Amt Burbach

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Wappen Deutschlandkarte
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Amt Burbach
Deutschlandkarte, Position des Amtes Burbach hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1968)
Koordinaten: 50° 45′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 50° 45′ N, 8° 5′ O
Bestandszeitraum: 1843–1968
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Siegen
Fläche: 119,2 km2
Einwohner: 25.704 (1967)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 216 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 15 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen
Amt Burbach im Kreis Siegen
Amtsgliederung

Das Amt Burbach war ein Amt im Kreis Siegen in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen. Es verwaltete bis zum 31. Dezember 1968 ein Gebiet mit zuletzt 15 eigenständigen Gemeinden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des späteren Amtes Burbach, bestehend aus dem Freien Grund und dem Hickengrund, wurde 1815/16 im Tausch gegen andere Gebiete vom Herzogtum Nassau an Preußen abgetreten und mit Wirkung vom 20. Mai 1816 dem neuen Kreis Siegen zugeteilt. Dort wurden die drei Bürgermeistereien Burbach, Dresselndorf und Neunkirchen eingerichtet.[1]

Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurden 1843 aus den drei Bürgermeistereien die Ämter Burbach, Dresselndorf und Neunkirchen gebildet.[2]

Bereits kurze Zeit später im Jahre 1844 wurden die drei Ämter Burbach, Dresselndorf und Neunkirchen zu einem neuen Amt Burbach zusammengeschlossen.[3]

Am 1. Juli 1894 wechselte die Gemeinde Wilden in das Amt Wilnsdorf.[4] Zum 1. Dezember 1885 hatte das Amt Burbach eine Fläche von 125,7 km², auf der 11.068 Einwohner lebten.[5]

In den 1960er Jahren leisteten die Neunkirchener Gemeinden Widerstand gegen eine geplante Großgemeinde Burbach. Durch das Zweite Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen wurde das Amt Burbach zum 1. Januar 1969 aufgelöst und in zwei Gemeinden aufgeteilt:[6]

  • Burbach, Gilsbach, Holzhausen, Lippe, Lützeln, Niederdresselndorf, Oberdresselndorf, Wahlbach und Würgendorf wurden zu einer neuen Gemeinde Burbach zusammengeschlossen
  • Altenseelbach, Neunkirchen, Salchendorf, Struthütten, Wiederstein und Zeppenfeld wurden zu einer neuen Gemeinde Neunkirchen zusammengeschlossen.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Altenseelbach (1843/44 Amt Neunkirchen)
  2. Burbach
  3. Gilsbach
  4. Holzhausen (1843/44 Amt Dresselndorf)
  5. Lippe
  6. Lützeln (1843/44 Amt Dresselndorf)
  7. Neunkirchen (1843/44 Amt Neunkirchen)
  8. Niederdresselndorf (1843/44 Amt Dresselndorf)
  9. Oberdresselndorf (1843/44 Amt Dresselndorf)
  10. Salchendorf (1843/44 Amt Neunkirchen)
  11. Struthütten (1843/44 Amt Neunkirchen)
  12. Wahlbach
  13. Wiederstein (1843/44 Amt Neunkirchen)
  14. Wilden (1895 zum Amt Wilnsdorf)
  15. Würgendorf
  16. Zeppenfeld (1843/44 Amt Neunkirchen)

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahlen des Amtes Burbach, inklusive der erst 1844 hinzugefügten Ämter Neunkirchen und Dresselndorf:[7]

Gemeinde 1818 1885[8] 1895[9] 1905 1939 1950 1967
Altenseelbach 394 982 993 1.135 1.156 1.454 1.606
Burbach 574 888 900 1.072 1.456 2.164 3.452
Gilsbach 305 428 422 472 498 622 591
Holzhausen 773 883 809 903 999 1.252 1.737
Lippe 218 409 427 526 454 509 489
Lützeln 250 282 349 363 451 556 730
Neunkirchen 493 1.404 1.565 2.094 2.429 3.134 3.987
Niederdresselndorf 386 572 629 634 883 1.157 1.486
Oberdresselndorf 243 313 342 401 512 622 810
Salchendorf 481 986 1.082 1.422 1.568 2.160 3.195
Struthütten 263 949 915 1.211 1.296 1.629 2.033
Wahlbach 473 823 827 923 1.153 1.568 1.871
Wiederstein 202 403 376 383 415 564 691
Wilden 352 587
Würgendorf 327 418 443 519 773 1.097 1.400
Zeppenfeld 450 740 767 899 979 1.211 1.626
Gesamt 6.184 11.067 10.846 12.957 15.022 19.699 25.704

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zusammensetzung der Bürgermeistereien Burbach, Dresselndorf und Neunkirchen, Stand 1838
  2. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 259, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1844, S. 295, abgerufen am 7. Juli 2022.
  4. Wolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band 4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S. 379.
  5. T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen. Bonn 1887.
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528.
  7. Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen. Siegen 1968.
  8. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
  9. Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]