Amt Ratzeburg (Herzogtum Sachsen-Lauenburg)

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Das Amt Ratzeburg war eines von vier Ämtern im Herzogtum Sachsen-Lauenburg.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Ratzeburg war (abgesehen vom Domhof) kein Teil des Fürstentums Ratzeburg (einem Teil von Mecklenburg-Strelitz), sondern des Herzogtums Sachsen-Lauenburg. Die benachbarten lauenburgischen Gebiete wurden im Herzogtum Sachsen-Lauenburg als Amt Ratzeburg verwaltet, die mecklenburgischen Gebiete als gleichnamiges Amt Ratzeburg.[1]

Umfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt Ratzeburg war das größte Amt im Herzogtum. Es umfasste den Flecken Groß-Grönau und 37 Dörfer. Es zählte im Jahr 1866 etwa 9000 Einwohner (1845 waren es 8990, 1855 dann 9007).

Amtshaus in St. Georgsberg

Das Amtshaus befand sich in St. Georgsberg bei der namensgebenden Stadt Ratzeburg, die aber nicht Teil des Amtes war. Amtsvogteien befanden sich in Ratzeburg und in Mölln. Zu den Amtsorten zählten: Alt-Mölln, Groß-Berkenthin, Breitenfelde, Buchholz, Dechow, Einhaus, Farchau, St. Georgsberg, Groß-Grönau, Kittlitz, Kühlen, Lankau, Mustin, Neuvorwerk, Salem und Klein-Sarau.

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Übernahme durch Preußen wurde das Herzogtum Lauenburg zum Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Ämter bestanden zunächst noch weiter, wurden aber 1882, als im Kreis Herzogtum Lauenburg die Kreisordnung für die sechs östlichen Provinzen Preußens von 1872 eingeführt wurde, aufgehoben.

Amtmänner (Erste Beamte) und Amtsschreiber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • um 1737–1748 Christian Ludwig Ebell, Amtmann, ab 1747 Oberamtmann
  • 1749–nach 1750 Statz Otto Oldenburg, Amtmann
  • vor 1763–1789 Johann Dietrich von Kaufmann, nobilitiert 1784; ab 1764 Oberamtmann
  • 1792–1795 Georg Heinrich Schwarzkopf
  • 1796 Johann Georg Brauns[2]
  • 1795–1820 Gottlieb Johann August Brauns

~ 1796–1817 Johann Caspar August Vogt (Amtsschreiber)

Auch der jeweilige Zweite Beamte konnte den Titel Amtmann tragen, so seit 1818 Hantelmann, nach 1814 August Vogt und 1831 bis 1833 Gottfried von Reventlow.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Knauth: Das Herzogthum Lauenburg nach den zuverlässigsten Quellen, 1866, S. 33–34, Digitalisat.
  • Heinrich Dechen, Heinrich Wilhelm Dove: Landeskunde, Aus: Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschlands, Theil 1, ISBN 9783111207018, 1858, S. 427, Digitalisat.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Konrad Kretschmer: Historische Geographie von Mitteleuropa, 2016, S. 609, Digitalisat
  2. so im hannoverschen Staatskalender 1796