Alois von und zu Liechtenstein (Prinz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. August 2021 um 19:05 Uhr durch Altkatholik62 (Diskussion | Beiträge) (Referenz aus Überschrift entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alois von und zu Liechtenstein mit Frau Elisabeth Amalie
Aus Sport & Salon, Wien, 25. April 1903

Alois Maria Adolf, auch Aloys Gonzaga Maria Adolf, (* 17. Juni 1869 auf Schloss Hollenegg bei Deutschlandsberg, Steiermark, Österreich; † 16. März 1955 in Vaduz, Liechtenstein) war ein Prinz von und zu Liechtenstein.

Biografie

Alois wurde als drittes Kind von Alfred von und zu Liechtenstein und Henriette von Liechtenstein auf Schloss Hollenegg geboren.

Er war aktiver Rittmeister im 12. Ulanen-Regiment, zuletzt als Oberstleutnant. Alois heiratete Erzherzogin Elisabeth Amalie von Österreich, eine Tochter des Erzherzogs Karl Ludwig von Österreich und Marie Therese von Braganza, am 20. April 1903 in Wien. Kaiser Franz Joseph I. stellte persönlich bei der Verlobung am 8. November 1902 in Laxenburg klar, dass seine Nichte Elisabeth Amalie keinen seiner Untertanen und folglich keinen österreichischen Staatsbürger heiraten könne. Er machte daher die Aufgabe der österreichischen Staatsbürgerschaft durch den Prinzen zur Bedingung für die Heirat.[1]

Durch eine Bodenreform wurde der Familienbesitz in Böhmen und Mähren stark reduziert. Die hohen Erbschaftssteuern in der Tschechoslowakei waren das Motiv, in der Nachfolge eine ganze Generation zu überspringen. Nach dem kinderlosen Brüderpaar Johann II. und Franz, der 1929 bis 1938 als Fürst Franz I. regierte, waren die Söhne des Prinzen Alfred (1842–1907) erbberechtigt. Doch am 26. Februar 1923 verzichteten sowohl der als Nächstes erbberechtigte, aber unverheiratete und kinderlose Prinz Franz (1868–1929) als auch sein jüngerer Bruder Prinz Alois auf die fürstliche Majoratsanwartschaft und auf die Thronfolge im Fürstentum Liechtenstein. Die Sukzession ging damit auf Alois’ ältesten Sohn Franz Josef (1906–1989), das Patenkind des Kaisers, über. Der Verzicht wurde mittels Handschreiben des Fürsten Johann II. am 15. März 1923 kundgemacht.[2][3][4] Franz Josef II. holte in den Kriegsjahren 1944 seine Eltern von ihrem Wohnsitz auf dem mährischen Schloss Groß Ullersdorf auf das Schloss Vaduz.[1]

Alois von und zu Liechtenstein galt als Förderer der Wissenschaft und Künste. Er war Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste. Alois war Ordensritter vom Goldenen Vlies; seine Frau Elisabeth Amalie war Sternkreuzordensdame. Alois war Mitglied der K.Ö.St.V. Austria Wien im ÖCV.

Alois von und zu Liechtenstein mit seiner Frau Elisabeth Amalie und ihrem ältesten Sohn Franz Josef als Kleinkind

Nachkommen

Nachkommen von Alois von und zu Liechtenstein sind:[5]

  • Franz Josef II. (* 16. August 1906; † 13. November 1989), Fürst von Liechtenstein, ⚭ 1943 Gräfin Georgina von Wilczek (1921–1989)
  • Marie Therese (* 14. Januar 1908; † 30. September 1973), ⚭ 1944 Graf Arthur Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (1905–1996)
  • Karl Alfred (* 16. August 1910; † 17. November 1985), ⚭ 1949 Erzherzogin Agnes Christina von Österreich (1928–2007)
  • Georg Hartmann (* 11. November 1911; † 20. Januar 1988), ⚭ 1948 Herzogin Maria Christina von Württemberg (* 1924)
  • Ulrich (* 29. August 1913; † 13. Oktober 1978), unverheiratet
  • Maria Henriette (* 6. November 1914; † 13. Oktober 2011), ⚭ 1943 Peter Graf und Edler Herr von und zu Eltz, genannt Faust von Stromberg (1909–1992)
  • Aloys (* 20. Dezember 1917; † 14. Februar 1967), unverheiratet
  • Heinrich (* 21. Oktober 1920; † 29. November 1993), ⚭ 1968 Gräfin Amalie von Podstatzki (* 1935)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b „Kaiser Franz Joseph I. war vor 100 Jahren das letzte Mal in Laxenburg“ PDF, aus Kulturstein - Zeitung des Kulturvereins Alt-Laxenburg, Ausgabe 57, Dezember 2002, Seite 4, abgerufen am 11. Februar 2010 aus dem Google-Cache als HTML wegen Leseproblemen mit der original PDF-Datei
  2. Information durch Arthur Stögmann, Archivar des fürstlichen Hausarchivs des Hauses Liechtenstein, 18. Februar 2010
  3. Geschichte des Hauses Liechtenstein: Thronfolge (Memento vom 4. Oktober 2015 im Internet Archive), Portal Fürstentum Liechtenstein, abgerufen am 11. Februar 2010
  4. Fürst Franz I. (Memento vom 4. Juni 2016 im Internet Archive), Portal Fürstentum Liechtenstein, abgerufen am 11. Februar 2010
  5. Darryl Lundy: Elisabeth Amelie Erzherzogin von Österreich, auf The Peerage.com