Alchen

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Alchen
Koordinaten: 50° 54′ N, 7° 57′ OKoordinaten: 50° 54′ 2″ N, 7° 56′ 39″ O
Höhe: 301 (290–370) m
Fläche: 3,99 km²
Einwohner: 1835 (30. Jun. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 460 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57258
Vorwahlen: 0271, 02734
Kirche Alchen (2016)
Kirche Alchen (2016)

Alchen ist ein Stadtteil von Freudenberg im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit rund 1830 Einwohnern.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil grenzt im Uhrzeigersinn an die Freudenberger Ortsteile Lindenberg, Bühl und Niederholzklau und an die Siegener Stadtteile Trupbach und Seelbach. Alchen liegt im Tal der 11,52 km langen Alche. Berge in der Umgebung sind zum Beispiel der Alcher Berg mit 390,6 m Höhe, der Trünnigersberg mit 376,4 m Höhe oder der 384,1 m hohe Zimmert. Östlich vom Dorf liegt das Naturschutzgebiet Kirrberg.

Alchen als östlicher Ortsteil von Freudenberg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alchen wurde 1344 zum ersten Mal urkundlich im Bickener Mannbuch erwähnt. Besiedelt wurde der Raum nach Angaben des Heimatforschers und Volksschullehrers Ring bereits vor 2400 Jahren. Ausgrabungen im Jahr 1937 weisen die Verhüttung von Eisen im nordwestlichen Teil des Dorfes in der Latène-Zeit nach. Es entstanden drei getrennte Weiler in der Alchener Ecke: „Siffen“, „Enken“ und „Oberdorf“. Diese wurden erst in den letzten 150 Jahren durch Bauten miteinander verbunden. Alchen entwickelte sich bis ins 18. Jahrhundert nur schleppend, zwischen etwa 1750 und 1850 stand die Weberei und bis 1935 der Bergbau als Wirtschaft im Vordergrund.

Zwischen 1882 und 1896 wurde die Straße zwischen Seelbach und Bühl gebaut. 1903 wurde eine zweiklassige Schule errichtet. Der Anschluss an Strom- bzw. Wassernetz erfolgte 1923 bzw. 1938. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform wurde das Amt Freudenberg am 1. Januar 1969 aufgelöst, Alchen wurde ein Teil der neugebildeten Stadt Freudenberg.[2]

Bei dem zum 675-jährigen Dorfjubiläum veranstalteten Backesfest kam es am 8. September 2019 zu einer Fettexplosion, bei der 14 Besucher des Festes zum Teil schwerste Brandverletzungen erlitten und eine Person starb.[3] Eine zweite Person verstarb fast drei Wochen nach dem Unfall. Die beiden Opfer waren eine Mutter und ihre Tochter.[4]

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen des Ortes:[5][6]

Jahr Einwohner
1461 50
1563 122
1818 175
1885[7] 392
1895[8] 380
1905 427
Jahr Einwohner
1910[9] 447
1925[10] 456
1933[11] 550
1939[11] 618
1950 767
1961[12] 859
Jahr Einwohner
1967 981
1994[13] 1815
2000[14] 2000
2010 1927
2011 1911
2017 1852
Jahr Einwohner
2019 1848
2020 1857
2021 1856
2022 1845

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht weit von Alchen entfernt verläuft die Bundesautobahn 45, an die Alchen über den Anschluss Freudenberg angebunden ist. Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 6, von der die K 22 abzweigt. Südwestlich verläuft die L 562 als Verbindungsstrecke Siegen–Freudenberg vorbei.

Alchen hat insgesamt sieben Bushaltestellen: Im Mertenseifen, Eckenweg, Bühler Straße, Ort, In der Thalen, Haas und Waldweg/Im Seifen. Die Linien werden von den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd betrieben. Die Linie R37 (ehemals L153) verkehrt stündlich in Richtung Siegen und in Richtung Freudenberg, die Linie R53 stündlich nach Siegen und Olpe. Zusätzlich gibt es die Taxibus-Linie L150, welche im Zweistundentakt zwischen Freudenberg, Ober-/Niederholzklau und Alchen verkehrt, allerdings nur bei Vorbestellung.[15]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Alchen gibt es die Sportvereine TuS Alchen und den Turnverein Alcher Turngemeinschaft sowie den CVJM Alchen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Ring: Alchen – Die Geschichte eines Siegerländer Dorfes. 1954.
  • Dorfchronik 650 Jahre Alchen – 1344/1994. 1995.
  • Hartmut Laumann, Thomas Frank: Ein latenezeitliches Podium bei Freudenberg-Alchen, Kreis Siegen-Wittgenstein, in: Ausgrabungen und Funde in Westfalen-Lippe 5 (1987) 195–203.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Freudenberg: Einwohnerverteilung. Abgerufen am 1. August 2023.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528, S. 70.
  3. Frau stirbt nach Fettexplosion auf Backesfest im Siegerland auf wdr.de vom 9. September 2019; abgerufen am 9. September 2019
  4. 31-jährige Frau verstarb in Spezialklinik, Siegener Zeitung vom 27. September 2019; abgerufen am 27. September 2019.
  5. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
  6. freudenberg-stadt.de: Stadt Freudenberg: Einwohnerverteilung (regelmäßig aktualisiert)
  7. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 108 / 109
  8. Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110 / 111
  9. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  10. genealogy.net: Amt Freudenberg
  11. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 155.
  13. Bernhard Oltersdorf: Freudenberg, Stadt (Memento des Originals vom 21. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org (PDF; 6,6 MB), ca. 1995.
  14. Freudenberg: Ortsteile
  15. VWS-Fahrpläne. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. November 2010.
  16. Patrick Helmes - Trainerprofil. (transfermarkt.de [abgerufen am 31. August 2018]).
  17. Patrick Helmes - Spielerprofil - DFB Datencenter. Abgerufen am 31. August 2018 (deutsch).
  18. Sven Michel - Spielerprofil - DFB Datencenter. Abgerufen am 31. August 2018 (deutsch).