A1 Team Deutschland

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A1 Team Deutschland
Deutschland
Gründung 2005/2006
Lizenznehmer unbekannt
Teamchef Rolf Beisswanger
Rennstall GU-Racing
Saisons insgesamt 4
Rennwochenenden insgesamt 35
Meisterschaften 1
Siege (Sprint./Haupt.) 11 (4/7)
2. Plätze (Sr./Hr.) 5 (3/2)
3. Plätze (Sr./Hr.) 2 (1/1)
Pole Positions 4
Schnellste Runden 4
Punkte insgesamt 251

Das A1 Team Deutschland (engl. Stilisierung: A1Team.Germany) war das deutsche Nationalteam in der A1GP-Serie. Es gewann in der Saison 2006/2007 den Titel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A1 Team Deutschland in Kyalami, Südafrika 2009

Das A1 Team Deutschland wurde von Willi Weber, dem Manager von Michael Schumacher, gegründet; als Rennstall fungierte seit Beginn das britische Team DS Motorsport Ltd von David Sears, welches unter anderem (unter dem Namen Super Nova International) in der GP2-Serie aktiv ist. Ende September 2008 wurde publik, dass Weber sein Engagement als Seatholder beendet hat[1], woraufhin das Team zunächst nicht mehr in Erscheinung trat. Die Rückkehr auf die Rennstrecke fand, nun unter der Leitung von Rolf Beisswanger und betreut vom deutschen GU-Racing-Team, beim Rennwochenende in Kyalami 2009 statt.

In der ersten Saison waren die Ergebnisse eher mäßig. Zwar konnte bereits bei der Premieren-Veranstaltung in Brands Hatch (Hauptrennen) durch Timo Scheider der erste Punkt eingefahren werden, doch an den folgenden Rennwochenenden blieb eine sichtbare Steigerung weitgehend aus. Oftmals sorgten auch unglückliche Umstände dafür, dass dem Team bessere Platzierungen verwehrt blieben, so etwa beim Rennwochenende in Estoril, als der Niederländer Jos Verstappen dem auf Platz fünf liegenden Adrian Sutil ins Heck fuhr, oder in Durban, als Timo Scheider fünf Runden vor Schluss auf Platz drei liegend die Radaufhängung brach – dem weiteren Rennverlauf nach zu urteilen wäre sogar der erste Sieg möglich gewesen. Mit Platz zwei im Hauptrennen in Laguna Seca durch Timo Scheider konnte schließlich im März 2006 der erste Podestplatz gefeiert werden. Im Endklassement belegte das Team Rang 15 mit 38 Punkten.

In der folgenden Saison lief es für das A1 Team Deutschland wesentlich erfreulicher. Bereits am ersten Rennwochenende in Zandvoort gelang Nico Hülkenberg im Hauptrennen der erste Sieg, dem er beim vierten Saisonlauf in Sepang (Hauptrennen) den zweiten folgen ließ. In Taupo fuhr der 19-Jährige schließlich die erste Pole-Position für das Team heraus, daraufhin gewann er sowohl das Sprint- als auch das Hauptrennen und fuhr zudem noch die schnellste Rennrunde, was 17 Punkten (= Maximalpunktzahl pro Wochenende) entspricht. Dieses „Kunststück“ wiederholte er an den folgenden Rennwochenenden in Eastern Creek und Durban. Bereits nach dem zehnten Saisonlauf in Shanghai war dem deutschen Team der Gewinn der Meisterschaft nicht mehr zu nehmen; beim Saisonabschluss in Brands Hatch konnte Nico Hülkenberg dann im Hauptrennen noch einmal einen Sieg feiern. Mit neun Siegen, drei zweiten, drei dritten Plätzen und insgesamt 128 Punkten gewann das deutsche Team am Ende souverän vor Team Neuseeland und Team Großbritannien. Lediglich nach dem Rennwochenende in Peking hatte es die Gesamtführung kurzfristig an Team Mexiko abgeben müssen.

Die dritte Saison verlief für das Team wechselhaft. Christian Vietoris und Michael Ammermüller traten abwechselnd für Deutschland an und konnten insgesamt zwei Siege feiern. Den ersten erzielte Ammermüller im Sprintrennen in Zhuhai, nachdem er sich zuvor die Pole-Position gesichert hatte, den zweiten Vietoris beim Hauptrennen in Taupo, nachdem er bereits beim Sprintrennen als Zweiter auf dem Podium gestanden hatte. Zu diesen Erfolgen kamen weitere Positionen in den Punkten hinzu, hauptsächlich erzielt durch Christian Vietoris, aber auch zwei Disqualifikationen von Ammermüller. Das Team beendete die Saison als Gesamt-Achter mit 83 Punkten.

In der vierten Saison trat das Team aufgrund der internen Umstrukturierungen zunächst nicht an. Nachdem es in Kyalami sein Comeback gegeben hatte, wurde im Hauptrennen in Portimão mit Platz neun durch André Lotterer das einzige Punkteresultat erzielt. Mit diesen zwei Punkten schloss das Team die Saison auf dem 21. Gesamtrang ab.

Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschlands erfolgreichster A1GP-Pilot Nico Hülkenberg 2006 in Sepang

Das A1 Team Deutschland setzte an Rennwochenenden neun verschiedene Fahrer ein, von denen sieben auch an den Rennen selbst teilnahmen.

Erfolgreichster Fahrer des Teams ist Nico Hülkenberg, der sich mit insgesamt neun Einzelsiegen (drei in Sprintrennen, sechs in Hauptrennen) auf Platz drei in der Rekordliste der Serie befindet.

Übersicht der Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer RG SR HR RS 1. Pl. 2. Pl. 3. Pl. PP SRR Pkt.
Hülkenberg, Nico 20 10 10 3 9 (3/6) 3 (2/1) 2 (1/1) 3 3 126
Scheider, Timo 14 7 7 - 0 (0/0) 1 (0/1) 0 (0/0) 0 0 38
Ammermüller, Michael 18 9 9 4 1 (1/0) 0 (0/0) 0 (0/0) 1 0 41
Vietoris, Christian 8 4 4 6 1 (0/1) 1 (1/0) 0 (0/0) 0 1 44
Sutil, Adrian 6 3 3 - 0 (0/0) 0 (0/0) 0 (0/0) 0 0 0
Lotterer, André 2 1 1 1 0 (0/0) 0 (0/0) 0 (0/0) 0 0 2
Stahl, Sebastian 2 1 1 - 0 (0/0) 0 (0/0) 0 (0/0) 0 0 0
Holzer, Marco - - - 1 0 (0/0) 0 (0/0) 0 (0/0) 0 0 0
Klein, Michael - - - 1 0 (0/0) 0 (0/0) 0 (0/0) 0 0 0

Legende: RG = Rennen gesamt; SR = Sprintrennen; HR = Hauptrennen; RS = Rookie-Sessions; PP = Pole-Position; SRR = schnellste Rennrunde

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Rang Punkte
05/06 Brands H. EuroSpeed. Estoril Eastern C. Sepang Dubai Durban Sentul Monterrey Laguna S. Shanghai 15. 38
14
SCH
10
SCH
5
SCH
10
SCH
12
SUT
20
SUT
23
SUT
22
SUT
12
SCH
8
SCH
22
SUT
12
SUT
7
SCH
11
SCH
12
SCH
12
SCH
8
SCH
4
SCH
7
SCH
2
SCH
15
STA
18
STA
06/07 Zandvoort Brno Peking Sepang Sentul Taupo Eastern C. Durban Mexiko-S. Shanghai Brands H. 1. 128
4
HÜL
1
HÜL
23
HÜL
4
HÜL
5
HÜL
15
HÜL
2
HÜL
1
HÜL
5
HÜL
2
HÜL
1
HÜL
1
HÜL
1
HÜL
1
HÜL
1
HÜL
1
HÜL
21
VIE
9
VIE
3
HÜL
3
HÜL
2
HÜL
1
HÜL
07/08 Zandvoort Brno Sepang Zhuhai Taupo Eastern C. Durban Mexiko-S. Shanghai Brands H. --- 8. 83
6
VIE
9
VIE
7
VIE
8
VIE
16
AMM
DSQ
AMM
1
AMM
4
AMM
2
VIE
1
VIE
4
AMM
7
AMM
DSQ
AMM
20
AMM
22
AMM
20
AMM
6
AMM
10
AMM
11
AMM
19
AMM
08/09 Zandvoort Chengdu Sepang Taupo Kyalami Algarve Brands H. --- --- --- --- 21. 2
14
AMM
11
AMM
19
LOT
9
LOT
11
AMM
16
AMM
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weber steigt aus (Memento vom 21. Mai 2009 im Internet Archive) motorsport-aktuell.com (jetzt im Internet Archive)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: A1 Team Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien