Abusus non tollit usum

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Abusus non tollit usum ist ein lateinisches Sprichwort und war eine Rechtsregel: Missbrauch hebt den (rechten) Gebrauch nicht auf. Gelegentlich wird der Satz ergänzt mit sed confirmat substantiam („sondern er bestätigt das Wesen“).[1]

Das Sprichwort wird zum Teil auf den Satz Usus enim, non abusus, legatus est des Cicero aus seinem Werk Topica 17, 4 zurückgeführt.[2] Teilweise wird die Rechtsregel auch als Regel beschrieben, die auf das römische Recht zurückgeht.[1]

Aus dem ersten Wort des Sprichwortes bildete sich das Adjektiv abusiv, im 18. und 19. Jahrhundert war auch das Adverb abusive gelegentlich im Gebrauch.[3]

Das Sprichwort wird neben dem Recht auch in theologischen Schriften gebraucht.[4] So charakterisierte der Theologe Hans Küng den Satz sogar als ein ethisches Axiom.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bernd Schröder: Religionspädagogik angesichts des Judentums: Grundlegungen - Rekonstruktionen - Impulse. Mohr Siebeck, 2023, ISBN 978-3-16-162006-5, S. 54.
  2. Johann Anselm Steiger, Konrad Küster: Johann Rist, Neue Himmlische Lieder (1651): Musik von Andreas Hammerschmidt, Michael Jacobi, Jacob Kortkamp, Petrus Meier, Hinrich Pape, Jacob Praetorius, Heinrich Scheidemann, Sigmund Theophil Staden. Hrsg.: Johann Anselm Steiger. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-05-006408-6, S. 12, 32.
  3. Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 978-3-11-012622-8, S. 81.
  4. Joachim Track: Quo vadis Kirche?: Gestalt und Gestaltung von Kirche in den gegenwärtigen Transformationsprozessen : Joachim Track zum 65. Geburtstag. W. Kohlhammer Verlag, 2005, ISBN 978-3-17-018881-5, S. 324.
  5. Hans Küng: Ist die Kirche noch zu retten? Piper ebooks, 2011, ISBN 978-3-492-95166-1 (google.com [abgerufen am 3. September 2023]).