Aesch BL
| BL ist das Kürzel für den Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Aesch zu vermeiden. |
| Aesch | |
|---|---|
| Staat: | |
| Kanton: | |
| Bezirk: | Arlesheim |
| BFS-Nr.: | 2761 |
| Postleitzahl: | 4147 |
| UN/LOCODE: | CH AES |
| Koordinaten: | 612014 / 257397 |
| Höhe: | 312 m ü. M. |
| Höhenbereich: | 286–498 m ü. M.[1] |
| Fläche: | 7,40 km²[2] |
| Einwohner: | 11'137 (31. Dezember 2024)[3] |
| Einwohnerdichte: | 1505 Einw. pro km² |
| Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
27,3 % (31. Dezember 2024)[4] |
| Website: | www.aesch.bl.ch |
| Lage der Gemeinde | |
Aesch (Baseldeutsch: Ääsch []) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Arlesheim des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.
Geographie
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Aesch liegt an der Birs auf 315 m ü. M. zwischen Faltenjura (Blauen) und Tafeljura (Gempen). Es grenzt an die Gemeinden Duggingen, Pfeffingen, Ettingen, Therwil, Reinach (alle BL) und die solothurnische Gemeinde Dornach. Aesch gehört zur Agglomeration Basel.[5]
Die Fläche beträgt 7,39 km², davon sind 48 % Landwirtschaft (mit Rebbau), 15 % Wald, 36 % Siedlungen und 1 % unproduktive Fläche.
Geschichte
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Der jungsteinzeitliche Dolmen, der Überreste von 47 Personen enthielt, weist auf eine frühe Besiedlung hin. Als der Durchgang durch die Schlucht der Birs beim Chessiloch in Grellingen für grössere Strassentransporte noch nicht möglich war, befand sich das Dorf an der alten Römerstrasse über den Blattenpass, die hinüber ins Laufental führte. Das Geschlecht «Aesch» baute an dieser Strasse drei Burgen vom Südosten kommend: Münchsberg, Schalberg mit seinem «Vorgänger» Engenstein und Frohberg, auch Tschöppeli genannt, und als es im 13. Jahrhundert ausstarb, ging das Lehen an den Bischof von Basel über. Beim grossen Basler Erdbeben 1356 zerfielen die drei Burgen. 1793 gehörte Aesch für kurze Zeit zum Département Mont-Terrible (Schreckensberg), und seine Einwohner waren Bürger Frankreichs. 1815, nach dem Wiener Kongress, kam Aesch zur Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Am 14. Oktober 1943[6] musste ein US-amerikanischer Bomber des Typs Boeing B-17 in der Nähe des Dorfs notlanden, was nach der Landung zehntausende Schaulustige anzog.[7]
Im Sommer 2024 wurden zwei grosse Hochhäuser (genannt «Max Towers») fertiggestellt.[8][9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auf silbernem Grund ein schwarzes Speereisen und oben links ein roter, sechsstrahliger Stern
Es ist das Wappen des ausgestorbenen Basler Adelsgeschlechts Marcerel, das im 14. Jahrhundert die ältere Aeschburg als Lehen besass.[10]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]42 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch und 25 % sind evangelisch-reformiert. Der Ausländeranteil beträgt 22,2 %.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindepräsidentin ist Eveline Sprecher (SP, Stand 2025)[11]. Der Gemeinderat (Exekutive) setzt sich aus drei Vertretern der FDP, zwei der SP und je einem Vertreter der SVP und der CVP zusammen (Stand 2020). Die Gemeindeversammlung übernimmt die Legislative. Die Gemeindekommission (beratendes Gremium der Gemeindeversammlung) wird im Proporz gewählt und folgende Parteien sind darin vertreten. Das Präsidium hat zurzeit Dominik Häring von der FDP inne.
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Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Aesch: SVP 29,9 % (2019 25,2 %), SP 24,6 % (21,7 %), FDP 15,0 % (17,7 %), Mitte 13,1 % (14,5 %), Grüne 8,1 % (15,2 %), glp 5,0 % (4,1 %), EVP 1,5 % (1,6 %), EDU 0,4 % (–).[13]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittels der Ausfahrt Aesch an der A18 ist das Dorf an das schweizerische Schnellstrassennetz (A2) angeschlossen. Diese Hochleistungsstrasse endet zurzeit am Dorfrand im Bereich von Angenstein und soll zu einem späteren Zeitpunkt weiter Richtung Duggingen führen.
Aesch ist für den öffentlichen Nahverkehr sehr gut erschlossen. So besitzt die Gemeinde einen Bahnhof an der Jurabahn und wird halbstündlich durch die Linie S 3 der S-Bahn Basel bedient. In den Hauptverkehrszeiten gibt es Zusatzzüge zwischen Basel und Delémont, und in den Wochenendnächten verkehren Nacht-S-Bahnen.
- S 3 (Porrentruy – Delémont –) Laufen – Aesch – Dornach-Arlesheim – Basel SBB – Pratteln – Liestal – Gelterkinden – Olten
Daneben ist das Dorf Wendestation der BLT-Tramlinie 11, welche über Reinach, Münchenstein und den Bahnhof Basel SBB an die französische Grenze bei Saint-Louis verkehrt.
- 11 Aesch Dorf – Reinach Dorf – Münchenstein Gartenstadt – Basel Dreispitz – Bahnhof SBB – Aeschenplatz – Barfüsserplatz – Schifflände – Voltaplatz – St. Louis Grenze

Die Buslinie 65 der BLT stellt eine Verbindung mit Arlesheim, dem Spital Dornach, dem Bahnhof Dornach-Arlesheim und dem am Blauenhang liegenden Pfeffingen her. Postauto verbindet mit der Linie 68 den Aescher Bahnhof über Ettingen mit Hofstetten-Flüh im Leimental.
- 65 Pfeffingen, Bergmattenweg – Aesch – Dornach – Arlesheim, Dorf
- 68 Aesch, Bahnhof – Ettingen – Hofstetten – Flüh, Bahnhof
Die trinationale S-Bahn Basel soll neu aufgegleist werden, und ab etwa 2029 soll mit einem neuen Wendegleis in Aesch zwischen Basel und Aesch der Viertelstundentakt realisiert werden.[14] Bis 2030 sollen weitere Ausbaumassnahmen im Bahnknoten Basel folgen, so zum Beispiel der neue Flughafenbahnhof EuroAirport. Dadurch können die S-Bahn-Linien allgemein neu verknüpft und zwischen Frankreich und der Schweiz neue S-Bahn-Direktverbindungen eingeführt werden. Für den Horizont 2030 sind folgende S-Bahn-Linien ab und über Aesch vorgesehen:[15]
- S 3 Aesch – Dornach-Arlesheim – Basel SBB – Pratteln – Liestal – Gelterkinden – Olten – Zofingen
- S 4 Laufen – Aesch – Dornach-Arlesheim – Basel SBB – St. Louis – EuroAirport
Unternehmungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kostüm Kaiser AG ist die grösste Schweizer Textilfabrik für Fastnachtskostüme und Verleih.
- Die 1998 gegründete LANDI REBA AG hat 2008 die LANDI Oberbaselbiet AG (Loba) aus Gelterkinden übernommen. Anschliessend wurde LANDI REBA AG in LANDI Reba AG umbenannt. Mit einem Umsatz von über 100 Millionen Franken im Jahr 2021 gehört die LANDI Reba AG zu den umsatzstärksten Landis.[16]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Aesch oder auch Blarer-Schloss genannt. Dieses wurde 1606 erbaut und enthält heute die Gemeindeverwaltung.
- Katholische Kirche, um 1820 erbaut, mit Glasfenster von Jacques Düblin und Fresken von Hans Stocker.
- Schloss Angenstein.
- Ruine Münchsberg, Ruine Engenstein, Ruine Schalberg und Ruine Frohberg, auch Tschöpperli genannt, in der Klus.

Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aesch BL
Quelle: [17]
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Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Partnergemeinde von Aesch ist Pruntrut.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benno Ammann (1904–1986), Komponist, wirkte in den 1950er-Jahren in Aesch[18]
- Jan Kirchmayr (* 1993), Landrat (SP)
- Klaus Kirchmayr (* 1963), Landrat (Grüne)
- Christine Koch (* 1963), Gemeinderätin und Landrätin (SP)
- Miriam Locher (* 1982), Landrätin (SP)
- Alfred Max Vogel (1902–1996), Heilpraktiker und Pharma-Unternehmer
- Heini Walter (1927–2009), Automobilrennfahrer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft. Band I: Der Bezirk Arlesheim, mit Kantonseinleitung (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 57), hrsg. von der Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte; Bern, 1969 DNB 457321989.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Aesch
- Paul Gutzwiller und Brigitta Strub: Aesch (BL). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Aesch in Regionatur
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Aesch Online: Geschichte. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ auf der Rückkehr von einem weitgehend misslungenen Angriff auf die Kugellagerfabriken der deutschen Industriestadt Schweinfurt, siehe en:Second Raid on Schweinfurt
- ↑ Aesch: Als der Krieg auf einem Acker in Aesch landete. In: Basler Zeitung. 14. Oktober 2013.
- ↑ srf.ch
- ↑ www.maxtowers.ch
- ↑ Aesch Online: Geschichte. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
- ↑ Aesch Online: Wahlresultate: Ergebnis Gemeindepräsidiumswahl vom 28.06.2020. In: aesch.bl.ch. Gemeinde Aesch BL, 28. Juni 2020, archiviert vom am 29. Juni 2020; abgerufen am 28. Juni 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://www.aesch.bl.ch/de/politik/abstimmungsresultate/welcome.php?action=showobject&object_id=4290227
- ↑ Nationalratswahlen 2023: Stärkste Partei, Kanton Basel-Landschaft. Gemeinde Muttenz. Bundesamt für Statistik, 22. Oktober 2023, abgerufen am 11. Juni 2025.
- ↑ Birseck und Laufental - Trireno - Trinationale S-Bahn Basel. Archiviert vom am 31. Oktober 2021; abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Zukünftiges Angebot - trireno - Trinationale S-Bahn Basel. Archiviert vom am 20. November 2020; abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Simon Tschopp: Baselbieter Landi Reba setzt neue Rekordmarke. In: bzbasel.ch. 21. April 2022, abgerufen am 10. Oktober 2022.
- ↑ Klima Aesch BL - Klimatabelle und Beste Reisezeit. Abgerufen am 22. April 2020.
- ↑ Das Wirken und Schaffen von Benno Ammann in Aesch. Schweizer Musikzeitung, abgerufen am 4. September 2024.


