Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Amt Steinbrück

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hochstift Hildesheim;
Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel;
Königreich Hannover
Amt Steinbrück
Hauptort Steinbrück (Söhlde)
Gründung nach 1370
Auflösung 1859
Aufgegangen in Amt Marienburg
Dörfer und Weiler 14 (um 1859)
Amt Steinbrück (Niedersachsen)
Amt Steinbrück (Niedersachsen)
Steinbrück
Position des Hauptortes auf einer Landkarte des heutigen Niedersachsens

Das Amt Steinbrück war ein historisches Verwaltungsgebiet des Hochstifts Hildesheim bzw. des Königreichs Hannover.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Amt entstand aus dem Zubehör der nach 1370 durch Hildesheimer Bischof Gerhard von Berg errichteten Burg Steinbrück und der dieser unterstellten Go Eggelsen. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde kam es 1523 unter die Herrschaft des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel. 1643 wurde es an das Hochstift Hildesheim zurückgegeben. Mit der Säkularisation fiel das Hochstift 1802 an Preußen, 1807 an das Königreich Westphalen, unter dessen Herrschaft die alte Amtsstruktur zerschlagen wurde. Mit der Übergabe an das Königreich Hannover 1815 wurde das Amt wiederhergestellt und um die früher zum Amt Steuerwald gehörige Vogtei Nettlingen (ohne Wendhausen) vergrößert. 1859 ging das Amt Steinbrück im Amt Marienburg auf.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle listet alle Gemeinden auf, die dem Amt Steinbrück von 1643 bis 1807 und wieder von 1815 bis 1859 angehört haben und ihre Gemeindezugehörigkeit heute. Dazu zählten 10 Dörfer und das Amtshaus bei der Burg Steinbrück. In Spalte 2 ist die Anzahl aller Haushalte im Jahre 1760 verzeichnet, und zwar Freie Häuser, Vollhöfe, Halbspännerhöfe, Viertelspännerhöfe, Großköthnerhöfe, Kleinköthnerhöfe und Brinksitzer zusammengenommen (im Original jeweils einzeln aufgeführt). In Spalte 3 ist die Einwohnerzahl im Jahr 1910 verzeichnet, in Spalte 4 die heutige Gemeindezugehörigkeit, in Spalte 5 Anmerkungen, die zumeist auf den Anmerkungen im Original 1760 bei Büsche beruhen.[1][2][3][4]

Altgemeinde Haushalte 1910 heute Anmerkung (Original 1760 in kursiv)
Bettrum 80 675 Söhlde Dorf
Feldbergen 51 380 Söhlde Dorf
Garmissen 35 569 Schellerten Garmsen. Dorf, darin ein adliger Hof. 1910 Garmissen-Garbolzum
Garbolzum 8 - Schellerten Dorf. 1910 Garmissen-Garbolzum, s. Garmissen
Groß Himstedt 42 324 Söhlde Dorf
Hoheneggelsen 97 1.229 Söhlde Hohen Eggelsen. Dorf
Klein Himstedt 47 333 Söhlde Dorf
Mölme 12 138 Söhlde Möllme. Dorf
Oedelum 38 554 Schellerten Odelum. Dorf, darin 1 adliger Hof
Söhlde 127 1.119 Söhlde Söhle. Dorf
Steinbrück 1 164 Söhlde das Amtshaus

Bei seiner Aufhebung (1859) umfasste das Amt folgende Gemeinden:

Amtmänner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1802–1807: Maximilian Grebe, Amtmann
  • 1818–1849: Christian Heinrich Roscher, Amtmann, ab 1842 Oberamtmann
  • 1849–1851: Franz Friedrich von Ilten, Amtmann
  • 1851–1852: August Wilhelm Pauer, tit. Amtmann (auftragsweise)
  • 1853–1859: Carl August Friedrich Lehmann, Amtmann

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981
  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 336f.
  • Maren Dieke: Die evangelisch-lutherischen Trauregister des Hochstifts Hildesheim. Band 3: Das Amt Steinbrück von den Anfängen bis 1800. Hannover 2018, ISBN 978-3-936557-34-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Häuser-, Vorspann- und Schatzungs-Castratum vom Stift Hildesheim, geschrieben um 1760. In: Magazin für die neue Historie und Geographie, angelegt von Anton Friedrich Büsching, Halle 1783: p. 475–525. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  2. Kreise in der Provinz Hannover Stand 1. 1. 1945. In: territorial.de. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  3. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Marienburg. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 17. Juli 2020.
  4. Michael Rademacher: Preußische Provinz Hannover, Regierungsbezirk Hildesheim. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 18. Juli 2020.