Tesat-Spacecom

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Tesat-Spacecom GmbH & Co.KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1949, ab 2001 als Tesat-Spacecom
Sitz Backnang, Deutschland Deutschland
Leitung Thomas Reinartz
Mitarbeiterzahl 1038 (2018)[1]
Umsatz 245 Mio. EUR (2018)[1]
Branche Luft- und Raumfahrttechnik
Website www.tesat.de
Stand: 31. Dezember 2018

Die Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG (Tesat) aus Backnang ist eine selbständig agierende Gesellschaft der Airbus Group und entwickelt, produziert und testet nachrichtentechnische Nutzlasten für internationale Satellitenhersteller.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tesat-Spacecom in Backnang

Im Jahr 1949 wurde die AEG (Allgemeine Elektricitäts Gesellschaft) Fernmeldetechnik von Berlin nach Backnang verlagert. 1955 wurde die AEG Fachgebiet Richtfunk von Ulm nach Backnang verlagert und die Gründung der Telefunken GmbH erfolgte.

Am 1. März 1967 wurde die AEG Telefunken AG mit dem Fachgebiet Raumfahrt und den Schwerpunkten Entwicklung, Vertrieb, Montage und Prüfung gegründet.

1982 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH, die AEG Telefunken Nachrichtentechnik GmbH. AEG-Telefunken hatte mit 51 % der Gesellschafter-Anteile weiterhin die Mehrheit, 49 % gingen an ein Konsortium aus Bosch, Mannesmann und Allianz.

Im Rahmen des Vergleichs-Antrags der AEG-Telefunken wurde 1983 der Anteil des Konzerns von den drei Mitgesellschaftern eingezogen und im gleichen Verhältnis zum vorherigen Gesellschafterbestand aufgeteilt. Das Unternehmen wurde nun unter dem Namen ANT Nachrichtentechnik GmbH geführt.

Im Jahr 1995 fand die Überführung der ANT Nachrichtentechnik GmbH in die Bosch Telecom GmbH statt. Der Bosch-Produktbereich Raumfahrt wurde im Jahr 2000 in eine eigenständige Gesellschaft, die Bosch SatCom GmbH, eingebracht.

2001 war das Gründungsjahr der Tesat-Spacecom GmbH & Co.KG. Im November 2001 wurde die Bosch SatCom GmbH in die Tesat-Spacecom GmbH & Co.KG umfirmiert und im Dezember 2001 von der EADS Astrium GmbH erworben. Tesat wurde für die Produktion nachrichtentechnischen Nutzlasten von Satelliten ausgebaut und blieb als eigenständiges Unternehmen erhalten.

Wanderfeldröhrenverstärker von Tesat

Wichtige Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1971 startete die AEG Telefunken AG ihr erstes Raumfahrtprojekt mit dem Namen Intelsat IV. Im Jahr 1989 vollendete die ANT Nachrichtentechnik das erste komplette Satellitenprojekt DFS-Kopernikus gemeinsam mit MBB/Erno, die 1990 in die Deutsche Aerospace Aktiengesellschaft (DASA) überging.

Mit dem Projekt Tempo startete die Bosch Telecom GmbH 1997 seine Großserienproduktion von Wanderfeldröhrenverstärkern.

Im Jahr 2006 lieferte Tesat das Radarverstärker-Subsystem und die Datentransmitter für das deutsche Satellitenaufklärungssystem SAR-Lupe, ein Projekt der Bundeswehr.[2]

Der Forschungssatellit NFIRE der US Air Force wurde 2007 mit einem Laser Communication Terminal (LCT) von Tesat-Spacecom ausgestattet. Bei einer optischen Testverbindung im März 2008 der NFIRE mit TerraSAR-X, einem deutschen Erdbeobachtungssatelliten, konnte erstmals eine erfolgreiche Laserdatenverbindung mit 5,5 Gbit/sec hergestellt werden, dies entspricht 200.000 DIN-A4-Seiten pro Sekunde.[3]

Im Rahmen des European Data Relay Satellite System wurde 2014 mit einem Laser Communication Terminal (LCT) von Tesat-Spacecom erstmals ein optischer Inter-Satellite-Link zwischen einem geostationären Satelliten und einem niedrigfliegenden LEO-Satelliten hergestellt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger
  2. OHB (Hrsg.): SAR-Lupe nimmt Form an. Hochleistungsverstärker erfolgreich demonstriert / Bau des ersten Flugmodells in neuer Halle begonnen. 19. Dezember 2003 (HTML [abgerufen am 5. Juni 2018]).
  3. Astrium (Hrsg.): TerraSAR-X laser communication terminal successfully tested. (Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2015. (Suche in Webarchiven.) @1@2Vorlage:Toter Link/www.infoterra.de HTML [abgerufen am 17. Februar 2012]).