Andreas Martin Stelzer

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Andreas Martin Stelzer (* 29. Oktober 1954 in Karl-Marx-Stadt; † 9. November 2007 in Chemnitz; Signet: AMS) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stelzer wuchs mit zwei jüngeren Geschwistern, Gudrun (* 1961)[1] und Michael (1957–2013), auf, die ebenfalls künstlerisch tätig waren bzw. sind. Nach der Schule und parallel zur Malerlehre beim VEB Wohnungsbaukombinat Karl-Marx-Stadt besuchte er den Zeichenzirkel von Axel Wunsch. Künstlerisch eine prägende Zeit, in der er als Autodidakt auch in der etablierten Kunstszene zu einer bekannten Figur wurde. Im Alter von 22 Jahren war Schizophrenie bei ihm diagnostiziert worden, mehrere Klinikaufenthalte folgten. Trotz Alkohol- und Tablettenabhängigkeit waren die 80er und beginnenden 90er Jahre seine produktivsten. Von 1982 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Teilnahmen an Bezirkskunstausstellungen in Karl-Marx-Stadt und der X. Kunstausstellung der DDR 1987 in Dresden empfand er als Anerkennung seines Talents. Nach 1989 beteiligte er sich an Gruppenausstellungen u. a. in München, Innsbruck, Oberhausen und Düsseldorf, reiste viel ins Ausland. 1990 gründete er mit Freunden den Kunstverein Laterne und die Künstlergruppe "Pachhütt" im Wilischtal, Drebach.

Stilistisch orientierte sich Stelzer an der Art Brut, im weiteren Sinn ist sein Werk der Malerei der Neuen Wilden zuzurechnen. Dubuffet und die Künstler der Gruppe CoBrA waren ihm Vorbilder, im persönlichen Umgang der Chemnitzer Klaus Hähner-Springmühl. Elementare Themen wie Krankheit, Angst, Rausch und Sexualität beherrschen sein Werk.[2] Im Gegensatz dazu stehen dichte Farbigkeit, spontane Figuration und ein fast kindlicher Humor vor allem in den Farbstiftzeichnungen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas M. Stelzer. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 924 f.
  • Andreas Stelzer, 1954–2007. Katalog zur Ausstellung in der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz vom 5. Oktober bis zum 28. November 2010, Redaktion und Gestaltung Mathias Lindner, Alexander Stoll. Textbeiträge: Osmar Osten, Hans Brinkmann, Gregor-Torsten Kozik, Karsten Hohler, Kristine Tannenhauer, Einführung: Mathias Lindner. ISBN 978-3-937176-21-5
  • Neuerdings Chemnitz. Elf Künstlerporträts. Hrsg. v. Irma Gross von Trockau, München 1990, ISBN 978-3-927743-03-8
  • Brinkmann, Hans: Federn und Federn lassen: Gedichte (Mit Grafiken von Andreas Stelzer), Berlin 1988, ISBN 978-3-355-00623-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Website von Gudrun Höritzsch"
  2. "Text zur Gedächtnisausstellung 2010 in der Neuen Sächsischen Galerie, Chemnitz"
  3. "Artikel von M. Zwarg in der Freien Presse, Chemnitz vom 15. Juni 2010"@1@2Vorlage:Toter Link/laterne19.jimdo.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.