Andrew Adgate

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Andrew Adgate (* 22. März 1762 in Norwich, Connecticut, Vereinigte Staaten; † 30. September 1793 in Philadelphia, Pennsylvania, Vereinigte Staaten) war ein US-amerikanischer Musiker, Musikpädagoge und Chorleiter. Er zeichnete sich durch sein Bemühen um die musikalische, vor allem sängerische Ausbildung auch weniger bemittelter Menschen in Philadelphia, der damaligen Hauptstadt der Vereinigten Staaten, in den 1780er Jahren aus.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrew Adgate übernahm im Frühjahr 1783 von Andrew Law die Leitung der School for the Instruction of Ladies and Gentlemen in Vocal Music, nachdem Law Philadelphia verlassen hatte.[1][2] 1784 war Adgate hier Mitbegründer von The Institution for the Encouragement of Church Music, oder Institution for promoting the knowledge of Psalmody, die auch als Uranian Society bekannt wurde. Sie veranstaltete monatliche Konzerte an der Universität von Philadelphia, und war von Anfang an auf Abonnements zur Finanzierung angewiesen. Nachdem die Veranstalter der Konzerte, den freien Zugang zu den Konzerten beendeten und den Eintritt ab April 1785 nur noch Abonnenten gewährten, löste sich die Institution innerhalb zweier Monate auf. Adgate gründete jetzt eine kostenlose, freie Schule, Adgate’s Institution for diffusing more generally the knowledge of vocal music. [Institution zur allgemeineren Verbreitung des Wissens über Vokalmusik]. Für dieses Projekt gewann er viele einflussreiche Unterstützer in der Stadt. Bis Juni 1786 waren zwölf Vokalkonzerte geplant.[3] 1786 veranstaltete Adgate die bis dahin größte Konzertveranstaltung Nordamerikas. 230 Sänger und 50 Instrumentalisten beteiligten sich an einem Konzert in der German Reformed Church. Zum Gedenken an Georg Friedrich Händel wurden unter anderem Teile des Messiah aufgeführt. Die Sänger waren zum größten Teil Schüler Adgates.[4] 1787 organisierte sich die Uranian Society neu und wurde in Uranian Academy of Philadelphia umbenannt.[5] Gemeinsam mit Alexander Juhan setze sich Adgate im selben Jahr in der lokalen Presse für die Umsetzung eines Wohltätigkeitskonzertes für die Armen ein.[6] Er war P. U. A., Präsident der Uranian Academy.[7] Bei der Zusammenstellung des Liederbuchs Philadelphia Harmony wurde er vom Komponisten Ishmail Spicer (1760–1832) unterstützt.[8] Seine Chorarbeit in Philadelphia endete abrupt 1793 mit seinem plötzlichen Tod während einer Gelbfieberepidemie in der Stadt.[3] Adgate war Mitglied eines Komitees, das sich für die Organisation der Bekämpfung der Epidemie gebildet hatte.[9][10]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Russell Sanjek: American popular music and its business : the first four hundred years. Oxford University Press, New York 1988, ISBN 978-0-19-504028-9, S. 287 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 28. März 2023]).
  2. Richard Crawford: The American musical landscape. University of California Press, Berkeley 1993, ISBN 978-0-520-07764-5, S. 255 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 29. März 2023]).
  3. a b W. L. (William Lines) Hubbard, Frank Damrosch, G. W. (George Whitefield) Chadwick: History of American music. 1908, S. 177 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 28. März 2023]).
  4. W. L. (William Lines) Hubbard, Frank Damrosch, G. W. (George Whitefield) Chadwick: History of American music. 1908, S. 268 f. (englisch, archive.org [abgerufen am 29. März 2023]).
  5. W. L. (William Lines) Hubbard, Frank Damrosch, G. W. (George Whitefield) Chadwick: History of American music. Toledo : Irving Squire, 1908, S. 211 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 28. März 2023]).
  6. Professional Musicians and public Concerts at City Tavern. In: American musical life in context and practice to 1865. Garland, New York 1994, ISBN 978-0-8153-0816-4, S. 12 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 29. März 2023]).
  7. Vocal Music. In: The Pennsylvania Packet. Philadelphia, Pennsylvania 25. November 1786, S. 1 (englisch, newspapers.com).
  8. Karl Kroeger: Spicer, Ishmail (1760–1832). In: American fuging-tunes, 1770–1820 : a descriptive catalog. Greenwood Press, Westport, Conn 1994, ISBN 978-0-313-29000-8, S. 132 (englisch, archive.org [abgerufen am 29. März 2023]).
  9. Particulars of the Plaque in Philadelphia. In: The Freemasons Magazine. Band 2. London 1794, S. 60 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 29. März 2023]).
  10. Mathew Carey, Jean Devèze, William Currie, Richard Folwell, Thomas Condie: Select pamphlets respecting the yellow fever .. Hrsg.: Mathew Carey. 4. Auflage. Philadelphia 1799, S. 3 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 29. März 2023]).
  11. Russell Sanjek: American popular music and its business : the first four hundred years. Oxford University Press, New York 1988, ISBN 978-0-19-504028-9, S. 397 ff. (englisch, archive.org [abgerufen am 28. März 2023]).