Aldebaran (Schiff, 1986)

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Aldebaran
Die Aldebaran am Sandtorkai in Hamburg im Jahr 2014
Die Aldebaran am Sandtorkai in Hamburg im Jahr 2014
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Segelyacht, Forschungsschiff
Rufzeichen DH2020
Heimathafen Hamburg, Deutschland
Eigner Frank Schweikert
Bauwerft Alubat, Frankreich
Stapellauf 1986
Verbleib Im Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 12,9 m (Lüa)
Breite 4,30 m
Tiefgang (max.) 0,8–2,5 m
Verdrängung 8,500 t
 
Besatzung 7 (typisch)
Maschinenanlage
Maschine Diesel-Elektrisch
Maschinen­leistung 64 PS (47 kW)
Höchst­geschwindigkeit kn (13 km/h)
Propeller 1
Takelung und Rigg
Takelung Bermudatakelung
Anzahl Masten 1
Anzahl Segel 2
Segelfläche 100 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 10 kn (19 km/h)
Aldebaran im Konstanzer Hafen, Mai 2020
Aldebaran liegt transportbereit in Konstanz, Mai 2020

Die Aldebaran ist ein deutsches Forschungs- und Segelschiff, das für die Vermittlung von Meeres- und Binnenwasserforschung, vor allem an Schüler und die breitere Öffentlichkeit, eingesetzt wird. Ihr Heimathafen ist Hamburg.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff vom Typ Sonate Ovni 43 wurde 1986 gebaut. Nachdem das Schiff durch schwere, vom Hurrikan Hugo im Jahr 1989 verursachte, Sturmschäden betroffen war, kam es zur Reparatur in den Schwarzwald, wo es durch ehrenamtliche Helfer und Handwerker umgebaut wurde. Mit Hilfe von vielen Sponsoren und Befürwortern wurde das Schiff auf seine neue Bestimmung als Forschungs- und Umweltkommunikationsschiff mit einem eigenen Labor und moderner Technik ausgestattet.[3] Initiator des Projekts war Frank Schweikert, der heute noch als Leiter des Teams aktiv ist.

Schiff und Förderorganisation, die dahinter steht, sind nach dem Stern Aldebaran im Sternbild Stier benannt.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 14 Meter lange, aus Aluminium gebaute Schiff mit markanter gelber Farbe kann sowohl mit einem Segel (100 m² Segelfläche) als auch mit einem Dieselmotor betrieben werden. Es hat eine Geschwindigkeit von 5 bis 8 Knoten und ist in der Lage, für 30 Tage auf See zu bleiben. Es wird von einer Besatzung von mindestens zwei Personen betrieben und kann bis zu sieben Leute auf Reisen beherbergen.[1]

Das Schiff hat ein einklappbares Schwert und Ruder. Somit ist es für Fahrten sowohl für auf Hoher See wie auch in Küstengebieten und Binnengewässern in aller Welt tauglich. Die Aldebaran kann an Deck eines Frachtschiffs verschifft werden.[4]

Einsätze und Kooperationsprojekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2005 wurde das Projekt Meereswettbewerb ins Leben gerufen. In Kooperation mit der Deutschen Meeresstiftung werden Schülerinnen und Schüler ab der 9. Klasse per Schülerwettbewerb einwöchige Forschungsaufenthalte auf der Aldebaran ermöglicht.[5]

Bis 2015 hielt sich die Aldebaran überwiegend in Norddeutschland, vor allem bei Hamburg und auf der Ostsee auf. Hinzu kamen Forschungsbesuche in den Gewässern der Kanarischen Inseln und vor Belize in Zentralamerika. 2015 segelte die Aldebaran von Hamburg nach Paris, um im Vorfeld des UN-Klimakonferenz in Paris 2015 auf die Folgen der globalen Erwärmung für die Ozeane aufmerksam zu machen.[6]

Jährlich seit 2016 veranstaltet die Aldebaran für einige Wochen in Mai und Juni Tagesexkursionen für ausgewählte Schülerteams auf dem Bodensee.[7][8][9][10] Im Jahr 2020 dürfen Schüler aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht an Bord des Schiffes. Stattdessen folgen sie die Forscher durch Videostream von zu Hause. Das Schiff hat zehn Kameras, teilweise auf Drohnen montiert. Außerdem können Schüler per Videostream direkt mit den Schiffsmitarbeitern kommunizieren und Fragen zu den Untersuchungen stellen, die sich u. a. von den Auswirkungen des Klimawandels und Mikroplastik handeln. Die Ergebnisse des Projekts werden auch später für den Unterricht bereitgestellt.[11]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • UNESCO-Dekade-Projekt für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2007, 2009, 2012)[12]
  • „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ im Bereich ‚Wissenschaft und Technik’ (2008) vom Bundespräsidenten

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oliver Lück: Der Mann und das Meer. In: GEO. Juni 2012 (geo.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Schiffsdetails und technische Daten. aldebaran.org, abgerufen am 26. Mai 2020.
  2. Uwe Janßen: Zwei Jahrzehnte Aldebaran. In: Yacht online. 5. Juni 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2020; abgerufen am 21. Mai 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.yacht.de
  3. Geschichte des Schiffes. aldebaran.org, abgerufen am 26. Mai 2020.
  4. Forschungsplattform. aldebaran.org, abgerufen am 26. Mai 2020.
  5. 1992–2012 Meilensteine. (PDF) aldebaran.org, abgerufen am 26. Mai 2020.
  6. Sarah Steffen: ’Climate Sail’ educates on impacts to oceans. Deutsche Welle, 16. Oktober 2015, abgerufen am 26. Mai 2020.
  7. Schülerteams experimentieren auf Forschungsschiff am Bodensee. In: Suedkurier.de. 13. Mai 2016, abgerufen am 21. Mai 2020.
  8. Franz Domgörgen: Schüler erforschen den Bodensee. In: Suedkurier.de. 6. Juni 2017, abgerufen am 21. Mai 2020.
  9. Anette Bengelsdorf: Wissenschaft hautnah: Jungforscher erleben Entnahme von Sedimentproben auf dem Bodensee. In: Suedkurier.de. 27. Mai 2018, abgerufen am 21. Mai 2020.
  10. Thomas Wagner: Schüler bekämpfen Kunststoff-Müll im Bodensee. Deutschlandfunk, 6. Juni 2017, abgerufen am 21. Mai 2020.
  11. Virtuelle Expeditionen mit dem Forschungsschiff Aldebaran. Für Schülerinnen und Schüler von Montag, 18. bis Freitag, 31. Mai. Stadt Konstanz, 15. Mai 2020, abgerufen am 20. Mai 2020.
  12. BNE-Portal: Jahresthemen (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)