Andreas E. Schmidt

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Andreas E. Schmidt (* 18. Januar 1959 in Beckingen/Saar)[1] ist ein deutscher Volkskundler und Hochschullehrer an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Schmidt erlangte 1979 das Abitur und studierte anschließend Europäische Ethnologie und Kulturforschung (Peter Assion, Hans-Friedrich Foltin), Neuere Deutsche Literatur (Marie-Luise Gansberg), Pädagogik (Peter Büchner, Klaus Ahlheim), Kunstgeschichte (Alexander Perrig, Franz-Joachim Verspohl), Sozialpsychologie und Dänisch in Marburg. Dort wurde er 1989 mit der Dissertation über „Politische Autorität im Witz. Zur Grundlegung der Prävalenz als Agens des politischen Witzes in der Bundesrepublik Deutschland inklusive eines Forschungsberichts“ bei Peter Assion zum Dr. phil. promoviert.

Im Anschluss daran erhielt er einen Lehrauftrag am Institut für Kulturanthropologie in Frankfurt am Main und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Josefine-Weihrauch-Heimatmuseum in Neudenau/Jagst.

Nach einem Jahr wechselte Schmidt an das Institut für Volkskunde in Freiburg, wo er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1993 als Hochschulassistent tätig war. Mit der Schrift „,Wolken krachen, Berge zittern und die ganze Erde weint …‘ Zur kulturellen Vermittlung von Naturkatastrophen in Deutschland 1755 bis 1855“ erfolgte 1997 seine Habilitation. Im selben Jahr erhielt Schmidt einen Ruf auf die Vertretungsprofessur am Seminar für Volkskunde der Universität Kiel. Nach drei Semestern erfolgte 1999 die Berufung als Professor in Nachfolge von Kai Detlev Sievers.

Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Interessen während des Studiums in Marburg nennt Schmidt rückblickend die Massenkommunikationsforschung, Kulturpolitik und Arbeiterkulturforschung.[2]

Während seiner Zeit in Freiburg setzte er sich mit der historisch arbeitenden Volkskunde auseinander und beschäftigte sich mit Fragen der Naturwahrnehmung und den Vermittlungsprozessen von Kultur und Natur. Als weitere Schwerpunkte zu dieser Zeit benennt er die volkskundliche Theoriebildung, Erzählforschung und Empathieforschung.[3]

Aktuell forscht Schmidt zum Verhältnis von Kultur als Fetisch und Kultur als Emanation.[4]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Befragung des Alltags (Praxis und Kultur, Bd. 5), Cuvillier, Göttingen 2018, ISBN 978-3-73699-858-2.
  • „Wolken krachen, Berge zittern und die ganze Erde weint …“ Zur kulturellen Vermittlung von Naturkatastrophen in Deutschland 1755 bis 1855, Waxmann, Münster, New York, München, Berlin 1999, ISBN 978-3893255696.
  • Politische Autorität im Witz. Zur Grundlegung der Prävalenz als Agens des politischen Witzes in Deutschland inklusive eines Forschungsberichts, Darmstadt 1988.

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kultur ist Emanation, in: Ders. (Hg.), Zwischen Virtuosität und Struktur. Kulturanthropologische Reflexionen zu Gestaltungsprozessen im Alltag (Praxis und Kultur, Bd. 4), Cuvillier, Göttingen 2015, S. 7–95, ISBN 978-3-73698-148-5.
  • Zur Attraktivität von Heimat, in: Ders. (Hg.), Zwischen Virtuosität und Struktur. Kulturanthropologische Reflexionen zu Gestaltungsprozessen im Alltag (Praxis und Kultur, Bd. 4), Cuvillier, Göttingen 2015, S. 289–306, ISBN 978-3-73698-148-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christiana Albertina. Forschungen und Berichte aus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, H. 46 (April 1998), S. 463, ISSN 0578-0160.
  2. www.praxisundkultur.uni-kiel.de. Abgerufen am 1. August 2019.
  3. Christiana Albertina. Forschungen und Berichte aus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, H. 46 (April 1998), S. 463, ISSN 0578-0160.
  4. europaeische-ethnologie-volkskunde.uni-kiel.de > Personen > Schmidt > Aktuelle Forschungsprojekte. Abgerufen am 1. August 2019.