Alexis Prinz zu Bentheim und Steinfurt

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Alexis Prinz zu Bentheim und Steinfurt, vollständiger Name Alexis Friedrich Karl Christian Prinz zu Bentheim und Steinfurt (* 30. Juli 1922 in Burgsteinfurt; † 2. Dezember 1943 über dem Mittelmeer) war ein deutscher Jagdflieger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexis zu Bentheim und Steinfurt war ein Sohn von Viktor Adolf zu Bentheim und Steinfurt (1883–1961) und dessen Ehefrau Stephanie, geborene Prinzessin zu Schaumburg-Lippe (1899–1925), Tochter von Friedrich zu Schaumburg-Lippe (1868–1945) und Louise von Dänemark (1875–1906), Tochter des dänischen Königs Friedrich VIII.

Alexis war der Erstgeborene des Hauses Bentheim-Steinfurt und galt deshalb hausintern als Erbprinz.[1] Er begann seine Ausbildung zum Jagdflieger mit 19 Jahren, war eineinhalb Jahre älter als sein Bruder Christian (* 9. Dezember 1923). Alexis war während des Zweiten Weltkriegs am 2. Dezember 1943 von Avignon aus zu seinem ersten Feindflug gestartet, kehrte nie zurück und galt als „über See vermisst“. Die im Herbst 2003 vom Meeresgrund vor Marseille geborgenen Reste von Alexis’ Bf 109 wurden anfangs irrtümlich für Relikte der P-38 Lightning von Antoine de Saint-Exupéry gehalten.[2][3]

Das Skelett von Alexis wurde bereits im Jahr 1965 in der Nähe der Stelle gefunden, an der Saint-Exupéry mit seinem Flugzeug abgestürzt war, jedoch blieb die Zuordnung des Skeletts zur Person lange ungeklärt. Über DNA-Analysen konnte über vierzig Jahre nach dem Fund der Knochen die Identität von Alexis eindeutig bestätigt werden. Die sterblichen Überreste von Alexis zu Bentheim und Steinfurt wurden nach Steinfurt überführt und dort bestattet.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claas Triebel, Lino von Gartzen: Der Prinz, der Pilot und Antoine de Saint-Exupéry – Das Rätsel um den letzten Flug. Herbig Verlag, August 2008.
  • Susanne Sasse, Lino von Gartzen: Vermisst über See – rätselhafte Abstürze und ihre Aufklärung – Saint-Exupéry, Amundsen und andere. Bucher Verlag, München 2014, ISBN 3-76582-034-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gothaisches genealogisches Handbuch der fürstlichen Häuser. Band 2, Verlag des Deutschen Adelsarchivs, Marburg 2018, ISBN 978-3-9817243-6-3, S. 203
  2. Hans Michael Kloth: Mysterium Saint-Exupéry. „Es wird aussehen, als wäre ich tot“. Spiegel Online. 28. November 2008, abgerufen am 21. Oktober 2017.
  3. Stefan Werding: Der vermisste Prinz - Spurensuche im Mittelmeer. Westfälische Nachrichten. 2. Dezember 2008, abgerufen am 21. Oktober 2017.
  4. Christian Deussing: Auf dem Grund aller Dinge. Taucher Lino von Gartzen. Süddeutsche Zeitung. 11. Oktober 2011, abgerufen am 21. Oktober 2017.