Air Greenland
Air Greenland | |
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IATA-Code: | GL |
ICAO-Code: | GRL |
Rufzeichen: | GREENLAND |
Gründung: | 1960 (als Grønlandsfly) |
Sitz: | Nuuk, ![]() |
Drehkreuz: | |
Heimatflughafen: | Flughafen Nuuk |
Unternehmensform: | A/S |
IATA-Prefixcode: | 631 |
Leitung: | Jacob Nitter Sørensen (CEO) |
Mitarbeiterzahl: | 631[1](2018) |
Umsatz: | 1370,1 Mio. DKK[1] (2018) |
Bilanzsumme: | 1244,1 Mio. DKK[1] (2018) |
Gewinn: | 52,1 Mio. DKK[1] (2018) |
Fluggastaufkommen: | 431.000[1] (2018) |
Flottenstärke: | 30 (+ 1 Bestellung) |
Ziele: | national und international |
Website: | www.airgreenland.com |
Air Greenland A/S ist die nationale Fluggesellschaft Grönlands mit Sitz in Nuuk und Basis auf dem Flughafen Nuuk.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Air Greenland wurde im November 1960 unter dem Namen Greenlandair bzw. Grønlandsfly durch SAS Scandinavian Airlines und die Firma Kryolitselskabet gegründet. Zwei Jahre später beteiligten sich noch die Regierungen der dänischen Provinz Grönland sowie Dänemark selbst.
2002 erhielt Greenlandair ihren heutigen Namen Air Greenland.
Am 28. Juli 2006 erwarb Air Greenland von der dänischen Fluggesellschaft Air Alpha ihre grönländische Tochtergesellschaft Air Alpha Greenland.
Im April 2010 wurde die einzige Boeing 757-200 der Gesellschaft außer Dienst gestellt, die unter anderem auf der Strecke Narsarsuaq–Kopenhagen eingesetzt wurde. Sie trug den Namen „Kunuunnguaq“, dem Spitznamen der Inuit für Knud Rasmussen. Sie war 1998 das erste von Strahltriebwerken angetriebene Flugzeug von Air Greenland. Seit ihrer Ausmusterung ist der 2003 erworbene Airbus A330-200 „Norsaq“ das einzige strahlgetriebene Flugzeug der Gesellschaft. Die Routen der 757 werden von gecharterten Flugzeugen übernommen.
Ende April 2019 wurde bekannt, dass die Regierung von Grönland beabsichtigt, Air Greenland vollständig zu übernehmen. Dazu werde man 37,5 Prozent von SAS und 25 Prozent vom Staat Dänemark für 461 Millionen DKK (rund 62 Mio. Euro) kaufen.[2] Dieser Kauf wurde schließlich am 29. Mai durchgeführt.[3]
Flugziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Air Greenland vernetzt die nicht über Straßen miteinander verbundenen Orte Grönlands über den Luftweg und bindet Grönland zudem an das Ausland an. 2018 wurden zwei ganzjährige Auslandsverbindungen, zwei saisonale Auslandsverbindungen, 18 nationale Flugzeugverbindungen, 26 ganzjährige Hubschrauberverbindungen und 18 saisonale Hubschrauberverbindungen angeboten.[1]
Internationale Verbindungen | Nationale Flugzeugverbindungen | Ganzjährige Helikopterverbindungen | Saisonale Helikopterverbindungen |
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Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aktuelle Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit Stand Januar 2020 besteht die Flotte der Air Greenland aus neun Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von etwa 22 Jahren[4] und 21 Hubschraubern:[5]
Typ | Anzahl | bestellt | Anmerkungen | Sitzplätze[6] (Business/Economy) | |
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Flugzeuge | |||||
Airbus A330-800 | 1 | Auslieferung Ende 2022[7] Ersetzt A330-200 |
305[8] | ||
Airbus A330-200 | 1 | ca. 21 Jahre alt | 278 (30/248) | ||
Beechcraft Super King Air B200 | 1 | Rettungsflugzeug | 8 (–/8) | ||
De Havilland DHC-8-200 | 7 | ca. 22 Jahre alt | 37 (–/37) | ||
Hubschrauber | |||||
Bell 212 | 8 | 9 (–/9) | |||
Eurocopter AS 350 | 9 | 5 (–/5) | |||
Eurocopter EC 225 | 2[9][10] | ? | |||
Sikorsky S-61N | 2 | 19 (–/19) | |||
Gesamt | 30 | 1 |
Zuvor eingesetzte Luftfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Vergangenheit setzte Greenlandair/Air Greenland unter anderem folgende Flugzeug- und Hubschraubertypen ein:[11][12]
Flugzeuge | Helikopter |
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Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Air Greenland ist an folgenden Unternehmen beteiligt:[13]
- Hotel Arctic A/S (100 %)
- Greenland Travel A/S (100 %)
- World of Greenland A/S ist eine Partnerschaft zwischen Greenland Travel A/S und Ilulissat Travel A/S.
- Norlandair ehf. (25 %)
Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Am 29. August 1961 startete eine de Havilland Canada DHC-3 Otter der Eastern Provincial Airways (CF-MEX), die für Greenlandair betrieben wurde, von der Sondrestrom Air Base zu einem Charterflug zum Flughafen Aasiaat. Als die Maschine eine Flughöhe von 3.500 Fuß erreichte, entwickelte sich ein schwerer Brand an Bord, ausgelöst durch eine Undichtigkeit im Vergaser. Den Piloten, die sich bei dem Vorfall schwere Brandverletzungen zuzogen, gelang eine Notlandung auf einem See, wobei die Maschine ans Ufer schlitterte und dort ausbrannte. Die vier Passagiere blieben unverletzt. Bei den Geschehnissen wurde der Flugkapitän aus dem Cockpit geschleudert und unter einer Schwimmkufe eingeklemmt. Er erlitt schwere Brandverletzungen, an denen er am 9. September 1961 starb.
- Am 12. Mai 1962 verunglückte eine im Namen der Greenlandair betriebene Canadian Vickers PBV-1A Canso (PBY-5A) der Eastern Provincial Airways (CF-IHA), mit der ein Inlandslinienflug vom Kangerlussuaq nach Nuuk durchgeführt werden sollte, bei der Wasserlandung in einem Fjord. Die Maschine lief nach der Landung vom Bug aus mit Wasser voll, nachdem die Bugfahrwerksklappen bei der Landung ausgerissen wurden und der Fahrwerksschacht verformt wurde. Da die Notausgänge durch Gepäckstücke verstellt waren, ertranken von den 21 Personen an Bord 15 Passagiere.
- Am 25. Oktober 1973 stürzte ein Hubschrauber des Typs Sikorsky S-61N (Luftfahrzeugkennzeichen OY-HAI; Aĸigssiaĸ) zehn Minuten nach Flugbeginn auf dem Weg von Nuuk nach Paamiut bei Utoqqarmiut ins Meer. Alle 15 Insassen starben bei dem Absturz. Das Wrack wurde im Februar 1974 nach mehreren Monaten erfolgloser Versuche aus einer Tiefe von 204 m geborgen, bis dahin die größte Tiefe für die Bergung eines Luft- oder Seefahrzeugs.[14]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Webpräsenz der Air Greenland (grönländisch, dänisch, englisch)
- Webpräsenz der Greenland Travel
- Webpräsenz der World of Greenland (englisch, dänisch)
- Webpräsenz der isländischen Norlandair (englisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c d e f Årsrapport 2018 airgreenland.com, (dänisch), PDF, abgerufen am 31. Januar 2020
- ↑ Jan Gruber: SAS und Staat steigen bei Air Greenland aus. In: austrianaviation.net. 26. April 2019, abgerufen am 27. April 2019.
- ↑ Grønland køber Air Greenland in der Sermitsiaq
- ↑ Fleet age Air Greenland | Airfleets aviation. Abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Flotte der Air Greenland (englisch), abgerufen am 13. März 2018
- ↑ airgreenland.com – About (englisch), abgerufen am 14. April 2018
- ↑ Air Greenland hat einen Airbus A330neo in Auftrag gegeben. In: Aerobuzz.de. 18. Dezember 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020.
- ↑ Air Greenland køber nyt atlantfly in der Sermitsiaq
- ↑ Flightradar24: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
- ↑ Flightradar24: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
- ↑ Air Greenland, Flyflåden: Übersicht über frühere Flugzeugtypen (Memento vom 28. Mai 2010 im Internet Archive) (dänisch), abgerufen am 9. März 2017.
- ↑ planespotters (englisch), abgerufen am 9. März 2017.
- ↑ ORGANIZATION - Subsidiaries. In: airgreenland.com. Abgerufen am 30. April 2019 (englisch).
- ↑ Eintrag zum Unfall der Sikorsky S-61N OY-HAI in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch), abgerufen am 26. Dezember 2019.