Albert Aguayo

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Albert Juan Aguayo, auch Alberto Juan Aguayo (* 16. Juli 1934 in Argentinien) ist ein argentinisch-kanadischer Neurowissenschaftler. Er ist vor allem für seine Arbeiten zur Regenerationsfähigkeit des Nervensystems bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aguayo schloss 1959 sein Studium der Medizin an der Nationalen Universität Córdoba in Argentinien ab. Er arbeitete als Assistenzarzt in der Neurologie an der University of Toronto und an der McGill University, bevor er 1966 mit einem McLoughlin-Stipendium zu einem Forschungsaufenthalt ins Vereinigte Königreich ging.

1967 erhielt Aguayo eine erste Professur (Assistant Professor) in der Abteilung für Neurologie und Neurochirurgie der McGill University in Montreal. Er beschäftigte sich vor allem mit neurobiologischer Grundlagenforschung. 1977 erhielt er eine ordentliche Professur. Aguayo war von 1985 bis 2000 Direktor des McGill's Centre for Research in Neuroscience am Montreal General Hospital Research Institute.

Aguayo war Präsident der Canadian Association of Neuroscience und der Canadian Neurological Society, der Society for Neuroscience mit Sitz in Washington, D.C. (1987). Er war wissenschaftlicher Direktor des Canadian Neuroscience Network und Präsident der International Brain Research Organization (IBRO) mit Sitz in Paris (2006–2008). Aguayo veröffentlichte mehr als 150 Originalarbeiten und war Mitherausgeber von 26 wissenschaftlichen Fachzeitschriften.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der McGill University konnten Aguayo und Mitarbeiter zeigen, dass Nervenzellen von Gehirn und Rückenmark ausgewachsener Säugetiere – entgegen der bis dahin gültigen Lehrmeinung – sehr wohl in der Lage sind, nach einer Verletzung oder einer Erkrankung zu wachsen und neue funktionelle Verbindungen zu knüpfen. Aguayo untersuchte auch die Bedingungen, unter denen sich das regenerative Potential der Nervenfasern verbessern lässt, und die chemischen und zellulären Faktoren, die erfolgreiches Zellwachstum in Gehirn, Auge und Rückenmark fördern.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2010 wird an der McGill University in Montreal jährlich eine Albert Aguayo Lecture im Rahmen einer Albert Aguayo Conference gehalten.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Member Directory. The Royal Society of Canada, abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch).
  2. Albert J. Aguayo MD, FRSC bei der Gairdner Foundation (gairdner.org); abgerufen am 1. Dezember 2012.
  3. Neurosciences. In: fondation-ipsen.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juli 2017; abgerufen am 6. Februar 2016 (englisch).
  4. Alberto J. Aguayo, O.C., M.D., F.R.S.C. beim Generalgouverneur von Kanada (gg.ca); abgerufen am 1. Dezember 2012.
  5. Aguayo, Albert J. bei Les Prix du Québec (qc.ca); abgerufen am 1. Dezember 2012.
  6. Professors Albert J. Aguayo, Maurice A. Bergougnou and Walter Hardy Recipients of Prestigious $50,000 Killam Prizes for 1999 beim Canada Council for the Arts (canadacouncil.ca) (Memento vom 1. Juni 2013 im Internet Archive).
  7. Dr. Albert Aguayo bei der Canadian Medical Hall of Fame (cdnmedhall.org); abgerufen am 27. Februar 2016.
  8. The inaugural Albert Aguayo Lecture. In: mcgill.ca. 22. April 2010, abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch).