Albert Boehringer
Albert Boehringer („der Erste“; * 11. August 1861 in Stuttgart; † 11. März 1939 in Nieder-Ingelheim) war ein deutscher Unternehmer auf dem Gebiet der Chemie und Pharmazie. Er gründete 1885 in Ingelheim eine Chemiefabrik und legte damit den Grundstein für das Unternehmen Boehringer Ingelheim, welches sich noch heute in Familienbesitz befindet.
Familie
Albert Boehringer war der Enkel von Christian Friedrich Boehringer, der ab 1817 in Stuttgart ein pharmazeutisches Familienunternehmen aufgebaut und es später nach Mannheim verlegt hatte. Dort war die einem anderen Familienzweig gehörende Nachfolgefirma Boehringer Mannheim ansässig, bis sie 1997 durch Hoffmann-La Roche übernommen wurde.
Entwicklung der Firma
In der zunächst kleinen Ingelheimer Weinsteinfabrik begann Albert Boehringer 1893, anwendungsbezogene Forschung zu betreiben, und startete die biotechnologische Produktion von Milchsäure erstmals mit Hilfe von Bakterien. 1905 nahm er die Herstellung pharmazeutischer Chemikalien auf.
Das Unternehmen vergrößerte sich ständig und wurde schließlich zum Weltkonzern. Um seine Opium-Quote innerhalb der deutschen Opiumkonvention erhöhen zu können, übernahm Boehringer 1928 die Firma Dr. Karl Thomae in Winnenden nahe Stuttgart, die 1948 nach Oberschwaben in die Stadt Biberach an der Riß verlegt wurde.
Verdienste und Ehrungen
Die soziale Fürsorge für seine Mitarbeiter machte Albert Boehringer zu einem Pionier der betrieblichen sozialen Verantwortung in Deutschland (z. B. Betriebskrankenkasse, 14-tägiger Urlaub mit Fahrtkostenzuschuss, betriebliche Altersvorsorge).
Boehringers Verdienste um die Chemie und die industrielle Praxis erfuhren öffentliche Würdigung durch die Verleihung des Titels eines Kommerzienrats kurz nach seinem 50. Geburtstag. Boehringer erhielt zudem am 11. August 1921 die Ehrenbürgerwürde der damaligen Gemeinde Nieder-Ingelheim und wurde zum Ehrendoktor der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ernannt. 1926 ernannte ihn die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er studiert hatte und Mitglied des Corps Franconia gewesen war, zu ihrem Ehrenbürger.
Nachfolge
Firmengründer Albert Boehringer starb 1939 im Alter von 78 Jahren. Seine Söhne Albert („der Zweite“) und Ernst Boehringer sowie sein Schwiegersohn Julius Liebrecht übernahmen die Leitung der Firma C. H. Boehringer Sohn.
Literatur
- Margarete Köhler (2000), Hartmut Geißler (Ergänzung 2009/2011): Kommerzienrat Dr. h. c. Albert Boehringer auf ingelheimer-geschichte.de
Personendaten | |
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NAME | Boehringer, Albert |
ALTERNATIVNAMEN | Boehringer, Albert der Erste |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Industrieller |
GEBURTSDATUM | 11. August 1861 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 11. März 1939 |
STERBEORT | Nieder-Ingelheim |
- Unternehmer (19. Jahrhundert)
- Unternehmer (20. Jahrhundert)
- Unternehmer (Pharmaindustrie)
- Person (Ingelheim am Rhein)
- Ehrenbürger im Landkreis Mainz-Bingen
- Ehrenbürger der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Ehrensenator der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
- Boehringer Ingelheim
- Deutscher
- Kommerzienrat
- Ehrendoktor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Corpsstudent (19. Jahrhundert)
- Geboren 1861
- Gestorben 1939
- Mann