al-Qawalisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Al-Gawalish)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Koordinaten: 32° 0′ N, 12° 38′ O

Karte: Libyen
marker
Al-Qawalisch

Al-Qawalisch (arabisch القواليش, DMG al-Qawālīš; französisch Goualich; englisch Al-Qawalish, deutsch auch al-Kawalisch[1] und al-Gawalish[2]) ist eine libysche Ortschaft mit etwa 4.000 Einwohnern[3].

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort al-Qawalisch liegt am Rande des Nafusa Berglands[4], 100 Kilometer südlich von Tripolis, 50 Kilometer westlich von Gharyan und 15 Kilometer von Yafran im Munizip al-Dschabal al-Gharbi.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regierung und Rebellen kämpften während des Bürgerkriegs in Libyen mehrmals in al-Qawalisch. Grund dafür ist die geostrategische Bedeutung des Ortes für Angriffe auf Gharyan und die Hauptstrasse nach Tripolis.[6] So nahmen Aufständische den Ort am 6. Juli 2011 nach schweren Artilleriegefechten ein.[5] Human Rights Watch berichtete, dass Gaddafi-treue Truppen zuvor um al-Qawalisch drei Minenfelder gelegt hatten aus mehreren hundert T-AB-1 Antipersonenminen brasilianischer Herkunft und dutzenden chinesischen Type-72SP Landminen.[7] Die Einwohner flüchteten vor der Eroberung. In der Folge kam es zu Plünderungen, Vandalismus und Brandstiftungen durch die Rebellen.[8] Am 13. Juli starteten Gaddafi-treue Kämpfer einen morgendlichen Gegenangriff und eroberten kurzzeitig al-Qawalisch, bevor sie wieder von den Rebellen zurückgedrängt wurden.[9] Am 24. Juli gab es heftige Gefechte, in denen auch schwere Waffen, wie Raketen, eingesetzt wurden.[2]

Nach dem Krieg konnten viele Bewohner aufgrund von Auseinandersetzungen mit den Milizen benachbarter Stämme nicht in ihre Häuser zurückkehren[10]. Die libyschen Behörden unternahmen keine ernsthaften Anstrengungen, sie dabei zu unterstützen[11].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heftige Kämpfe südlich von Tripolis Tagesanzeiger.ch, 13. Juli 2011
  2. a b Libysche Rebellen schlagen Angriff auf al-Gawalish zurück. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. Juli 2011, abgerufen am 25. Juli 2011.
  3. NATO's Libya campaign causes civilian deaths, Russia warns. In: CNN World. 7. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2011; abgerufen am 3. August 2011 (englisch).
  4. Peter Graff: Divisions hamper Libyan rebel fighters' advance. In: Reuters. 14. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2011; abgerufen am 3. August 2011 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reuters.com
  5. a b Libyan rebels seize key western town. In: Al Jazeera. 7. Juli 2011, abgerufen am 2. August 2011 (englisch).
  6. Peter Graff: Western mountain rebels launch offensive southwest of Tripoli. In: Reuters. 6. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2012; abgerufen am 3. August 2011 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/af.reuters.com
  7. Libya: Government Lays More Mines in Western Mountains Three Antivehicle and Antipersonnel Minefields Discovered. In: Human Rights Watch. 8. Juli 2011, abgerufen am 3. August 2011 (englisch).
  8. C. J. Chivers: Reporter’s Notebook: Reading the Rebels in Western Libya, Part 1. Looting and Arson in Qawalish. In: At War - The-New-York-Times-Blogs. 10. Juli 2011, abgerufen am 3. August 2011 (englisch).
  9. Adrian Blomfield, Ruth Sherlock: Libya's rebels lose ground along the new front line against Col Muammar Gaddafi. In: The Telegraph. 13. Juli 2011, abgerufen am 3. August 2011.
  10. The Tears of the Gibli, Zainab Al-Arabi, The Tripoli Post, 2. Juli 2012 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  11. Amnesty International, Report 2013, Zur weltweiten Lage der Menschenrechte, S. 257