzanne Davis"; "Sharon Marshall"; "Tonya Hughes" In: Doe Network (abgerufen am 23. März 2020)
  55. After 20 years of lies, kidnapper admits killing Oklahoma boy In: The Oklahoman. 12. April 2016 (abgerufen am 24. März 2020)
  56. 5323DMTX – Phillip Steven Brandenburg In: Doe Network (abgerufen am 23. März 2020)
  57. After 20 years of lies, kidnapper admits killing Oklahoma boy In: Doe Network. 11. April 2019 (abgerufen am 24. März 2020)
  58. Who Were Sharon Marshall and Michael Hughes? In: Still Unsolved vom 17. September 2012 (abgerufen am 23. März 2020)