Aarschot

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Aarschot
Aarschot (Flämisch-Brabant)
Aarschot (Flämisch-Brabant)
Aarschot
Staat: Belgien Belgien
Region: Flandern
Provinz: Flämisch-Brabant
Bezirk: Löwen
Koordinaten: 50° 59′ N, 4° 50′ OKoordinaten: 50° 59′ N, 4° 50′ O
Fläche: 62,52 km²
Einwohner: 30.594 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 489 Einwohner je km²
Höhe: 14 m
Postleitzahl: 3200 (Aarschot, Gelrode)
3201 (Langdorp)
3202 (Rillaar)
Vorwahl: 013 – 016 – 014
Bürgermeister: André Peeters (CD&V)
Adresse der
Kommunalverwaltung:
Stadhuis,
Ten Drossaarde 1,
3200 Aarschot
Website: www.aarschot.be
lblels
Aarschot, Liebfrauenkirche

Aarschot ist eine belgische Stadt an der Demer, die sich in der Provinz Flämisch-Brabant am Nordrand des Hagelandes befindet und rund 30.000 Einwohner hat.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Spätantike war Aarschot wahrscheinlich ein römisches Lager und im Mittelalter ein bedeutendes Handelszentrum. Seit 1125 bildete die Stadt den Mittelpunkt einer Herrschaft, die Kaiser Karl V. 1518 zur Markgrafschaft (Marquisat) und 1533 zum Herzogtum erhob und an eine Seitenlinie des Adelsgeschlecht Croÿ verlieh. Nach deren Aussterben im Jahr 1612 kam Aarschot an einen Zweig des Hauses Arenberg.[1] Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt wiederholt, insbesondere 1705, 1746 und 1748, von französischen Streitkräften erobert.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs kamen zwischen dem 19. August und 6. September 1914 156 Einwohner Aarschots bei deutschen Kriegsrepressalien ums Leben. Rund 400 männliche Einwohner wurden nach Deutschland deportiert.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt befinden sich unter anderem Windmühlen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Bedeutend ist die Onze-Lieve-Vrouwekerk (Liebfrauenkirche), eine Kirche im Stil der Demergotik aus den Jahren 1337 ff. mit 85 m hohem Turm, spätgotischem Lettner (1510–1525) und geschnitztem Chorgestühl mit originellen Miserikordien. Dieses Bauwerk erlitt im Zweiten Weltkrieg nur geringe Zerstörungen, obwohl Aarschot häufig Ziel von Bombardements war. Hingegen wurde damals der 1259 gegründete Beginenhof Aarschot demoliert, aber später teilweise wieder errichtet. Von den Befestigungsanlagen, die Aarschot im Mittelalter besaß, ist nur noch ein Turm übrig.

Bahnverbindungen und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aarschot ist ein Eisenbahnknotenpunkt und liegt an der Bahnlinie TongernBrüsselGentBrüggeKnokke. Weiters existieren Interregio-Verbindungen nach Antwerpen und Lüttich. Am Bahnhof Aarschot verkehren täglich circa 240 Züge.

Zu den in Aarschot betriebenen Wirtschaftszweigen gehören u. a. die Erzeugung von Batterien, Brauereien sowie Nahrungsmittelindustrie; bedeutend ist der Anbau von Spargel.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evrard Op de Beeck: Aarschot, evolutie van een stadsbeeld. Aarschot 1982.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aarschot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 7.
  2. John N. Horne, Alan Kramer: German Atrocities, 1914: A History of Denial. Yale University Press, 2001, ISBN 0-300-10791-9, S. 29 f.