Adam Gottlob Casparini

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Adam Gottlob Casparini (* 15. April 1715 in Breslau; † 13. Mai 1788 in Königsberg) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adam Gottlob Casparini wurde 1715 als Sohn des Orgelbauers Adam Horatio Casparini (1676–1745) und damit Enkel des berühmtesten Orgelbauers der Familie, Eugenio Casparini (1623–1706) geboren. Seine Lehrzeit verbrachte er in der väterlichen Werkstatt, ab 1735 begab er sich auf Wanderschaft.[1] Er war zunächst von 1735 bis Pfingsten 1737 als Geselle bei Tobias Heinrich Gottfried Trost in Altenburg in Thüringen tätig, der in dieser Zeit (1735–1739) die Orgel der Schlosskirche daselbst errichtete. Nach seiner Kündigung bei Trost, mit dem er sich über das Gelingen der Altenburger Orgel überworfen hatte, reparierte er die von Johann Christoph Oehme im Jahre 1705 errichtete Orgel der Stadtkirche zu Lucka[2], bevor er noch 1737 in die Werkstatt seines Vaters zurückkehrte. Seine Mitwirkung an der Errichtung der Orgel der Kirche St. Adalbert zu Breslau und der Dominikanerkirche zu Glogau ist belegt.[3]

Nach dem Tod seines Vetters Georg Sigismund Caspari am 4. April 1741, der vier minderjährige Kinder hinterließ, reiste er sogleich nach Königsberg, wo er noch im Juni 1741 ankam, die Werkstatt übernahm und sich im August persönlich bei der Kriegs- und Domänenkammer vorstellte. Mit Datum vom 11. November 1741 verfasste er sein Gesuch um die Privilegierung als „Königlich Preußischer Hoforgelbauer“. Die entsprechende Urkunde hierüber konnte er am 22. Februar 1742 in Empfang nehmen, nachdem er eine Spende in Höhe von 60 Rthlr. an die Rekrutenkasse geleistet und weitere 17 Rthlr., 21 Gl. zur Begleichung der Stempel- und Siegelgebühren entrichtet hatte.[4]

Nachdem er sich in Königsberg etabliert und ein Haus auf dem Steindamm gekauft hatte, heiratete er ca. 1746 Elisabeth Horining. Die Tochter eines Advokaten gebar ihm einen Sohn und eine Tochter, sie starb bereits ca. 1752 bei der Geburt ihres dritten Kindes. Nach einigen Jahren vermählte sich Casparini mit der aus Königsberg stammenden Anna Barbara Seidenhefter, mit der er zusammen drei weitere Töchter hatte. Sein Sohn trat nicht in das Orgelbauerhandwerk ein.

Er starb am 17. Mai 1788 ohne vorausgehende Krankheit, denn in einer Fußnote zu seiner gedruckten Leichenpredigt heißt es: „Der Wolselige klagte sich nur Tags zuvor, und seyne Kranckheyt, welche eine hefftige Art des Brustkrampfes war, hat nicht viel über 24 Stunden gewähret.“[5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casparini übernahm die Werkstatt Georg Sigismund Casparis samt vorgefundenem geringem und weitgehend verbrauchtem Inventar. Die von Casparini vorgefundenen Verhältnisse müssen geradezu ärmlich gewesen sein, denn Caspari konnte zuletzt wohl seinem Gesellen Johann Heinrich Westhoff noch nicht einmal seinen Wochenlohn auszahlen und musste für seine letzte Orgel in Marggrabowa gebrauchte Pfeifen aus dem Bestand seiner Werkstatt verwenden. Trotzdem schaffte es Casparini offensichtlich binnen kürzester Zeit durch den praktischen Nachweis seiner Fähigkeiten einen Ruf aufzubauen, der es ihm ermöglichte, in den über 40 Jahren seiner Tätigkeit von Königsberg aus 45 neue Orgeln zu bauen.[6] Die Orgel in der Heilig-Geist-Kirche in Wilna ist die einzige vollständig erhaltene Orgel aus seinem reichen Opus, Teile seiner Orgeln finden sich heute noch in Mühlhausen (Kr. Preußisch Holland), Leunenburg und Barten. In Klein Jerutten hat sich ein ausgeplünderter Prospekt erhalten.

Seine bekanntesten Schüler sind Johann Preuß (1722–1798), der nach Abschluss der Lehre zum Konkurrenten wurde sowie Christoph Wilhelm Braweleit (1751–1795), der sein Nachfolger in Königsberg wurde.

Werkliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgeführt sind alle 44 bekannten Orgelneubauten, Zuschreibungen und Angebote, sowie, 24 Umbauten und Reparaturen mit nicht ausgeführten Angeboten. In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal. Die arabische Zahl in der vorletzten Spalte bezeichnet die Anzahl der klingenden Register. Fett formatierte Ortsnamen zeigen an, dass hier entweder Teile der Orgel oder das gesamte Instrument bis heute erhalten sind. Sind zwei Jahreszahlen genannt, gibt die erste meist das Jahr des Kostenvoranschlags bzw. des Vertragsschlusses an, die zweite in der Regel die Fertigstellung bzw. Abnahme des Instruments. Die Sortierung der Orgeln erfolgt dabei nach dem Jahr der Fertigstellung, da die Orgel ab diesem Zeitpunkt genutzt werden konnte.

Die Liste der Neubauten, Umbauten und Reparaturen folgt vor allem der Übersicht in Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen[7]. Aus den dort verfügbaren Einzeldarstellungen wurden auch die Erläuterungen in der Spalte „Bemerkungen“ zusammengestellt.

Neubauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1735–1737 Altenburg, Sachsen-Gotha Schlosskirche II/P 36 Mitwirkung am Neubau von Tobias Heinrich Gottfried Trost, Orgel zum großen Teil erhalten, 1974–1976 restauriert
1737 Breslau, Schlesien St. Adalbert II/P 22 Mitarbeit beim Neubau des Vaters Adam Horatio Casparini, nicht erhalten; auch in Glogau, Dominikanerkirche mitgewirkt[8]
1741/1742 Königsberg i. Pr. St. Georgen-Hospital I Es handelte sich um ein Orgelpositiv, das durch ein Schreiben aus dem Jahr 1746 bezeugt ist. Nähere Informationen sind nicht bekannt, was sich auch auf den Verbleib des Instruments bezieht.
1741/1744 Mühlhausen (Kr. Preußisch Holland), heute Młynary Ev. Kirche, heute katholische Kirche I/P 21 Der Vertrag vom 2. Oktober 1741 ist überliefert, ebenso eine Reihe von Informationen rund um den Bau und die Finanzierung der Orgel. Sie gilt als Casparinis „Probstück für Ostpreußen“[9], obwohl sich der Bau aufgrund finanzieller Probleme der Gemeinde bis 1744 verzögerte und die Abnahme erst mit Gutachten vom 28. Juli 1745 erfolgte.[10] 1924 erhielt die Orgel ein elektrisches Gebläse, 1927 ersetze der Orgelbauer Werner Renkewitz die im Ersten Weltkrieg abgelieferten Prospektpfeifen durch solche aus Zink, die Orgelbaufirma Wittek aus Elbing führte eine Reinigung und Stimmung durch. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden fast sämtliche Metallpfeifen geraubt, die Holzpfeifen blieben größtenteils erhalten. 1971 erfolgte eine Bestandsaufnahme und eine teilweise Wiederherstellung, jedoch nicht nach historischen Gesichtspunkten.
1744 Grodno, heute Hrodna, Belarus Jesuitenkirche, heute Franz-Xaver-Kathedrale
unsichere Zuschreibung: ein Orgelbauer aus Königsberg; erhalten[11][12]
1745 Leunenburg, heute Sątoczno Ev. Pfarrkirche, heute katholische Christ-Königs-Kirche I 11 Casparini verwendete bei dieser Orgel ein vorhandenes Gehäuse, sie hatte ursprünglich nur ein Manual. Ein eigenständiges Pedal mit 6 Registern wurde erst 1770 durch Johann Preuß hinzugefügt. 1855 wurde die Orgel bei einem Blitzeinschlag in die Kirche beschädigt, es folgte eine Reparatur. Eine neue Orgel mit II/P,23 baute der Orgelbauer Max Terletzki im Jahr 1886 in das historische Gehäuse. Dessen Werk ist mit dem historischen Prospekt von Casparini erhalten.[13]
1744/1747 Königsberg i. Pr. Altroßgärter Kirche II/P 27 Der Vertrag vom 17. April 1744 ist überliefert. Die Abnahme erfolgte am 10. März 1747 durch Gottfried Podbielski, den Organisten der Kirche. 1786 erfolgte eine Instandsetzung durch den Erbauer. 1897 baute Max Terletzki eine neue Orgel in das historische Gehäuse, nun mit drei Manualen und Pedal. 1913 baute die Firma Wilhelm Sauer wiederum ein neues Instrument in das Gehäuse Casparinis. Werk und Gehäuse wurden 1944/1945 durch die Kampfhandlungen zerstört.
1748/1749 Soldau Ev. Kirche II/P 25 In die nach einem Brand von 1734 in den Jahren 1738–1740 wieder aufgebaute Kirche baute Casparini 1748/1749 eine neue Orgel. Der Vertrag war bereits vor dem erwähnten Brand im Jahr 1722 von Johann Josua Mosengel aufgesetzt worden und kam aufgrund verschiedener Unstimmigkeiten zu dessen Lebzeiten nicht mehr zur Ausführung. So ging der Vertrag auf seinen Nachfolger Georg Sigismund Caspari über, der 1741 verstarb. Dessen ehemaliger Geselle Gerhard Arend Zelle erbot sich dann nach dem Wiederaufbau der Kirche um 1740 herum, die Orgel nach dem alten Vertrag von 1722 zu errichten. Da jedoch Casparini im Jahr 1742 als Hoforgelbauer privilegiert wurde, ordnete die Regierung nun an, dass dieser an Zelles Stelle den Orgelbau ausführen solle. Aufgrund dieser langjährigen Historie des Orgelbaus erklärt sich, dass die Mosengel-Disposition von 1722 noch ein Rückpositiv vorsah, was mittlerweile aus der Mode gekommen war.[14] Ob die Orgel tatsächlich wie in dem überlieferten Entwurf von 1722 und insbesondere mit einem Rückpositiv errichtet wurde, kann nicht mehr ermittelt werden, da die Orgel 1794 verbrannte und weitere Zeugnisse nicht überliefert sind.
1749/50 Barten, heute Barciany Ev. Kirche, heute katholische Kirche vom unbefleckten Herzen Mariä
I 12 Die Orgel wurde ohne Pedal erbaut, ein solches wurde erst 1861 mit vier Registern durch den Orgelbauer Johann Rohn aus Wormditt hinzugefügt. Zuvor hatte der Orgelbauer Johann Scherweit die Orgel im Jahr 1820 umfangreich restauriert. 1934 war das Instrument unspielbar, jedoch bis auf die im Ersten Weltkrieg abgegebenen Prospektpfeifen weitgehend erhalten, so dass die Firma Emanuel Kemper in diesem Jahr eine Instandsetzung des Werks mit Ergänzung der Prospektpfeifen vornahm. Die dabei ausgetauschte originale Klaviatur wurde aufbewahrt und konnte so im Jahr 2003 zur Rekonstruktion der Casparini-Orgel in Vilnius herangezogen werden. Die Orgel ist erhalten.[15]
1749/1750 Abschwangen Ev. Kirche I 10 Der Vertrag vom 15. März 1749 ist überliefert, die Übergabe der Orgel erfolgte 1750. Sie wurde 1787 durch Johann Preuß (Orgelbauer) repariert. Bruno Goebel errichtete 1913 als sein Opus 311 einen Neubau mit 12 Registern auf zwei Manualen und Pedal unter Verwendung pneumatischer Trakturen, wobei er das Casparini-Gehäuse weiter verwendete. Auf Panoramoi verfügbare Fotos der Kirche aus dem Jahr 2009 zeigen die Kirche zwar erhalten, jedoch in desolatem und baufälligem Zustand[16] bzw. mit eingestürztem – offensichtlich abgebranntem – Dachstuhl.[17] Von der Orgel ist nichts mehr erkennbar.
um 1750 Haffstrom Ev. Kirche I/P 7 Die Orgel wurde um 1750 für die Kirche in Haffstrom erbaut und im Jahr 1851 nach Scharnau versetzt. Offensichtlich wurde bei dieser Maßnahme ein Pedal mit 2 Registern hinzugefügt. Die Orgel wurde 1912 umgebaut. Weitere Nachrichten sind nicht verfügbar, die Orgel ist nicht erhalten.
1751 Pillau Kirche Alt Pillau (Pillau II) I 8 Der Vertrag vom 24. Juli 1750 ist überliefert, außerdem waren Zuschreibung und Baujahr durch die überlieferte Inschrift auf der größten Prospektpfeife gesichert, demnach wurde das Werk „verfertigt den 4. October 1751“.[18] Die Orgel hatte 8 Register auf einem Manual, ein Pedal gab es nicht. 1901 musste das Orgelwerk einem Neubau von Carl Novak weichen, der mit II/P/12 und pneumatischen Trakturen in das alte Gehäuse eingebaut wurde.
1751 Kumilsko Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[19] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt, 1849 verbrannte es.
1744/1752 Königsberg i. Pr. Tragheimer Kirche II/P 30 Der Vertrag aus dem Jahr 1744 ist überliefert. Allerdings wurde die Orgel erst im Jahr 1752 fertig gestellt. Von den 30 klingenden Registern erklangen 13 im Hauptmanual, 9 im Oberwerk und 8 im Pedal. In dieser Orgel baute Casparini zum ersten Mal das Register Jula 8′. Bereits 1783 wurde die Orgel durch einen Kirchenbrand ein Raub der Flammen.
1752 Jerutten Ev. Kirche Über den Bau der Casparini-Orgel liegen keinerlei Archivalien vor, lediglich dass sie 1782/1783 eine neue farbliche Fassung erhielt ist überliefert. Im Jahr 1858 baute der Orgelbauer Ferdinand Scherweit die Orgel um und erweiterte sie. 1911 reparierte Carl Novak das Werk noch einmal, bevor Bruno Goebel eine neue Orgel mit II/P/14 in das Casparini-Gehäuse baute. Eine Ausplünderung des Werkes nach dem Zweiten Weltkrieg führte dazu, dass heute neben dem historischen Gehäuse nur noch einige Holzpfeifen vorhanden sind.
1753 Mierunsken Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[19] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt, 1945 wurde es mitsamt der Kirche – von der nur noch eine Ruine erhalten ist – zerstört.
1752/1754 Königsberg i. Pr. Haberberger Trinitatis-Kirche wahrscheinlich III/P 48 Die Disposition dieser Orgel – die Casparinis zweitgrößtes Instrument war – ist nicht überliefert. 1902 wurde durch Wilhelm Sauer eine neue Orgel mit III/P/50 in das historische Gehäuse eingebaut, das dazu deutlich erweitert werden musste. Die Orgel erhielt dabei auch einen neuen Spieltisch zentral vor dem Werk. Das verlinkte Bild zeigt den Zustand im Jahr 1929, also nach dem Neubau durch Sauer. Orgel und Kirche wurden 1945 zerstört.
1752/1755 Gumbinnen Altstädtische Kirche I/P 16 Der Vertrag vom 1. Mai 1752 ist überliefert. Im November 1755 wurde die Orgel fertig, Kantor G. Schulz aus Insterburg nahm sie nach viertägiger Prüfung ab. 1898 errichtete Wilhelm Sauer eine neue Orgel in dem vorhandenen Gehäuse. Beides wurde jedoch 1945 im Rahmen der Kampfhandlungen zerstört.
1755 Königsberg i. Pr.-Neuendorf Ev. Kirche I 6 Es handelte sich um ein Orgelpositiv, das 1850 von Ferdinand Scherweit von seinem ursprünglichen Platz auf der Empore an eine Seite der Kirche versetzt wurde. Dabei erhielt das Werk eine neue Spieleinrichtung und Mechanik. Die Disposition ist aus einer Aufzeichnung aus dem Jahr 1894 überliefert. 1925 wurde in die Kirche eine neue Orgel eingebaut, daher konnte das Orgelpositiv – allerdings unspielbar – in der alten Aula des Musikwissenschaftlichen Instituts der Königsberger Universität aufgestellt werden. Dort war es 1942 noch vorhanden, wurde aber höchstwahrscheinlich 1944/1945 zerstört.
um 1755 Buddern Ev. Kirche I Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[20] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt, jedoch wird es in der genannten Liste als „jetzo unbrauchbar“ bezeichnet. 1799 baute George Adam Neppert aus Insterburg eine neue Orgel für die Kirche.
1756 Zinten Ev. Kirche I/P 18 Kostenvoranschlag von Casparini aus dem Jahr 1747, Weiterleitung an das Etatministerium zur Genehmigung im Jahr 1749, aufgrund Finanzierungsschwierigkeiten Auftragserteilung erst im Jahr 1751. Die Einweihung der Orgel, die 700 Rthlr. kostete, erfolgte am 7. Sonntag nach Trinitatis des Jahres 1756. In den Jahren 1788, 1817 und 1846 wurde die Orgel repariert. Im Jahr 1902 baute der Orgelbauer Paul Voelkner aus Bromberg eine neue Orgel ein, wobei er den Casparini-Prospekt in veränderter Form wieder verwendete. Im Jahre 1945 wurde die Orgel mit der Kirche zerstört, Heute steht nur ein Mauerfragment des Kirchturms.
1753/1757 Joneykischken, seit 1770 Neukirch Ev. Kirche I 13 Der Kostenvoranschlag vom 11. Juli 1753 und der mit gleichem Wortlaut exakt ein Jahr später unterschriebene Vertrag über eine Orgel mit 12 Registern sind überliefert. Die Regierung versuchte, einen um zwei Register reduzierten Entwurf durchzusetzen, jedoch konnte von der Gemeinde die größere Variante umgesetzt werden. Die Aufstellung dauerte bis Ende 1756, die Fertigstellung wurde mit einem Dokument vom 21. Januar 1757 erklärt. Ein Register hatte Casparini über den Vertrag hinaus gefertigt. Die Orgelprobe nahm am 9. März 1757 der Tilsiter Kantor J. H. Härtel ohne Beanstandung vor. 1839 erweiterte der Orgelbauer Eduard Kaul aus Königsberg i. Pr. die Orgel um ein Pedal mit drei Registern. 1934 baute Eduard Wittek die mechanische Schleiflade auf eine pneumatische Betätigung um. Die Kirche blieb 1945 unzerstört, heute ist jedoch nur noch eine Ruine erhalten.[21] Die Orgel ist wahrscheinlich zerstört oder verloren, über den Verbleib ist nichts bekannt.
1754/1760 Gumbinnen Reformierte Kirche, auch Neustädtische Kirche genannt I/P 20 Der Vertrag vom 16. Juli 1754 ist überliefert. Die Abnahme der Orgel war für nach Michaelis 1755 vorgesehen, verzögerte sich jedoch einerseits aufgrund einer Überlastung Casparinis[22], andererseits aufgrund der kriegerischen Ereignisse rund um den Siebenjährigen Krieg, in dem Gumbinnen am 13. Januar 1757 von den Russen besetzt wurde. Die Fertigstellung erfolgte – nach Mahnung der Gemeinde im August 1760 – noch im Herbst desselben Jahres. 1903 baute Bruno Goebel eine neue Orgel in das historische Gehäuse von Casparini. Beides – Orgel und Gehäuse – wurde 1944 zerstört.
1760 Lamgarben Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[23] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt.
1760 Tollmingkehmen Ev. Kirche Ein Aktenfund aus dem Jahr 2008 konkretisiert diesen Orgelneubau.[24] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt.
1752/1763 Königsberg i. Pr. Altstädtische Kirche St. Nikolaus (Königsberg) III/P 65 Der Vertrag ist nicht überliefert, daher die Disposition dieser größten Orgel aus Casparinis Werkstatt auch nicht bekannt. Überliefert ist nur, dass von den 65 Registern 22 Lingualregister waren. 1771 fand eine Reparatur durch den Erbauer statt. Als die Kirche 1824 geschlossen und anschließend abgerissen wurde, wurde die Orgel in den Neubau, die Neue Altstädtische Kirche übernommen und dort durch Johann Scherweit aufgestellt. 1895 folgte ein Neubau durch Max Terletzki mit III/P/52, der auch ein neues Gehäuse fertigte und nur wenige Teile Casparinis in seinen Neubau integrierte. Wenige Einzelteile des Casparini-Gehäuses, insbesondere 8 Figuren (darunter zwei Paukenengel mit beweglichen Armen) sowie Teile des Rahmens mit Füllungen, wurden in das Königsberger Kunstgewerbemuseum überführt und dürften dort im Rahmen der Kriegshandlungen 1944/1945 untergegangen sein.
1756/1763 Szirgupönen Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund eines Briefs Casparinis vom 5. Juli 1756, in dem er einen für das folgende Jahr geplanten Neubau in dieser Kirche erwähnt. Demnach kann davon ausgegangen werden, dass ein entsprechender Vertrag zu dieser Zeit bereits geschlossen worden war. In einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785[23] ist der Hinweis zu entnehmen, dass die Orgel 1763 fertig gestellt und „um 1785 durch Blitzschlag ruiniert wurde“.[25] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt.
1763/1764 Neukirch b. Frauenburg[26] Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[23] Einzelheiten über das Instrument sind nicht bekannt.
1760/1765 Bischtheim[27] Ev. Kirche In einem Schreiben vom 18. Oktober 1765 erwähnt Casparini selbst diese Orgel: „... den was Ewer Hochwohl Ehrwürden von einer ausländischen Arbeit in Bischtheim erwähnen daß ich selbige gefördert und die inländische verabsäumen diente hierauf daß ich selbigen contract 1760 den 3. May geschloßen da zur selbigen Zeit in Preußen niemand an Orgeln dachte...“.[28] Der Vertrag wurde also am 3. Mai 1760 geschlossen. Über die Orgel liegen keine weiteren Informationen vor.
1760/1765 Rößel Kath. Pfarrkirche wahrscheinlich II/P ca. 30 Der Vertrag ist nicht überliefert. Allerdings ist bekannt, dass Casparini über den Zeitraum von 1761 bis 1766 insgesamt einen Betrag von 5.271,21 M. und der beteiligte Bildhauer Bernhard Schmidt weitere 675 M. für den „prächtigen Prospekt“ erhielten. Daraus leiten Renkewitz/Janca/Fischer eine mögliche Orgelgröße von zwei Manualen und Pedal mit etwa 30 Registern ab.[29] Den weiteren Angaben dort zufolge ist das Datum der Fertigstellung der Orgel auf den 1. Oktober 1765 anzusetzen. Die Orgel brannte zusammen mit der Kirche beim großen Stadtbrand am 27. und 28. Mai 1806 ab.
1765 Kallningken Ev. Kirche I 7 Es handelte sich um ein Orgelpositiv. Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[30] Das Instrument wurde 1898 durch einen Neubau eines nicht feststellbaren Orgelbauers ersetzt.
1756/1766 Sensburg Ev. Kirche I 8 Der Vertrag vom 26. Oktober 1756 ist überliefert. Die Fertigstellung wurde jedoch durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) und finanzielle Schwierigkeiten stark verzögert, die Orgel wurde erst 1766 aufgestellt. 1836 führte Johann Scherweit eine größere Reparatur durch, bevor ein nicht genannter Orgelbauer im Casprini-Gehäuse eine neue Orgel einrichtete. Dies geschah im Jahr 1877, das neue Instrument hatte zwei Manuale und 14 Register.[31]
1767 Dollstädt Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[30] Über die Orgel liegen keine weiteren Informationen vor.
1763/1768 Germau Ev. Kirche I/P 16 Der Vertrag vom 30. November 1763 ist überliefert, er nennt 14 Register. Casparini baute zwei Zungenregister über den Vertrag hinaus. In einem ausführlichen Schreiben vom 18. Oktober 1765 nennt Casparini die Gründe, warum er die Orgel – deren Fertigstellung bis Sommer dieses Jahres vereinbart war – noch nicht hatte liefern können. Der Aufbau begann erst im Mai 1767. Am 13. Oktober 1767 wurde die Orgel fertiggestellt, die Abnahme sollte anberaumt werden, was sich jedoch bis in das Jahr 1768 hinein verzögerte. 1803 reparierte Wilhelm Scherweit die Orgel, in die er bereits vor dieser Reparatur ein Glockenspiel eingebaut hatte. 1842 reparierte Johann Scherweit die Orgel und nahm eine Dispositionsveränderung vor, 1874 romantisierte Ferdinand Scherweit durch eine weitere Änderung die Orgel. 1905–1907 baute Carl Novak die Orgel auf pneumatische Kegelladen um. 1945 wurde die Kirche zerstört.
1756/1769 Coadjuthen, heute Knyčiai, Litauen Ev. Kirche I 8 Der Vertrag vom 17. Januar 1756 ist überliefert. Die Fertigstellung wurde jedoch durch den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) stark verzögert, die Orgel wurde gemäß der Mitteilung in der „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785 erst 1769 aufgestellt. 1903 baute Carl Novak die Orgel um und erneuerte sie teilweise. Seitdem verfügte sie über 13 Register auf zwei Manualen und Pedal. Über den weiteren Verbleib der Orgel ist nichts bekannt.
1768/1769 Gurnen Ev. Kirche I 8 Der Vertrag vom 18. Mai 1768 ist überliefert, er nennt 8 Register auf einem Manual ohne Pedal. Nach der „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785 verbrannte die Orgel bereits 1775.
1768/1769 Bludau Kath. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[30] Im Jahr 1900 erneuerte man das Orgelwerk, 1917 mussten die Prospektpfeifen zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Weitere Informationen über diese Orgel sind nicht bekannt.
1764/1770 Nordenburg Ev. Kirche I/P 16 Der Vertrag wurde 1764 geschlossen, ist jedoch nicht überliefert. Auch bei dieser Orgel wurde die Fertigstellung durch die Folgen des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) stark verzögert, denn die während des Krieges nicht erledigten Aufträge musste Casparini nun zunächst abarbeiten. Die Orgel wurde 1770 fertig gestellt. Die Disposition ist nicht bekannt, wohl allerdings die Anzahl der Register. 1937 wurde die Orgel von der Firma Emanuel Kemper umgebaut, dabei wurden die mechanischen Schleifladen durch pneumatische Kegelladen ersetzt und ein neuer Spieltisch gefertigt. Offensichtlich wurde das Pfeifenwerk für die nun mit II/P/21 ausgestattete Orgel weitgehend wiederverwendet. Die Kirche wurde 1945 zerstört, heute ist nur noch die Ruine des Turms erhalten.[32]
1770 Enzuhnen Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[30] Die Orgel wurde um 1880 herum abgebrochen.
1772 Grünhayn Ev. Kirche Casparini baute hier wahrscheinlich ein Orgelpositiv. Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[30] Über das Instrument liegen keine weiteren Informationen vor.
1776 Wilna, heute Vilnius Heilig-Geist-Kirche (Dominikanerkirche)
II/P 32 Fast keine Veränderungen, um 1900 neue Klaviaturen, 2006 Restaurierung durch UAB Vilniaus Vargonu Dirbtuve, Rimantas Gučas in Zusammenarbeit mit GOArt, Schweden → Orgel
1782 Szabienen[33] Ev. Kirche II/P 10 Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[34] Über die Orgel liegen keine weiteren Informationen vor.
1785 Paaris Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[34] 1899 wurde die Orgel durch ein neues Instrument von Bruno Goebel ersetzt.
1785 Willkischken Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[34] Offensichtlich arbeitet Casparini in diesem Jahr nicht mehr selbst an Orgelbauten, sondern übertrug die Arbeiten weitgehend seinen Mitarbeitern. Er hat diese Orgel offensichtlich noch selbst geplant, die Aufstellung hat er jedoch George Adam Neppert übertragen. Über die Orgel selbst liegen keine weiteren Informationen vor, allerdings musste die Kirche 1895 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Da in den Neubau eine neue Orgel eingebaut wurde, muss die Casparini/Neppert-Orgel als untergegangen angesehen werden.
1785 Kraupischken Ev. Kirche Zuschreibung aufgrund einer „Inventarisationsliste des Etat-Ministeriums“ aus dem Jahr 1785.[34] Die Orgel wurde von Casparini begonnen, jedoch von seinem Gesellen George Adam Neppert vollendet.
? Szerowicz, heute Žyrovicy (Жыровіцы), Belarus ? weitere Informationen bisher nicht zu ermitteln[35]

Die Orgel von 1763/64 für die Jesuitenkirche in Polozk wurde wahrscheinlich von Nicolaus Jantzon gebaut, in der älteren Literatur aber Casparini zugeschrieben. Der Prospekt ist in der Johanneskirche in Vilnius erhalten.

Neubau-Angebote, die nicht von Casparini ausgeführt wurden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1742 Wargen Ev. Kirche Neubau-Vorschlag Casparinis, der jedoch nicht zur Ausführung kam.
1747 Arys Ev. Kirche I 12 Neubau-Vorschlag Casparinis mit 12 Registern auf einem Manual ohne Pedal bekannt, der jedoch nicht zur Ausführung kam, da der Entwurf als zu teuer und Casparini als „überlastet“ bezeichnet wurden. Der Neubau wird 1755 mit 8 Registern durch Johann Preuß ausgeführt.
1767 Schmoditten Ev. Kirche I 10 Neubau-Vorschlag Casparinis mit 10 Registern auf einem Manual ohne Pedal bekannt, der jedoch nicht zur Ausführung kam. Der Neubau wird 1768 mit 8 Registern durch Johann Preuß ausgeführt.
1783 Marggrabowa Ev. Kirche Verhandlungen über einen Orgelneubau, die jedoch nicht zum Bau einer Orgel führen.
1787/1788 Goldap Ev. Alte Kirche, heute kath. Marienkirche. Offensichtlich arbeitete Casparini in diesen Jahren nicht mehr selbst an Orgelbauten, sondern übertrug die Arbeiten weitgehend seinen Mitarbeitern. Die Orgel zu Goldap wurde von seinem Gesellen Christoph Wilhelm Braweleit in Casparinis Auftrag gefertigt, Casparinis Gehilfe Johann Christian Mirau (ein Schüler von Friedrich Rudolf Dalitz), hat hierbei mitgewirkt. 1880 wurde die Orgel durch ein Instrument aus der Werkstatt Wilhelm Sauers ersetzt.
1786/1794 Neu-Pillau Ev. Festungskirche I 17 Es ist ein Neubau-Voranschlag Casparinis vom 25. März 1786 mit 17 Registern auf einem Manual und Pedal überliefert, der jedoch aufgrund langjähriger Auseinandersetzungen zwischen Casparini und dem Berliner Orgelbauer Ernst Marx, der von der Gemeinde als Sachverständiger nach einer Prüfung des Angebots angefragt worden war, nicht zur Ausführung kam. Der Neubau wird 1794/1795 mit 16 Registern durch Christoph Wilhelm Braweleit errichtet.

Reparaturen, Überholungen, Umbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angegeben sind Reparaturen und Umbauten sowie nicht ausgeführte Angebote.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1737 Lucka, Sachsen-Gotha St. Pankratius Umbau im Auftrag von Tobias Heinrich Gottfried Trost[36]
1741/1742 Stradaunen, heute Straduny Ev. Kirche, heute Kirche Maria Königin von Polen I 12 Im Zusammenhang mit dem Neubau der Orgel in der Ev. Kirche zu Marggrabowa durch Georg Sigismund Caspari im Jahr 1741 wurde die dort vorhandene alte Orgel nach Stradaunen verkauft. Adam Gottlob Casparini erhielt den Auftrag, die alte Orgel umzubauen und aufzustellen. 1922 baute Bruno Goebel eine neue Orgel mit II/P/15 in das historische Gehäuse, sein Opus 342. Dieses Instrument – und damit das bereits von Casparini verwendete ältere Gehäuse – ist bis heute erhalten.[37]
1743 oder 1745 Herrndorf Ev. Kirche Reparatur und Einbau neuer Prospektpfeifen für 70 Rthlr.
1746/1747 Milken Ev. Kirche Umbau der Orgel
1746/1747 Bartenstein Ev. Stadtkirche Reparatur
1748 Königsberg i. Pr. Schlosskirche II/P 30 Reparatur der Caspari-Orgel von 1734.
1753 Darkehmen Ev. Kirche Umbau einer älteren Orgel, wahrscheinlich aus Königsberg i. Pr.-Tragheim. Die Kirche war 1836 baufällig und wurde durch ein neues Gebäude ersetzt.
1753 Wielitzken Ev. Kirche Transferierung einer älteren Orgel aus Preußisch Eylau mit I/11. 1908 baute Carl Novak eine neue Orgel.
1759 Frauenburg Dom Der von Casparini vorgelegte Voranschlag für eine Orgelreparatur wurde nicht ausgeführt.
1763 Mühlhausen (Kr. Preußisch Holland), heute Młynari Ev. Kirche Reparatur der 1744 von Casparini fertig gestellten Orgel.
1766 Pobethen Dorfkirche Reparatur der 1697 von Johann Josua Mosengel erbauten Orgel.
1766 Zastawno Schönberg (Kr. Preuß. Holland) Ev. Kirche Reparatur eines 1763 aus Stalle erworbenen Orgelpositivs.
1766 Friedland Ev. Kirche St. Georg Der von Casparini vorgelegte Voranschlag für eine Reparatur der 1724 von Johann Josua Mosengel erbauten Orgel wurde nicht ausgeführt.
1767 Piktupönen Ev. Kirche Reparatur der Orgel.
1771 Königsberg i. Pr. Altstädtische Kirche St. Nikolaus (Königsberg) III/P 65 Reparatur der 1763 von Casparini fertiggestellten Orgel.
1773 Königsberg i. Pr. Königsberger Dom III/P 62 Reparatur-Voranschlag für die 1721 von Johann Josua Mosengel fertiggestellten Orgel, Kosten: 1.800 Thlr., wurde nicht ausgeführt.
1774 Nordenburg Ev. Kirche I Reparatur eines älteren Orgelpositivs.
1774 Darkehmen Ev. Kirche Reparatur der Orgel.
1778 Kaymen Ev. Kirche Reparatur der 1706 durch Johann Josua Mosengel erstellten Orgel.
1779 Mühlhausen, Kr. Preußisch Eylau Dorfkirche Reparatur der Orgel.
1779 Schönwalde b. Königsberg i. Pr. Ev. Kirche Reparatur der Orgel.
ca. 1780 Legitten Ev. Kirche I Reparatur eines Orgelpositivs.
1784 Paterswalde Ev. Kirche Reparatur der Orgel.
1785 Laptau Ev. Kirche Reparatur der Orgel.
1786 Königsberg i. Pr. Altroßgärter Kirche II/P 27 Reparatur bzw. Instandsetzung der 1747 durch Casparini selbst erbauten Orgel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Davidsson: The restoration of the Adam Gottlob Casparini organ in Vilnius: a global cultural heritage project. In: Massimiliano Guido (Hrsg.): Arte organaria italiana e germanica tra Rinascimento e Barocco. Trient 2007, S. 141–144 (Atti del Convegno internazionale Trento – Smarano, 3–5 settembre 2004).
  • Felix Friedrich: Adam Gottlob Casparini und Tobias Heinrich Gottfried Trost. Geselle und Lehrmeister. In: Acta Organologica. Band 30, 2008, S. 67–72.
  • Julian Gembalski: Die Tätigkeit der Familie Casparini und ihr Beitrag zum Orgelbau in Schlesien. In: Musik des Ostens. Band 9, 1983, S. 147–167.
  • Alfred Reichling, Jan Janca: Casparini, Familie. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart 2. Personenteil Band 4. Bärenreiter/Metzler, Kassel/Stuttgart 2000, Sp. 369–373.
  • Jan Janca: Der Konkurrenzkampf zwischen den Orgelbauern Obuch (Mohrungen) und Casparini (Königsberg) in den Jahren 1741–1750. In: Musica Baltica (= Greifswalder Beiträge zur Musikwissenschaft. Band 4). Frankfurt am Main 1997, S. 283–294.
  • Jan Janca: Wybór organowych dyspozycji Adama Gottloba Caspariniego [Eine Auswahl von Orgeldispositionen von Adam Gottlob Casparini]. In: Organy i muzyka organowa [Orgel und Orgelmusik]. Band 12. Akademia Muzyczna, Gdańsk 2003, S. 138–159.
  • Jan Janca, Hermann Fischer: Adam Gottlob Casparini (1715–1788). In: Acta Organologica. Band 30, 2008, S. 73–88.
  • Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen, Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-921140-80-2.
  • Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Bildnisse ostpreussischer Kirchen. Band 2. Göttingen 1968.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 302.
  2. Ulrich Dähnert: Historische Orgeln in Sachsen. Verlag Das Musikinstrument, Frankfurt 1980, S. 196.
  3. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 304.
  4. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 305–312.
  5. zitiert nach Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 317.
  6. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 326–330.
  7. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, Werkliste auf den S. 326–330, Einzeldarstellungen auf den Seiten 331–453.
  8. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 304
  9. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 316.
  10. Das Abnahmegutachten wurde von Gottfried Podbielski (1689–1763) unterzeichnet, der von 1709–1753 Organist der Altroßgärter Kirche zu Königsberg war, danach bis zu seinem Tode am dortigen Dom Nachfolger seines 1753 verstorbenen Bruders Christoph Podbielski wurde.
  11. Jesuits Church in Grodno (englisch)
  12. Informationen zur Orgel in Hrodna Orgeldatabase (niederländisch)
  13. Historia Parafii. In: Internetpräsenz. Rzymskokatolicka Parafia Chrystusa Króla Wszechświata w Sątocznie, abgerufen am 11. März 2023 (polnisch).
  14. Als letzter Orgelneubau mit einem Rückpositiv in Ostpreußen gilt gemeinhin die 1726 noch unter Mosengels Aufsicht von Georg Sigismund Caspari errichtete Orgel der Königsberger Burgkirche.
  15. Orgel in Barten. Abgerufen am 14. März 2023.. Dort ist als Baujahr 1750 genannt, während Renkewitz/Janca/Fischer auf S. 327 und S. 365 1749 angeben.
  16. Alte Kirche Abschwangen (Memento vom 14. Oktober 2016 im Internet Archive)
  17. Alte Kirche Abschwangen mit eingestürztem Dach (Memento vom 14. Oktober 2016 im Internet Archive) und Alte Kirche Abschwangen, verbrannte Dachstuhl-Reste (Memento vom 13. Oktober 2016 im Internet Archive)
  18. zitiert nach Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 376. Da die Prospektpfeifen 1917 abgegeben wurden, ist die originale Inschrift heute verloren und nur noch der Wortlaut durch eine Aufzeichnung auf einem Fragebogen von 1917 bekannt.
  19. a b Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 327.
  20. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 397.
  21. Ev. Kirche Neukirch. Abgerufen am 14. März 2023 (russisch).
  22. Er arbeitete gerade an der neuen Orgel für die Altstädtische Kirche zu Königsberg i. Pr., so dass sich diese Aufträge überschnitten
  23. a b c Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 328.
  24. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 328.
  25. zitiert nach Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 408.
  26. Der Ort konnte nicht genau ermittelt werden, eventuell handelt es sich um das ehemalige Dorf Neukirch Höhe, welches in einer Entfernung von ca. 10 km von Frauenburg liegt.
  27. Der Ort konnte noch nicht ermittelt werden. Der Begriff Ausland in dem in der Bemerkungsspalte zitierten Ausschnitt aus dem Brief von 1765 dürfte sich - bezogen auf die damaligen politischen Gegebenheiten - auf das Ermland beziehen. Renkewitz/Janca/Fischer vermuten daher, dass hier der Ort „Bischdorf, Kr. Rössel“ gemeint sein könnte, der heutige Stadtteil Sątopy-Samulewo der polnischen Stadt Bischofstein. Dies kann aber nicht mit Sicherheit bestätigt werden.
  28. zitiert nach Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 411.
  29. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 407, dort auch das Zitat zum Prospekt.
  30. a b c d e Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 329.
  31. Nach Renkewitz/Janca/Fischer könnte dieser Neubau Max Terletzki zugeordnet werden, jedoch nicht mit ausreichender Sicherheit. Das Instrument hatte nicht lange Bestand, denn bereits 1912 erfolgte ein weiterer Neubau durch einen wiederum nicht genannten Orgelbauer. Hier vermuten Renkewitz/Janca/Fischer die Werkstatt Wittek aus Elbing.
  32. Ruine des Turms der ehemaligen ev. Kirche zu Nordenburg. Abgerufen am 14. März 2023.
  33. Man unterschied zwischen den beiden Orten „Klein Szabienen“ und „Königlich Szabienen“. Obwohl die Bezeichnung „Szabien“ bis etwa 1785 für den ab dieser Zeit Königlich Szabienen genannten Ort benutzt wurde, muss der Orgelbau doch in Klein Szabienen stattgefunden haben, da Königlich Szabienen offensichtlich nicht über eine eigene Kirche verfügte und von der Kirche in Klein Szabienen mit betreut wurde, s. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3: Dokumente, Göttingen, 1968, S. 478
  34. a b c d Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 1: Mosengel, Caspari, Casparini. Pape Verlag, Berlin 2008, S. 330.
  35. Die Information über diesen Orgelneubau ist offenbar aus Renkewitz/Janca/Fischer
  36. Felix Friedrich: Adam Gottlob Casparini und Tobias Heinrich Gottfried Trost. Geselle und Lehrmeister. In: Acta Organologica. Band 30, 2008, S. 67–72., mit Beschreibung des Umbaus und Casparinis Disposition
  37. Orgel in Stradaunen. Abgerufen am 14. März 2023.