Rio São Francisco Verdadeiro

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Rio São Francisco Verdadeiro
Rio São Francisco

Daten
Lage im Westen von Paraná
(Brasilien Brasilien)
Flusssystem Rio Paraná
Abfluss über Rio Paraná → Atlantik
Ursprung Quelle im Munizip Cascavel
24° 56′ 53″ S, 53° 27′ 31″ W
Quellhöhe 725 m (GoogleMaps)
Mündung in den vom Rio Paraná durchflossenen Itaipu-StauseeKoordinaten: 24° 39′ 46″ S, 54° 17′ 50″ W
24° 39′ 46″ S, 54° 17′ 50″ W
Mündungshöhe 216 m (GoogleMaps)
Höhenunterschied 509 m
Sohlgefälle ca. 2,8 ‰
Länge ca. 185 km (Luftlinie Ursprung bis Mündung, errechnet aus Koordinaten: 90 km)
Einzugsgebiet 2219 km²
Linke Nebenflüsse Rio Santa Quitéria
Rechte Nebenflüsse Rio Toledo
Durchflossene Seen keine
Durchflossene Stauseen Lago da Usina (in Toledo),
Lago da PCH São Francisco (in Toledo)
Großstädte Cascavel, Toledo
Schiffbarkeit nein
Karte
Verlauf des Rio São Francisco Verdadeiro

Der Rio São Francisco Verdadeiro ist ein etwa 185 km langer linker Nebenfluss des Río Paraná im Westen des brasilianischen Bundesstaats Paraná.

Etymologie und Geschichte

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Der Name bedeutet auf Deutsch „Wahrer Sankt-Franziskus-Fluss“. Damit wird er vom Rio São Francisco Falso (deutsch: „Falscher Sankt-Franziskus-Fluss“) unterschieden, der etwa 12 km südlich in den Rio Paraná mündet.

Das Einzugsgebiet des Rio São Francisco Verdadeiro wurde zunächst von der 1909 gegründeten Companhia Mate Laranjeiras S/A ausgebeutet. Diese arbeitete bis 1965 an den Ufern des Paraná unterhalb von Sete Quedas zwischen Rio Piquiri und Rio Iguaçu. Ihre Betätigungsfelder waren die Gewinnung und der Export von Holz und Erva Mate. Als 1914 das Munizip Foz do Iguaçu gegründet wurde, das damals auch das gesamte Flusstal des Rio São Francisco Verdadeiro umfasste, war die Region noch vollständig von Wäldern bedeckt und bis auf einige Erva-Mate-Erntelager völlig unbewohnt.

Das Gebiet der Fazenda Britânia gehörte der britischen Compañia de Maderas del Alto Paraná mit Sitz in Porto Britânia (heute im Munizip Pato Bragado). Es erstreckte sich über eine Länge von 43 Kilometern entlang des Paraná, von der Mündung des Rio Guaçu bis zur Mündung des Rio São Francisco Falso, und über eine Länge von 78 Kilometern von West nach Ost. Es bildete ein Rechteck mit 2.748 km2 ursprünglichen Waldes und beheimatete eine reiche Tierwelt. Eine Gruppe von Unternehmern aus Rio Grande do Sul gründete 1946 zum Zweck des Erwerbs der Fazenda Britânia die Industrial Madeireira Colonizadora Rio Paraná S.A. (MARIPÁ) mit Hauptsitz in Porto Alegre. Das Latifundium wurde aufgeteilt, es entstanden 13.162 Siedlerstellen zu je 10 Alqueires Paulistas (ca. 24 Hektar). Bis 1956 waren schon 9.618 Siedlerstellen verkauft. Die Infrastruktur wurde mit den Einnahmen aus der Ausbeutung des vorhandenen Waldes finanziert. In den Siedlungskernen, den künftigen Städten, sollten sich drei bis vier Tausend Familien ansiedeln.[1]

Das Einzugsgebiet des Rio São Francisco Verdadeiro befindet sich auf dem Terceiro Planalto Paranaense (Dritte oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2]

Sein Quellgebiet liegt im Munizip Cascavel auf 725 m Meereshöhe im Bairro Santos Dumont beim Parque Ambiental Hilário Zardo (Parque Vitória).[3][4] Der Fluss fließt in westlicher Richtung. Er mündet zwischen den Munizipien Pato Bragado und Entre Rios do Oeste auf 216 m Höhe in den Rio Paraná, der in diesem Gebiet den Itaipu-Stausee bildet.[3]

Die Entfernung zwischen Ursprung und Mündung beträgt 90 km,[3] Er ist ca. 172 km lang,[5] nach anderer Quelle 152 km.[1]

Er entwässert ein Einzugsgebiet von 2.219 km2 im Gebiet zwischen dem Rio Paraná und den Städten Cascavel und Toledo.[1]

Munizipien im Einzugsgebiet

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Die Liste der Munizipien umfasst nach dem Quellort Cascavel

Die wichtigsten der Nebenflüsse sind:

Im Einzugsgebiet sind Tausende ländlicher Anwesen angesiedelt. Sie sind auf die Umwandlung von pflanzlichem in tierisches Eiweiß spezialisiert. Mit anderen Worten: Die Produktionskette reicht vom Soja- und Maisanbau bis hin zur Verarbeitung von Schweine- und Geflügelfleisch sowie zur Milchproduktion.[1]

Westlich der Stadtmitte von Toledo wird ein kleines Wasserkraftwerk betrieben, die Pequena Central Hidrelétrica (PCH) São Francisco.

Die ursprüngliche Waldfläche wurde weitgehend durch Weiden und Ackerbau ersetzt. Reste der von Araukarien gebildeten Schattenwälder kommen noch in der Nähe der Stadt Cascavel vor. Das Klima mit zwei Jahreszeiten, einer regenreichen und einer trockenen Periode, und mit ausgeprägten Temperaturunterschieden brachte einen sommergrünen, saisonalen Wald hervor.

Die land- und viehwirtschaftlichen Aktivitäten wirken sich stark auf die Umwelt aus. Einerseits wird die Qualität des Wassers beeinträchtigt. Andererseits wird die Erosion gefördert, durch die riesige Mengen von mit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, tierischen Abfällen und Müll vermischte Erde in die Flüsse gelangen. Dadurch wird das Wasser für jede Verwendung ungeeignet. Der Verlust der Fruchtbarkeit der Böden erzwingt immer höhere Produktionskosten und erfordert den Einsatz von immer mehr Düngemitteln und Agrochemikalien, die schließlich das Leben der Bevölkerung in der Region gefährden.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Eugênia Aparecida Cesconeto: ÁGUA: O DIFÍCIL PERCURSO DE PRESERVAÇÃO E ACESSO NA SUB-BACIA PARANAENSE DO RIO SÃO FRANCISCO VERDADEIRO. In: DOUTORADO EM SERVIÇO SOCIAL. Pontifícia Universidade Católica de São Paulo, 2012, S. 90 f., abgerufen am 10. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b c Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 9. Oktober 2022 (auf Basis von OpenStreetMap-Material).
  4. Luis Adalberto Beto Lunitti Pagnussatt, Prefeito do Município de Toledo, et al.: CONHECENDO TOLEDO, O NOSSO MUNICÍPIO. Hrsg.: SECRETARIA MUNICIPAL DA EDUCAÇÃO DE TOLEDO. Toledo, S. 37 ff., 61, 101 (179 S., gov.br [PDF; abgerufen am 8. Oktober 2022]).
  5. Google Maps. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (Länge per "Entfernung-Messen"-Funktion mit ca. 4 Teilabschnitten pro km ermittelt).