Bürgermeisterei Wahlscheid

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Die Bürgermeisterei Wahlscheid war eine von zunächst neun preußischen Bürgermeistereien, in die sich der 1816 gebildete Kreis Siegburg im Regierungsbezirk Köln verwaltungsmäßig gliederte. 1822 kam die Bürgermeisterei Wahlscheid zur damals neu gebildeten Rheinprovinz. Der Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei umfasste rund 100 Dörfer, Weiler und einzelne Gehöfte. Die von der Bürgermeisterei verwaltete Landgemeinde Wahlscheid war mit dieser gebietsgleich.

Der Sitz des Bürgermeisteramtes war bis 1924 im Ort Münchhof, der Sitz der Amtskasse im Ort Auelerhof.[1][2][3]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Bürgermeisterei von alliierten Soldaten besetzt. Diese blieben bis zum 29. Januar 1926.[4]

1927 wurden alle Landbürgermeistereien in der Rheinprovinz in „Amt“ umbenannt, das Amt Wahlscheid bestand bis in 1934, als die Gemeinde Wahlscheid mit demselben Gebietsstand wie 1815 eine amtsfreie Gemeinde wurde. Diese wurde 1969 nach Lohmar eingemeindet.

Zugehörige Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Bürgermeisterei bzw. zur Gemeinde gehörten folgende Ortschaften, Einwohnerzahlen 1885:[5]

Ortschaft Einwohner
Agger 11
Aggerhof 91
Aggerhütte 14
Aggersteg 3
Alfenhard 6
Auelchen 4
Auelerhof 131
Aurora 7
Bachermühle 9
Bergagger 13
Birken 44
Bloch 25
Bombach 24
Breideneichen 34
Broich 7
Büchel 45
Dachskuhl 6
Dorpmühle 10
Durbusch 20
Emmersbach 6
Fließengarten 6
Frackenpohl 20
Grünagger 6
Grünenborn 19
Hähngen 8
Hasenberg 6
Haus Auel 2
Hausdorp 36
Hausen 45
Heide 40
Heiden 26
Helten 7
Ortschaft Einwohner
Höffen 15
Höfferhof 17
Hohn (Weiler) 24
Hohn (Gehöft) 3
Höhnchen 8
Hohnenberg 17
Holl 29
Honrath 54
Honsbach 62
Honsbachermühle 17
Hortensia 3
Hoven 48
Ingersauel 53
Jexmühle 5
Jüchen 1
Katharinenbach 8
Kattwinkel 11
Kern 36
Kirchbach 3
Klause 2
Klefhaus 52
Kleinhecken 27
Krebsauel 8
Kreuznaaf 28
Kuckenbach 29
Linden 35
Mackenbach 67
Mailahn 16
Meinenbroich 13
Müllerhof 47
Münchhof 41
Naaf 17
Ortschaft Einwohner
Naafmühle 7
Neuemühle 9
Neuenhof 7
Neuheim 9
Neuhonrath 24
Oberdahlhaus 103
Oberhaus 41
Oberstebach 22
Oberstehöhe 33
Oberstesiefen 18
Peisel 7
Rosauel 12
Rothehöhe 39
Röttgen 8
Saal 14
Schachenauel 120
Scheid 74
Schiefelbusch 16
Schlehecken 3
Schönenberg 55
Steeghäuschen 6
Stöcken 18
Stolzenbach 12
Stumpf 18
Turnisauel 10
Unterdahlhaus 33
Unterstesiefen 14
Wahlscheid 29
Weeg 52
Wickuhl 35
Windlöck 9

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Topographisch-Statistischen Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen aus dem Jahr 1830 gehörten zur Bürgermeisterei Wahlscheid 71 Weiler und Höfe sowie zwei Rittersitze, weiterhin vier Kirchen und Kapellen, acht öffentliche Gebäude, 333 Privatwohnhäuser sowie sieben Mühlen und ein Eisenhammer. Im Jahr 1816 wurden insgesamt 1903 Einwohner gezählt, 1828 waren es 2366 Einwohner darunter 1171 männliche und 1195 weibliche; 1656 Einwohner gehörten dem evangelischen und 710 dem katholischen Glauben an.[6]

Weitere Details entstammen dem Gemeindelexikon für das Königreich Preußen aus dem Jahr 1885, das auf den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 basiert.[5] Im Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Wahlscheid lebten insgesamt 2394 Einwohner in 97 Weilern und Einzelhöfen bzw. 513 Häusern; 1199 der Einwohner waren männlich und 1195 weiblich. Die 1810 evangelischen Einwohner gehörten zu den Pfarrkirchen in Wahlscheid und Hohnrath, die 583 Katholiken zur Pfarrkirche in Neuhohnrath.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Bürgermeisterei Münchhof" (Memento vom 14. Dezember 2014 im Internet Archive) auf www.lohmar.de
  2. Josef Hoffmann: Führer durch die Verwaltung der Rheinlande von einst und jetzt, Düsseldorf: Selbstverl., 1918, Seite 35, (Digitalisierte Ausgabe)
  3. Wilhelm Butte: Provinzial-Blätter für die Preussischen Länder am Rhein und in Westphalen, Erster Band, 1817, Seite 89 (Digitalisierte Ausgabe)
  4. Stefan Villinger: Rhein-Sieg-Kreis: So erlebte die Region ihre Besatzer im Jahr 1918 - Rundschau Online. In: rundschau-online.de. 17. Januar 2019, abgerufen am 5. März 2024.
  5. a b Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 120 (Digitalisat).
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830, S. 300 (Digitalisat).