Amt Blank

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Das Amt Blank (auch Dienststelle Blank genannt), war in den Jahren 1950 bis 1955 die Vorgängerorganisation des Bundesministeriums der Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland. Die offizielle Bezeichnung lautete Dienststelle des Bevollmächtigten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen. Geleitet wurde es von Theodor Blank, der von 1955 bis 1956 Bundesverteidigungsminister war. Untergebracht war sie in der Bonner Ermekeilkaserne.

Bereits von Mai bis Oktober 1950 hatte Gerhard Graf von Schwerin Bundeskanzler Konrad Adenauer in sicherheitspolitischen Fragen beraten und Vorbereitungen für den Aufbau eines zukünftigen Verteidigungsministeriums getroffen. Hierfür wurde die Dienststelle Schwerin mit der Tarnbezeichnung Zentrale für Heimatdienst (ZfH) gebildet. Der ZfH war dem Friedrich-Wilhelm-Heinz-Dienst (FWHD) angegliedert.

Schwerin wurde im Oktober 1950 von Adenauer entlassen, nachdem er mit Pressevertretern über seine Tätigkeit gesprochen hatte. Daraufhin wurde Blank am 26. Oktober 1950 sein Nachfolger, zugleich wurde die Dienststelle offiziell gegründet und die Dienststelle Schwerins, die ZfH, übernommen.

Wichtige Mitarbeiter im Amt Blank waren die Generale Adolf Heusinger, Hans Speidel und Heinz Trettner und der Vordenker einer zivilen Bundeswehrverwaltung Ernst Wirmer.

Die Arbeit des Amtes Blank, die der Vorbereitung einer Wiederbewaffnung diente, widersprach den Bestimmungen der Alliierten, wonach Deutschland langfristig entmilitarisiert bleiben sollte; sie war jedoch den Westalliierten bekannt und wurde von ihnen geduldet.

Literatur

  • D. Krüger: Das Amt Blank, 1993.
  • M. Lowry: The forge of West German rearmament, 1990.
  • Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.): Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik, 4 Bände, 1982–1997.