Amt Dornberg

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Amt Dornberg
Deutschlandkarte, Position des Amtes Dornberg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 52° 3′ N, 8° 28′ OKoordinaten: 52° 3′ N, 8° 28′ O
Bestandszeitraum: 1843–1972
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Bielefeld
Fläche: 23,95 km2
Einwohner: 8971 (31. Dez. 1966)
Bevölkerungsdichte: 375 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 5 Gemeinden
Lage des Amtes Dornberg im Kreis Bielefeld
Karte

Das Amt Dornberg war ein Amt im Kreis Bielefeld in Nordrhein-Westfalen. Es existierte seit 1843 und wurde zum 31. Dezember 1972 aufgelöst. Seine ehemaligen Gemeinden gehören heute zum Bielefelder Stadtbezirk Dornberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des späteren Amtes gehörte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zur Vogtei Brackwede und kam anschließend in die Verwaltung von Werther im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Die Amtsgeschäfte übernahm zum Ende des 18. Jahrhunderts zeitweise der Vogt in Schildesche.

Während der französischen Besatzungszeit gehörte das Gebiet von Dornberg zunächst seit 1807 zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen. 1811 wurden die Gebiete nordwestlich einer Linie AaJohannisbachSchwarzbach vom Königreich Westphalen abgetrennt und Frankreich einverleibt. Der größte Teil des Dornberger Gebiets wurde dadurch vom Kanton Werther abgetrennt und in den Kanton Schildesche des Distrikts Bielefeld eingegliedert.[1] Nach dem Ende der französischen Besatzung kam 1816 das Dornberger Gebiet zum neu gebildeten Kreis Bielefeld. 1817 wurde Deppendorf vom Kreis Halle in den Kreis Bielefeld umgegliedert.[2]

Der Raum Dornberg bestand im Kreis Bielefeld als Verwaltungsbezirk fort, der als Gemeinde Dornberg bezeichnet wurde und der Bürgermeisterei Schildesche unterstellt blieb.[3][4][5] Im Rahmen der neuen Preußischen Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen wurde Dornberg zum 30. Dezember 1843 zu einem Amt im Kreis Bielefeld erhoben.[6] 1845 wurden schließlich fünf Gemeinden konstituiert:[7]

Amthaus des Amts Dornberg
  1. Babenhausen
  2. Großdornberg
  3. Hoberge-Uerentrup
  4. Kirchdornberg
  5. Niederdornberg-Deppendorf

1930 kam es zu einer kommunalen Neuordnung im Raum Bielefeld. Dabei fiel ein Teil von Gellershagen an Babenhausen. Die auf Großdornberger Gebiet entstandene Wohnsiedlung Wellensiek und ein Teil von Hoberge-Uerentrup im Bereich Wolfskuhle wurden nach Bielefeld eingemeindet.[8] 1961 wurde das Babenhausen-West genannte Wohngebiet an der Dürerstraße von Babenhausen in die Stadt Bielefeld umgegliedert.

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Raumes Bielefeld wurden zum 31. Dezember 1972 die fünf Gemeinden des Amtes Dornberg nach Bielefeld eingemeindet und das Amt aufgelöst. Rechtsnachfolger des Amtes wurde die vergrößerte Stadt Bielefeld. Die fünf Gemeinden des Amts gehören heute zum Bielefelder Stadtbezirk Dornberg.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1843 3.393[9]
1864 3.226[10]
1910 3.178[11]
1925 3.279[12]
1939 4.408[12]
1949 6.498[13]
1966 8.971[14]
Die Peterskirche in Kirchdornberg

Kirchliche Zugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orte des Amtes Dornberg bildeten im 19. Jahrhundert das evangelische Kirchspiel Dornberg.[9] Die Peterskirche in Kirchdornberg war die Pfarrkirche des Kirchspiels.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Territorial-Eintheilung des Districts Bielefeld. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen Band 2. 20. November 1812, S. 423 ff. (Digitalisat online [abgerufen am 13. April 2010]).
  2. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. April 2010.
  3. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  4. Karte von Bielefeld mit angrenzenden Gemeinden. In: Online-Kartendienst der Stadt Bielefeld. 1827, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2010; abgerufen am 14. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld01.de
  5. Informationen zur Historischen Karte von 1827; Absatz Verwaltungseinteilung. Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Bielefeld, 2005, abgerufen am 14. April 2010.
  6. Verordnung Nr. 46. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 10. Januar 1844, S. 21 (Digitalisat online [abgerufen am 22. April 2010]).
  7. Gemeinde-Eintheilung des Amts Dornberg. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 8. September 1845, abgerufen am 22. April 2010.
  8. Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 14. April 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de
  9. a b Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (PDF; 802 kB) 1845, S. 52–57, abgerufen am 23. April 2010.
  10. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. 1866, S. 10 (Digitalisat online [abgerufen am 22. April 2010]).
  11. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  12. a b Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Gustav Engel: Der Stadt- und Landkreis Bielefeld. In: Kreis- und Stadthandbücher des Westfälischen Heimatbundes. Regensberg, Münster 1950.
  14. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966, S. 60.