André Dussollier

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André Dussollier in Cannes 2019

André Claude Dussollier (* 17. Februar 1946 in Annecy)[1] ist ein französischer Schauspieler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem mit Auszeichnung bestandenen Literaturstudium in Grenoble, das er auf Wunsch der Eltern absolvierte – nebenbei spielte er schon an der Universität Theater; seinen ersten Auftritt hatte er mit zehn Jahren im Schultheater –, entschied sich André Dussollier mit 23 Jahren für eine Schauspielerkarriere in Paris. Auf dem Konservatorium erhielt er den ersten Preis (mit Francis Perrin). 1972 wurde er „Pensionär“ der Comédie-Française, die er jedoch ein paar Jahre später zugunsten von Film und Fernsehen verließ. Im gleichen Jahr hatte er sein Filmdebüt in dem Film Ein schönes Mädchen wie ich von François Truffaut (mit Bernadette Lafont), der ihn in Büchners Leonce und Lena sah. Im Jahr 1973 spielte in Ein Leben lang von Claude Lelouch (an der Seite von Marthe Keller). Insbesondere die Rolle des Verführers übernahm er auch in anderen Filmen von Nouvelle-Vague-Regisseuren wie Jacques Rivette (Theater der Liebe, 1985), Éric Rohmer (z. B. Perceval le Gallois 1978, Die schöne Hochzeit, 1982) und Claude Chabrol (Alice, 1977).

Im Jahr 1982 arbeitete er zum ersten Mal mit Alain Resnais (Das Leben ist ein Roman sowie 1984 Liebe bis in den Tod) – der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit. 1985 hatte er einen großen Publikumserfolg mit Coline Serreaus Komödie Drei Männer und ein Baby. Die erste César-Nominierung erhielt er 1987 für seine Rolle in Resnais’ Mélo. Den Preis gewinnen konnte er 1993 für Ein Herz im Winter (1991) von Claude Sautet und 1998 für Resnais’ Das Leben ist ein Chanson als bester Hauptdarsteller sowie zweimal als bester Nebendarsteller, 2001 für Die Offizierskammer von François Dupeyron und 2000 für Ein Sommer auf dem Lande (1999) von Jean Becker. 2002 erhielt er den „Prix Plaisir du Théatre“ für sein Lebenswerk. Heute gilt er sowohl auf der Bühne als auch im Film als einer der angesehensten französischen Schauspieler.

Von 2001 bis 2003 entwarf und interpretierte er Monstres sacrés, sacrés monstres, eine Show mit Texten von Charles Baudelaire, Sacha Guitry, Victor Hugo, Molière und Jacques Prévert. Dafür erhielt er sowohl 2002 als auch 2003 eine Nominierung für den Molière, den wichtigsten französischen Theaterpreis.

Dussollier ist verheiratet und hat zwei Kinder, Léo Dussollier (* 1988) und Giulia Dussollier (* 1993), die ebenfalls als Schauspieler tätig sind.[2]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theaterauftritte (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dussollier bei der César-Verleihung 1998

César

  • 1987: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Mélo
  • 1993: Bester Nebendarsteller für Ein Herz im Winter
  • 1998: Bester Hauptdarsteller für Das Leben ist ein Chanson
  • 2000: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Ein Sommer auf dem Lande
  • 2002: Bester Nebendarsteller für Die Offizierskammer
  • 2002: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Tanguy – Der Nesthocker
  • 2005: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für 36 tödliche Rivalen
  • 2007: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Kein Sterbenswort

Magritte

Molière

  • 1996: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für Scènes de la vie conjugales
  • 2002: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für Monstres sacrés, sacrés monstres
  • 2003: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für Monstres sacrés, sacrés monstres
  • 2011: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für Diplomatie

Prix Lumières

  • 2016: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für 21 Nächte mit Pattie
  • 2022: Nominierung in der Kategorie Bester Darsteller für Alles ist gut gegangen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: André Dussollier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. lesgensducinema.com
  2. Vgl. Léo Dussollier und Giulia Dussollier auf lesgensducinema.com