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Amt Wennigsen

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Das Amt Wennigsen war ein Amt im Calenberger Land, das von 1817 bis 1885 existierte. Zunächst gehörte das Amt zum Königreich Hannover und später zur preußischen Provinz Hannover. Es entstand nach der Auflösung des Klosteramts Wennigsen aus der Teilung des Amtes Calenberg in der Restaurationszeit durch eine Königlich Hannoversche Verordnung vom 28. Oktober 1817[1]. Das Amt ging 1885 im Landkreis Linden auf, der bis 1932 existierte. Danach wurde das Gebiet Teil des Landkreises Hannover, heute Region Hannover.

Amtsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Jahr 1834 ist eine Fläche von 1263 Hufen und Einwohnerzahl von 12.464 Personen belegt.[2]

Bei seiner Auflösung (1885) umfasste das Amt folgende Gemeinden:

Amtsgericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wennigsen erhielt mit Gründung des Amtes ein eigenes Gericht für Zivilsachen und Freiwillige Gerichtsbarkeit, Strafsachen wurden vorerst weiterhin in Calenberg verhandelt. Mit dem am 1. Oktober 1852 in Kraft getretenen hannoverschen Gerichtsverfassungsgesetz vom 8. November 1850 wurde das Amtsgericht Wennigsen eingerichtet. Dieses besteht bis heute.

Amtmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1817–1825: Johann Christoph Havemann
  • 1825–1857: Georg Wilhelm Ludewig Hagemann, ab 1841 Oberamtmann
  • 1857–1858: Georg August Werner von Meding, Amtsassessor (auftragsweise)
  • 1858–1883: Heinrich Bening, Amtmann, Geheimer Regierungsrat

Nach Amtmann Hagemann ist bis heute ein innerörtlicher Platz in Wennigsen benannt. Er spielte in der Stadtgeschichte Hannovers eine Rolle, nachdem der Magistrat der Stadt die Verfassungsänderung von König Ernst August abgelehnt hatte. Der hannoversche Monarch wollte ihn interimsmäßig daher im Juli 1839 als Verwalter der Stadt einsetzen. Aufgrund heftiger Proteste der Bürgerschaft lenkte der König jedoch in letzter Minute ein und verhinderte so einen Aufstand.[3][4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen. Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981.
  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 415–417.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian H. Ebhardt: Gesetze, Verordnungen und Ausschreiben für das Königreich Hannover aus dem Zeitraume von 1813 bis 1839, Abt. 1, Bd. 2, Hannover, 1839, S. 50; darin Grenzziehung im Wortlaut
  2. Christian Gottfried Daniel Stein und Ferdinand Hörschelmann: Handbuch der Geographie und Statistik für die gebildeten Stände, Bd. 2, Leipzig 1834
  3. Vorbereitender Ausschuß für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen. 750 Jahre Wennigsen 1200–1950. 1950, S. 11
  4. Klaus Mlynek, Waldemar Röhrbein, Dieter Brosius: Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Hannover, Schlütersche Verlagsanstalt 1994, S. 307