Albești (Mureș)

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Albești
Weißkirch
Fehéregyháza
Wappen von Albești (Mureș)
Albești (Mureș) (Rumänien)
Albești (Mureș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 14′ N, 24° 51′ OKoordinaten: 46° 14′ 25″ N, 24° 51′ 12″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 364 m
Fläche: 82,70 km²
Einwohner: 5.392 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547025
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Albești, Bârlibășoaia, Boiu, Jacu, Șapartoc, Țopa, Valea Albeștiului, Valea Dăii, Valea Șapartocului
Bürgermeister: Nicolae Șovrea (PSD)
Postanschrift: Str. Lungă nr. 123
loc. Albești, jud. Mureș, RO–547025
Website:
Sonstiges
Stadtfest: Letzter Sonntag im Juli: Zum Gedenken an Sándor Petőfi

Albești [alˈbeʃtʲ] (veraltet Ferihaz oder Firighaz; deutsch Weißkirch, ungarisch Fehéregyháza, såksesch Weisskirich) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Der Ort Albești ist auch unter den ungarischen Bezeichnungen Magyar-Fehéregyháza und Fejéregyháza bekannt.[3]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Albești im Kreis Mureș

Die Gemeinde Albești liegt im Kokeltal (Podișul Târnavelor) im Siebenbürgischen Becken. An der Târnava Mare (Große Kokel), der Nationalstraße DN13 – hier Teil der Europastraße 60 – und der Bahnstrecke Teiuș–Brașov befindet sich der Ort Albești vier Kilometer östlich der Stadt Sighișoara (Schäßburg) und etwa 55 Kilometer südlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Albești, von Siebenbürger Sachsen gegründet, wurde 1231 erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 16. und bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort von Rumänen, Magyaren und Roma bewohnt. 1899 und 1900 wurden in Albești erneut Siebenbürger-Sächsische Familien aus dem Zwischenkokelgebiet angesiedelt. Deren Wehrkirche wurde inzwischen von der ungarischen reformierten Kirchengemeinde benutzt, sodass die Siebenbürger Sachsen 1905 sich eine neue Kirche errichteten.[4]

Archäologische Funde auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Jacu (Walachisch Sacken) deuten in die Hallstattzeit und befinden sich im Museum in Sighișoara (Schäßburg), und einige davon sind noch keinem Zeitalter zugeordnet.[5]

Auf dem Gebiet der Gemeinde fand zur Zeit der Revolution von 1848 eine Schlacht zwischen dem ungarischen Revolutionsheer und den Habsburgern statt, in der unter Józef Bems Kommando Sándor Petőfi fiel.

Im Königreich Ungarn gehörten Orte der heutigen Gemeinde zum Teil dem Stuhlbezirk Segesvár im Komitat Groß-Kokelburg und einige dem Stuhlbezirk Erzsébetváros in der Gespanschaft Klein-Kokelburg, anschließend dem historischen Kreis Târnava-Mare und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Das eingemeindete Dorf Bârlibășoaia (ungarisch Barlabástanya) ist eines von den zurzeit 130 unbewohnten Dörfern Rumäniens, davon sechs im Kreis Mureș (Stand 2018).[6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Albești entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 3.144 2.264 634 - 246
1920 4.996 3.523 1.253 210 10
1966 5.995 3.953 1.396 365 281
1992 5.494 3.560 1.305 21 608
2002 5.466 3.558 1.174 11 723
2011 5.345 3.306 1.077 17 945
2021 5.392 3.533 849 19 991 (545 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl (6.505), die der Magyaren (1.551) und die der Roma (723) 1977 registriert. Die höchste Anzahl der Rumänen und der Rumäniendeutschen wurde 1966 ermittelt.[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche im 15. Jahrhundert errichtet und im 18. erneuert,[8] und das Sándor Petőfi-Denkmal 1949 errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[9]
  • Im Gemeindezentrum ein Bau der ungarischen Adelsfamilie Haller 1813 errichtet, wurde 1905/6 in eine evangelische Kirche umgebaut.[10]
  • Im eingemeindeten Dorf Boiu (Groß-Freudendorf), das Haus in der Str. Principală Nr. 198, im 19. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[9]
  • Im eingemeindeten Dorf Țopa (Klein-Freudendorf) die Ruine des ehemaligen Bethlen Schlosses[11][12] im 17. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Albești – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei ziare.com, abgerufen am 19. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 13. März 2019 (ungarisch).
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Jacu, abgerufen am 23. März 2019 (rumänisch).
  6. INEDIT. Șase localități mureșene sunt nelocuite, există doar pe hârtie! ardealnews.ro, 27. Dezember 2018, abgerufen am 23. Juli 2019 (rumänisch).
  7. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  8. Angaben zur reformierten Kirche in Albești bei biserici.org, abgerufen am 24. März 2019 (rumänisch).
  9. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  10. Angaben zur evangelischen Kirche in Albești bei biserici.org, abgerufen am 24. März 2019 (rumänisch).
  11. Letiția Cosnean Nistor: The Bethlen Castle in Boiu-Țopa (Memento vom 24. März 2019 im Internet Archive), abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
  12. Angaben und Bilder zum Bethlen Schloss in Țopa bei art-historia.blogspot.com, abgerufen am 24. März 2019 (rumänisch).