Alexandre II. de Bournonville

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Alexandre II. de Bournonville

Alexander II. Hippolyth Balthasar Comte de Bournonville (seit 1658 Herzog) (* 5. Januar 1616; † 20. August 1690 in Pamplona) war ein französischer Offizier in kaiserlichen und spanischen Diensten, der es bis zum Feldmarschall und Vizekönig brachte.

Familie

Ahnentafel für seinen Sohn, Herzog Alexander III.

Er stammte aus dem alten französischen Adelsgeschlecht Bournonville und war Sohn von Alexander de Bournonville, Graf von Henin. Dieser diente den Spaniern in den Niederlanden. Als angeblicher Verschwörer wurde er geächtet und starb in Lyon. Die Mutter war Anne de Melun. Alexander II. war ihr vierter Sohn. Er selbst heiratete Jeanne d' Arenberg († 1663) Tochter von Philipp Karl von Arenberg. Mit dieser mehrere Kinder, darunter:

  • Anne Marie Françoise (* 8. Februar 1657) ∞ 1672 Philippe Emmanuel Ferdinand François de Croy (1641–1718), Generalleutnant
  • Alexandre Ernest (1658–1658)
  • Alexandre Charles François (1659–1660)
  • Isabelle Thérèse (* 1660) ∞ 1678 Cosme Claude Philippe d'Ongies (* 1670)
  • Alexander Albert Franz Botholomäus (* 16. April 1662; † 3. September 1705) ∞ 29. August 1682 mit Charlotte Victoire d'Albert de Luynes (1667–1701)
  • Marie Françoise (* 1663) ∞ Claude de Richardot (1663–1701)

Leben

Er schlug die Militärlaufbahn ein. Er diente während des dreißigjährigen Krieges dem Reich und dem Kaiser. Während der Schlacht bei Nördlingen 1645 kommandierte er die Truppen des niederrheinisch-westfälischen Reichskreises. Später kämpfte er gegen die Schweden und stieg zum General auf.

Nach dem Ende des Krieges trat er 1649 in die Dienste Spaniens. Er diente unter Louis II. de Bourbon, prince de Condé, der zu dieser Zeit spanischer Feldherr war. Er kämpfte bei Chatel, Rocroy und Arras. Die Stadt Conde verteidigte er 1655 während einer vier Monate dauernden Belagerung. Auch Valenciennes wurde von ihm verteidigt.

Im Jahr 1658 wurde ihm der Herzogstitel verliehen. Auch wurde er Generalkapitän von Artois. Zusammen mit dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm kommandierte er seit 1672 während des Holländischen Krieges die Reichstruppen. Dabei stand er Turenne gegenüber. In der Schlacht bei Enzheim agierte er unsicher und konnte Turenne trotz zahlenmäßiger Überlegenheit nicht besiegen.

Im Jahr 1676 wurde er von Kaiser Leopold I. zum Feldmarschall ernannt. Auch erhielt er das zeitweise nach ihm benannte Kürassierregiment verliehen.

Er trat 1680 wieder in spanische Dienste und eroberte 1678 Sizilien. Später wurde er Vizekönig in Katalonien, in Navarra und Generalkapitän von Kantabrien.

Er war auch spanischer und kaiserlicher geheimer Rat sowie seit 1672 Mitglied im Orden des Goldenen Vlies.

Literatur

  • Bernhard von Poten (Hrsg.): Handwörterbuch des gesamten Militärwissenschaften. Band 2, Bielefeld und Leipzig 1877, S. 93
  • Deutsche Enzyklopädie. Band 2, Berlin 1888, S. 963
  • Allgemeine Militärenzyklopädie. Band 3, Leipzig 1861, S. 18
  • Jakob Christoph Beck u. a.: Neu-vermehrtes Historisch- und Geographisches Allgemeines Lexicon. Supplement, Band 2, 1742, S. 166, Digitalisat

Weblinks