Turone da Verona

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Turone da Verona, Die Crucifixion, Kirche San Fermo, Verona
Das Jüngste Gericht, Kirche Santa Anastasia, Verona
Turone, Krönung der Jungfrau Maria, Teil des Polyptychons, Museo di Castelvecchio, Verona

Turone da Verona oder Turone di Maxio oder auch Turone da Camenago und sogar einfacher Turone (* 14. Jahrhundert in der Lombardei; † 14. Jahrhundert in Verona) war ein italienischer Maler und Miniaturist, der in der Region Verona in der zweiten Hälfte des Trecento (1356–1380) tätig war.

Leben

Turone war Sohn von Maxio aus Camenago (heute Camnago Volta). Über das frühe Leben von Turone da Verona ist wenig bekannt. Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Er wurde in Mailand oder Verona geboren, die Informationen über sein menschliches und künstlerisches Leben sind sehr begrenzt und alle im Veroneser Gebiet angesiedelt. In einer Urkunde von 1356 heißt es “Turonem quondam domini Maxii de Camenago diocexis Mediolanensis et nunc habitantem Verone”, aus dem Lateinischen: “Turo, ehemals der Diözese Mailand zugehörig und jetzt in Verone ansässig”, was auf seinen lombardischen Ursprung und seinen kürzlichen Umzug in die Stadt hinweist; wird er dann als Zeuge in einer Urkunde von 1360 in Bezug auf das Kloster Santa Maria della Scala eingetragen.

In Turones Gemälde sehen wir ein Beispiel für eine venezianisch-padanische Überarbeitung der Lektion von Giotto, die in Venetien vor allem, in Venedig jedoch nur am Rande, dank der außergewöhnlichen Werke des toskanischen Meisters (die Cappella degli Scrovegni und die in der Basilica del Santo und im Palazzo della Ragione verlorenen Werke) eine starke Wirkung hatte. Eine Überarbeitung, die Giottos Perspektive und Volumen durch eine größere Spannung und Dramatisierung der Handlungen und einen entschiedeneren Einsatz von Farbe ergänzt. Es war Altichiero da Zevio, wahrscheinlich ein Schüler von Turone, der den Höhepunkt dieses bildnerischen Ansatzes erreichte.

Zu den bedeutendsten Werken, die Turone zugeschrieben werden, gehört das Fresko einer Kreuzigung an der Gegenfassade der Kirche San Fermo Maggiore in Verona. Ein weiterer Ort, an dem Turones Werke zu sehen sind, ist die Kirche von Santa Anastasia in Verona. Die seltenen Werke auf Holz, die Turone zugeschrieben werden, befinden sich im Veroneser Museum in Museo di Castelvecchio. Von Turone muss auch die Tätigkeit des Miniaturmalers erwähnt werden, der wiederum in Verona seine größten Vermächtnisse hat. Man weiß, dass er im Jahr 1387 tätig war.[1] Ein ihm zugeschriebenes Werk wird auf das Jahr 1360 datiert. In der Italienische Beschreibung von Herrn Zannandreis zu diesem Werk schrieb: Dieser Architekt, der um fünf Jahrhunderte in der Vergessenheit geblieben war, entdeckte sich bei der Aufhebung der Monasteri in der der SS. Trinità (Dreifaltigkeit) eine Tafel, die heute in dieser städtischen Pinakothek aufbewahrt wird. Dieses Altarbild ist in fünf gleiche, mit Gold verzierte Nischen im gotischen Stil unterteilt, in denen die SS. Dreifaltigkeit, und an den Seiten vier Heilige in kleinen Figuren; und über der mittleren in einer anderen Nische die Krönung von M.V. Am Fuß [unten?] steht in der Schrift jener Zeit geschrieben: 'Opus Turoni' und in einer Ecke MCCCLX (1360).[2]

Werke

  • Heilige Dreifaltigkeit unter den Heiligen Zeno, Johannes dem Täufer, Petrus und Paulus (1360), Polyptychon, Museo di Castelvecchio, Verona
  • Kreuzigung, Fassade der Kirche San Fermo Maggiore, Verona
  • Das Jüngste Gericht, Kirche Sant’Anastasia, Verona

Literatur

  • Franco Cardini: L’Italia medievale. Touring Club Italiano, Mailand 2004.
  • Maria Teresa Cuppini: Da Altichiero a Pisanello. In: Vita veronese. Band 9, Verona 1958, S. 373–379.
  • Tiziana Franco: Turone. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 97: Trivulzio–Valeri. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2020.
  • Fausta Piccoli: Altichiero e la pittura a Verona nella tarda età Scaligera. Cierre Edizioni, Verona 2010.
  • Evelyn Sandberg-Vavalà: Turone miniatore. In: Dedalo Bestetti Edizioni d’Arte, Band 1, 1929, S. 16–44.
  • Diego Zannandreis: Le vite dei pittori, scultori e architetti veronesi. G. Franchini, Verona 1891.
Commons: Turone di Maxio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franco Cardini, S. 116.
  2. Diego Zannandreis, 1891, S. 33.