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Alt Sührkow

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Wappen Deutschlandkarte
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Alt Sührkow
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Alt Sührkow hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 48′ N, 12° 39′ OKoordinaten: 53° 48′ N, 12° 39′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Amt: Mecklenburgische Schweiz
Höhe: 10 m ü. NHN
Fläche: 25,52 km²
Einwohner: 389 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17166
Vorwahl: 03996
Kfz-Kennzeichen: LRO, BÜZ, DBR, GÜ, ROS, TET
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 003
Adresse der Amtsverwaltung: Von-Pentz-Allee 7
17166 Teterow
Website: www.amt-mecklenburgische-schweiz.de
Bürgermeister: Rainer Mucke
Lage der Gemeinde Alt Sührkow im Landkreis Rostock
KarteRostockSchwerinLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis Ludwigslust-ParchimAdmannshagen-BargeshagenBartenshagen-ParkentinBörgerende-RethwischHohenfelde (Mecklenburg)Nienhagen (Landkreis Rostock)ReddelichRetschowSteffenshagenWittenbeckBaumgarten (Warnow)BernittBützowDreetz (Mecklenburg)JürgenshagenKlein BelitzPenzinRühnSteinhagen (Mecklenburg)TarnowWarnow (bei Bützow)ZepelinBroderstorfBlankenhagenPoppendorfRoggentin (bei Rostock)BroderstorfThulendorfAltkalenBehren-LübchinFinkenthalGnoienWalkendorfBehren-LübchinGlasewitzGroß SchwiesowGülzow-PrüzenGutowKlein UpahlKuhsLohmen (Mecklenburg)Lüssow (Mecklenburg)MistorfMühl RosinPlaazReimershagenSarmstorfDolgen am SeeHohen SprenzLaageWardowDobbin-LinstowHoppenradeKrakow am SeeKuchelmißLalendorfLalendorfAlt SührkowDahmenDalkendorfGroß RogeGroß WokernGroß WüstenfeldeHohen DemzinJördenstorfLelkendorfPrebberedeSchorssowSchwasdorfSukow-LevitzowThürkowWarnkenhagenAlt BukowAm SalzhaffBastorfBastorfBiendorf (Mecklenburg)CarinerlandRerikBentwischBlankenhagenGelbensandeMönchhagenRövershagenBenitzBröbberowKassowRukietenSchwaanVorbeckWiendorf (Mecklenburg)Cammin (bei Rostock)GnewitzGrammowNustrowSelpinStubbendorfTessin (bei Rostock)ThelkowZarnewanzElmenhorst/LichtenhagenKritzmowLambrechtshagenPapendorf (Warnow)PölchowStäbelowZiesendorfBad DoberanDummerstorfGraal-MüritzGüstrowKröpelinKühlungsbornNeubukowSanitzSatowTeterow
Karte

Alt Sührkow ist eine Gemeinde im Südosten des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Mecklenburgische Schweiz mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Teterow verwaltet.

Die Gemeinde Alt Sührkow in der Mecklenburgischen Schweiz nahe der Stadt Teterow und in der geografischen Mitte des Bundeslandes hat für mecklenburgische Verhältnisse große Höhenunterschiede im Bodenrelief. Während der Westen des Gemeindegebietes am Abfluss des Teterower Sees in Richtung Peene nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegt, erreicht die Haupt-Endmoräne im Osten im Hardtberg 122 m über NN. Alt Sührkow liegt im Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See und grenzt im Osten an den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Umgeben wird Alt Sührkow von den Nachbargemeinden Jördenstorf im Norden, Lelkendorf im Nordosten, Neukalen im Osten, Malchin im Südosten und Süden, Teterow im Südwesten, Thürkow im Westen sowie Sukow-Levitzow im Nordwesten.

Ortsteile

Alt Sührkow, Bukow am Teterower See, Hohen Mistorf, Neu Sührkow, Pohnstorf,

Viele Ausgrabungen belegen, dass das Gebiet vor 5000 Jahren in der Jungsteinzeit und vor 2500 Jahren in der Bronzezeit schon besiedelt war.
Von 1249 bis 1314 wurden die Ortsteile, die slawischen Ursprungs waren, urkundlich erwähnt.

Am 1. Januar 1951 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Bukow, Hohen Mistorf, Neu Sührkow und Pohnstorf eingegliedert.

Alt Sührkow wurde 1297 erstmals erwähnt als Besitz eines Ritters Friedrich Moltke.

Bukow: In der Nähe der Ortschaft wurde im Moor Torf gestochen, verfeuert in einer Ziegelei. In Bukow bestand zudem ein altes Gut, 320 ha groß, davon 72 ha Wald. Eigentümer war Ende der 1920er Jahre der Landwirt Walther Abel. Der Besitz war ein Allodgut, also freies Eigentum, und frei vererbbar.[2] Erbin wurde seine Adoptivtochter Margarethe, die 1935 in die briefadelige Familie von Wallersbrunn, eigentlich Henniger von Wallersbrunn, einheiratete. Ihr Ehemann wurde der Offizier Carl-Heinz von Wallersbrunn, mit ihm hatte sie sechs Kinder, die alle in Rostock geboren wurden. Spätestens ab 1937 galt Margarethe von Wallersbrunn als Gutsbesitzerin.[3] Carl-Heinz von Wallersbrunn-Bukow ist seit 1945 vermisst, war zuletzt Major der Luftwaffe.[4] Die Familie[5] ging nach der Enteignung nach Baden-Württemberg.

Hohen Mistorf wird geprägt durch die aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende frühgotische Dorfkirche aus Feld- und Backstein mit ihrem wuchtigen, niedrigen Westturm. Im Ort befand sich einst ein Lehngut, ab 1730 Eigentum[6] der Familie von Levetzow, vertreten durch Fredy von Levetzow. Die Fläche des Gutsbezirkes war 642 ha, mit dem dem angepachteten Pfarrhof, 40 ha. Die Levetzow hatten einen Gutsverwalter, in den 1920er Jahren Erich Gottschalk. Zum Gut gehörten drei Erbpachthöfe in Groß Markow.

Neu Sührkow wurde 1770 als Pertinenz (Teil eines Landgutes) erwähnt mit seinen verstreut liegenden Höfen.

Pohnstorf: Gut Pohnstorf war im Besitz Familien von Stahl (16. Jahrhundert), Wichert (1848), Moennich (ab 1869) und Wessel (ab 1896 oder 1899), die um 1900 das Mausoleum im Gutspark bauten. Das Gutshaus entstand durch Umbauarbeiten Mitte des 19. Jahrhunderts. Ab um 1810 wurde im Ort Kies abgebaut und Zement hergestellt. Nach etwa 1910 betrieb der bürgerliche Heinrich Wessel das Anwesen, 539 ha. 39 ha im Dorf besaß Robert von Lowtzow.

Sührkow taucht 1297 in einer Urkunde als Scurekendorp auf. Im Gebiet um den Hardtberg standen Anfang des 18. Jahrhunderts einige Glashütten, die dafür benötigte Holzkohle wurde aus den damals großen Eichenwaldbeständen gewonnen, heute befindet sich dort der Sender Hardtberg. Die Gemeinde wird heute von der Landwirtschaft und dem Tourismus geprägt.

Sehenswürdigkeiten

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  • Gotische Dorfkirche in Hohen Mistorf aus Backstein auf Feldsteinsockel; Chor vom 13. Jahrhundert mit kuppligem Kreuzrippengewölbe, Triumphbogen zum flachgedeckten Kirchenschiff vom 14. Jahrhundert sowie Westturm in der Breite des Schiffs mit Glockengeschoss vom 15. Jahrhundert und Walmdach.
  • Gutshaus in Alt Sührkow, klassizistischer eingeschossiger Putzbau, vermutlich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Mittelrisalit und kleinem Turm.
  • Gutshaus in Hohen Mistorf
  • Gutshaus in Neu Sührkow
  • Gutshaus in Pohnstorf, zweigeschossiger, 11/13-achsiger Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit Mezzanin-Geschoss, Souterrain und Mittelteil; heute Ferienwohnungen.
  • Mausoleum von um 1900 für den Unternehmer Heinrich Wessel im Park von Pohnstorf.

Verkehrsanbindung

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Die Gemeinde liegt an der Verbindungsstraße von Teterow nach Neukalen. Vom sieben Kilometer entfernten Teterow bestehen Bundesstraßen-Verbindungen in alle Richtungen. Der Bahnhof im Ortsteil Hohen Mistorf liegt an der Bahnlinie Güstrow–Neubrandenburg. Seit 1996 halten dort keine Reisezüge mehr.

Commons: Alt Sührkow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise und Gemeinden 2024 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Landwirtschaftliches Adreßbuch für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. In: Niekammer (Hrsg.): Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher (Letzte Ausgabe). 4. Auflage. Band IV. Selbstverlag von Niekammer’s Güter-Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1928, S. 100 (g-h-h.de).
  3. Mecklenburgisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Staatshandbuch für Mecklenburg. 1937. 147. Jahrgang, Verlag Niederdeutscher Beobachter, Schwerin 1937, S. 96.
  4. Matthias Graf von Schmettow (Hrsg.): Gedenkbuch des deutschen Adels. (Hauptband), In: Aus dem Deutschen Adelsarchiv. Band 3, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1968, S. 132.
  5. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. B (Briefadel). 1959. Band IV, Band 20 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1959, ISSN 0435-2408, S. 552–553.
  6. Grosherzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender. 1836. Hofbuchdruckerei, Schwerin 1836, S. 93.