Andreas Schager

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Andreas Schager als Siegfried an der Staatsoper Berlin, 2016

Andreas Schager (geboren 14. September 1971 als Andreas Schagerl in Rohrbach an der Gölsen, Niederösterreich) ist ein österreichischer Opernsänger (Heldentenor).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus einer musikalischen Bauernfamilie stammend, machte Schager am Stiftsgymnasium Melk die Matura (Abitur). Nach ersten Auftritten mit der Wiener Singakademie nahm Schager bei Walter Moore (Pianist) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ein Gesangsstudium auf und gab noch während seines Studiums sein Operndebüt als Ferrando (Così fan tutte) im Schlosstheater Schönbrunn. Anschließend war er am Theater Krefeld und Mönchengladbach als lyrischer Operettentenor engagiert.

Schager sang danach das lyrische Fach in Bologna, Frankfurt, Wien, Gent und an der Royal Opera Canada. Er trat als Tamino in der Zauberflöte, David in den Meistersingern, Max im Freischütz und Florestan in Fidelio auf. Inzwischen ist er primär in Wagner-Partien wie Siegmund, Siegfried oder Tristan zu hören.

Als Wagnersänger debütierte Schager 2009 bei den Tiroler Festspiele Erl in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Den Rienzi sang er 2011 zuerst am Staatstheater Meiningen. Diese Rolle verkörperte er auch in einer konzertanten Aufführung der Staatsoper Hamburg in der Laeiszhalle mit Simone Young und in Rom unter Stefan Soltesz. Eine enge Zusammenarbeit mit Daniel Barenboim führte ihn 2013 an die Mailänder Scala und zu den BBC Proms nach London. Seit 2015 ist er im Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Im Mai 2015 gab Schager ebenfalls unter Daniel Barenboim sein Debüt als Parsifal, anschließend unter Franz Welser-Möst in Cleveland und New York als Apollo in Richard StraussDaphne. In der Vlaamse Opera in Antwerpen sang er 2015 seinen ersten Tannhäuser. Unter Marek Janowski debütierte Schager 2016 beim Spring Festival in Tokio als Siegfried in Siegfried. 2016 debütierte er als Erik im Fliegenden Holländer bei den Bayreuther Festspielen, wo er auch für den erkrankten Klaus Florian Vogt eine Vorstellung des Parsifal übernahm. Für 2018/19 war er in Bayreuth gleichfalls als Parsifal besetzt. Als Siegfried (Götterdämmerung) war er häufig zu Gast am Mariinski-Theater in St. Petersburg unter Valery Gergiev. In dieser Rolle trat er auch unter Johannes Debus erstmals an der Canadian Opera Company in Toronto auf. 2019 folgte sein Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera. Schager verkörperte beide Siegfriede im Ring des Nibelungen.[1] Zuletzt (2023) übernahm er erneut in Vertretung die Titelrolle des Parsifal in Bayreuth.

Schager sang auch unter Riccardo Chailly in Luzern Mahlers 8. Sinfonie sowie unter Philippe Jordan die Gurre-Lieder in der Philharmonie in Paris. Unter Gustav Kuhn sang er bei den Südtiroler Festspielen in Toblach Gustav Mahlers Lied von der Erde. In Beethovens 9. Sinfonie war er u. a. mit den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott zu hören. In der Philharmonie Warschau debütierte er mit Arnold Schönbergs Gurre-Liedern.

Mit dem Apoll in Daphne debütierte Schager im Dezember 2017 an der Wiener Staatsoper. Ebendort erhielt er 2018 herausragende Kritiken für seine Darstellung des Max in Der Freischütz.[2][3]

2020 nahm er mit Hubert von Goisern und dem Rapper Dame den Titel Freunde ... (das Leben ist lebenswert) auf.[4]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Schager ist seit 2017 verheiratet mit der österreichischen Geigerin Lidia Baich und hat mit ihr einen Sohn.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gregor Hauser: Magische Töne. Österreichische Tenöre der Nachkriegszeit. Verlag Der Apfel 2020, ISBN 978-3-85450-019-3. S. 13–27.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H & P Huber: New York/Metropolitan Opera: Der Ring des Nibelungen – Siegfried und Götterdämmerung. onlinemerker.com, abgerufen am 25. Februar 2020.
  2. Staatsoper: Im neuen „Freischütz“ glänzt nur Andreas Schager in der Hauptrolle, die Regie schießt am Ziel vorbei. auf wienerzeitung.at, abgerufen am 15. Juni 2018
  3. Premiere von Carl Maria von Webers „Freischütz“ an der Wiener Staatsoper auf news.at, abgerufen am 15. Juni 2018
  4. Stefan Wasche: Hubert von Goisern: Freunde ... (das Leben ist lebenswert). In: www.hubertvongoisern.com. 25. August 2020, abgerufen am 19. Oktober 2021 (englisch).
  5. Österreichischer Musiktheaterpreis verliehen: Diese Häuser räumten ab. In: vienna.at/APA. 7. September 2023, abgerufen am 7. September 2023.