Abidjan (Niamey)

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Stadtviertel
Abidjan
Koordinaten 13° 31′ N, 2° 7′ OKoordinaten: 13° 31′ N, 2° 7′ O
Basisdaten
Staat Niger
Hauptstadtdistrikt Niamey
Arrondissement Niamey III
Einwohner 8613 (2012)

Abidjan (auch: Kalley Nord) ist ein Stadtviertel (französisch: quartier) im Arrondissement Niamey III der Stadt Niamey in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Avenue Soni Ali Ber in Abidjan (2018)
Avenue de l’Islam in Abidjan (2018)

Abidjan befindet sich im Osten des Stadtzentrums von Niamey und wird zum historischen Stadtteil Kalley gerechnet. Die angrenzenden Stadtviertel sind Boukoki I im Nordwesten, Boukoki IV im Norden, Madina im Nordosten, Poudrière im Osten, Kalley Sud im Südosten, Kalley Est im Süden und Banizoumbou im Südwesten. Das Stadtviertel liegt in einem Tafelland mit einer mehr als 2,5 Meter tiefen Sandschicht, wodurch eine bessere Einsickerung als in anderen Teilen der Stadt möglich ist.[1] Der südliche Teil von Abidjan heißt Balafon.[2] Im Osten des Stadtviertels steht die Große Moschee von Niamey, die 10.000 Personen Platz bietet und 1989 fertiggestellt wurde.[3]

Das Standardschema für Straßennamen in Abidjan ist Rue KL 1, wobei auf das französische Rue für Straße das Kürzel KL für Kalley und zuletzt eine Nummer folgt. Dies geht auf ein Projekt zur Straßenbenennung in Niamey aus dem Jahr 2002 zurück, bei dem die Stadt in 44 Zonen mit jeweils eigenen Buchstabenkürzeln eingeteilt wurde. Diese Zonen decken sich nicht zwangsläufig mit den administrativen Grenzen der namensgebenden Stadtteile. So wird das Schema Rue KL 1 nicht im gesamten Stadtteil Kalley angewendet, sondern nur in Abidjan und im Norden von Kalley Sud.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtviertel geht auf die französische Kolonialzeit zurück, die 1960 endete.[5] In den 1960er Jahren wurden hier Wohnungen für die neue Schicht der in Industrie, Gewerbe und Handel Tätigen erbaut.[5] Mit der Einteilung von Niamey in fünf Distrikte im Jahr 1979 wurde Abidjan Teil des 3. Distrikts, der 1989 mit dem 4. Distrikt in der Teilgemeinde Niamey II aufging, die wiederum 1996 in der bisherigen Form aufgelöst wurde.[6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Abidjan 8613 Einwohner, die in 1637 Haushalten lebten.[7] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 7701 in 1190 Haushalten[8] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 9632 in 1577 Haushalten.[9]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Abidjan gibt es mehrere öffentliche Grundschulen. Die älteste, die Ecole primaire de Balafon I, wurde 1960 gegründet.[10] Das Institut Britannique de Management et de Technologie (IBMT) bietet Lehrgänge zu Bankwesen, Handel, Buchhaltung, medizinischer Assistenz, Hotellerie, Petrochemie, Bürosekretariat und Zollwesen an.[11] Im Stadtviertel ist mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ein Gesundheitszentrum vorhanden.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Abidjan (Niamey) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hamadou Issaka, Dominique Badariotti: Les inondations à Niamey, enjeux autour d’un phénomène complexe. In: Cahiers d’Outre-Mer. Nr. 263, September 2013, S. 383–384 (journals.openedition.org [abgerufen am 21. April 2019]).
  2. Sophie Kehren: L’agglomération de Niamey (Niger). Contribution à une meilleure connaissance des disponibilités et des besoins en eau. Mémoire de maîtrise. Université Louis Pasteur, Straßburg 1995, S. 31 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  3. Günter Wiedensohler: Niger. In: Rolf Hofmeier (Hrsg.): Afrika Jahrbuch 1989. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika südlich der Sahara. Leske + Budrich, Opladen 1990, ISBN 3-8100-0831-1, S. 132.
  4. Catherine Farvacque-Vitkovic, Lucien Godin, Hugues Leroux, Florence Verdet, Roberto Chavez: Street Addressing and the Management of Cities. World Bank, Washington, D.C. 2005, ISBN 0-8213-5815-4, S. 85 und 89.
  5. a b Apollinaire Tini: La gestion des déchets solides ménagers à Niamey au Niger : essai pour une stratégie de gestion durable. Thèse de doctorat. Institut National des Sciences Appliquées de Lyon, Lyon 2003, S. 45 (theses.insa-lyon.fr [PDF; abgerufen am 1. Mai 2019]). theses.insa-lyon.fr (Memento des Originals vom 11. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/theses.insa-lyon.fr
  6. Kokou Henri Motcho: Niamey, Garin Captan Salma ou l’histoire du peuplement de la ville de Niamey. In: Jérôme Aloko-N’Guessan, Amadou Diallo, Kokou Henri Motcho (Hrsg.): Villes et organisation de l’espace en Afrique. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0339-2, S. 23.
  7. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 716, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  8. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  9. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 224 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  10. Daniel Barreteau, Ali Daouda: Systèmes éducatifs et multilinguisme au Niger. Résultats scolaires, double flux. Orstom/Université Abdou Moumouni de Niamey, Paris/Niamey 1997, ISBN 2-7099-1365-8, S. 86 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 29. Mai 2019]).
  11. Institut Britannique de Management et de Technologie. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 23. November 2020 (französisch).
  12. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 9. Juni 2019 (französisch).