Alexander Derenikowitsch Mnazakanjan

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Alexander Derenikowitsch Mnazakanjan (russisch Александр Дереникович Мнацаканян, wiss. Transliteration Aleksandr Derenikovič Mnacakanjan; armenisch Ալեքսանդր Մնացականյան; * 3. September 1936 in Jerewan, Armenische SSR; † 8. Januar 2013 in Sankt Petersburg, Russland) war ein armenisch-sowjetischer Komponist.[A 1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Tschaikowski-Musikschule Jerewan im Fach Violine studierte er am Leningrader Konservatorium bis 1961 Komposition bei Orest Jewlachow sowie Violine bei Juli Iljitsch Ejdlin und Boris Gutnikow.[1] Danach absolvierte er 1964 eine Aspirantur – als einer der letzten Schüler von Dmitri Schostakowitsch.[2]

Ab 1965 lehrte er selbst am Leningrader Konservatorium, ab 1973 als Dekan, ab 1988 als Professor[1] und ab 1992 als Leiter der Abteilungen Komposition und Improvisation.[3] 1997 stand er zusammen mit Boris Tischtschenko im Mittelpunkt des Educational Bridge Project, eines russisch-amerikanischen Austauschprogramms zwischen dem Sankt Petersburger Konservatorium und der Boston University.[4]

Mnazakanjan gilt neben Boris Tischtschenko und Sergei Slonimski als „wichtiger Vertreter der Leningrader Schule“.[5] Zu seinen Schülern zählten u. a. der Komponist Mehdi Hosseini und der Pianist Sergei Redkin.

Er komponierte drei Sinfonien, weitere Orchesterwerke, Konzerte, Kammermusik, Chor-, Klavier-, Orgelwerke und Filmmusik, etwa zu der deutsch-sowjetischen Literaturverfilmung Schwarzer Zwieback (1972). Stilistisch verband er Meditatives mit Dramatik,[6] verknüpfte Einflüsse der traditionellen armenischen Musik mit der europäischen Moderne.[7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daria Varul: Alexander Mnatsakanian: an update portrait. In: Musicus. Nr. 1. Sankt Petersburg 2014 (russisch, conservatory.ru [PDF; abgerufen am 1. Oktober 2019]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mnazakanjan lebte drei Viertel seines Lebens in der früheren Sowjetunion. Er wird daher in den meisten Quellen als armenisch-sowjetischer Komponist bezeichnet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Biographie auf kino-teatr (russisch)
  2. Laurel E. Fay: Shostakovich: A Life. Oxford University Press, New York 2000, ISBN 978-0-19-513438-4 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche).
  3. Nachruf auf sanktpeterburg.bezformata (russisch)
  4. Educational Bridge Project – History (englisch)
  5. Boris Yoffe: Im Fluss des Symphonischen. Wolke, Hofheim 2014, ISBN 978-3-95593-059-2, S. 503.
  6. Alexander Mnazakanjan. In: Sankt Peterburgski Musikalnij Vestnik. 4. März 2013, abgerufen am 1. Oktober 2019 (russisch, Nachruf).
  7. Würdigung zum 80. Geburtstag Mnazakanjans auf old.conservatory (russisch)