Angelburg
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 50° 49′ N, 8° 26′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Marburg-Biedenkopf | |
Höhe: | 381 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,73 km2 | |
Einwohner: | 3406 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 204 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35719 | |
Vorwahl: | 06464 | |
Kfz-Kennzeichen: | MR, BID | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 34 002 | |
LOCODE: | DE AGL | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 1 35719 Angelburg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thomas Beck (SPD) | |
Lage der Gemeinde Angelburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf | ||

Angelburg ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Marburg-Biedenkopf im nordwestlichen Mittelhessen.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet befindet sich etwa 12 km südlich von Biedenkopf im Gansbachtal nördlich des Schelder Waldes, dessen Nordende durch den Berg Angelburg (609 m ü. NN) gebildet wird.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde ist im Norden und Osten vom Gebiet der Gemeinde Steffenberg umgeben. Das Gebiet der Gemeinde Bad Endbach grenzt mit deren Ortsteil Bottenhorn ebenfalls östlich an. Im Süden stößt das Gemeindegebiet an die Gemeinde Siegbach, sowie im Westen an die Gemeinde Eschenburg (beide im Lahn-Dill-Kreis).
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ortsteil | Wappen | Luftaufnahme | Beschreibung | Einwohner- zahl |
Urkundliche Erstnennung |
---|---|---|---|---|---|
Frechenhausen | ![]() |
Frechenhausen liegt im Gansbachtal zwischen Gönnern und Lixfeld. Der Ort wird über die Landesstraße 3042 mit diesen beiden Orten verbunden. Außerdem trifft hier die L 3288 aus Bottenhorn auf die L 3042. | 745 | 1330 | |
Gönnern | Gönnern liegt zwischen Niedereisenhausen und Frechenhausen im Gansbachtal. Durch den Ort führt die L 3042, welche diese Orte verbindet und weiter bis nach Dillenburg führt. | 1541 | 1296 | ||
Lixfeld | ![]() |
Lixfeld liegt an der Landesstraße 3042 zwischen Hirzenhain-Bahnhof und Frechenhausen. Die Kreisstraße 100 aus Hirzenhain-Ort mündet hier in die L 3042. Dieser Ortsteil liegt ebenfalls im Gansbachtal. | 1179 | 1238 |
Gemeindebildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. April 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die beiden ehemals selbständigen Gemeinden Frechenhausen und Lixfeld zur neuen Gemeinde Angelburg zusammengeschlossen. Am 1. Juli 1974 wurde durch Landesgesetz Angelburg mit Gönnern, dessen Gemeindevertreter eigentlich lange zu Steffenberg tendiert hatten, zu erweiterten Großgemeinde Angelburg zusammengeschlossen.[2][3]
Zuvor war eine Fusion zwischen Lixfeld, Frechenhausen, Gönnern und Hirzenhain im Gespräch, besonders ausgehend von Lixfeld und Frechenhausen. Diese scheiterte allerdings am Widerstand der Hirzenhainer Gemeindevertreter, die auf eine Gemeindeverwaltung in der Hirzenhainer Schule und weitere Vorrechte bestanden. Auch ein Zusammenschluss mit Bottenhorn und Steinperf zu einer Großgemeinde Gansbachtal scheiterte am Widerstand der Gesprächspartner.[4]
Am 11. Oktober 2015 fand eine Abstimmung über eine Gemeindefusion von Angelburg und Steffenberg statt. Dabei sprach sich eine knappe Mehrheit der Angelburger (51,7 %) für die Fusion aus, wohingegen die Bevölkerung Steffenbergs ebenfalls knapp (52,7 %) gegen den Zusammenschluss votierte.[5] Für die 2020er-Jahre ist weiterer Versuch, möglicherweise mit einer vorherigen Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft nach dem Vorbild von Allendorf (Eder) und Bromskirchen geplant.[6]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde ist Mitglied im interkommunalen Verein Lahn-Dill-Bergland und in vielen weiteren kommunalen Zweckverbänden und Vereinen. Wichtigster Zweckverband für die Zukunftsentwicklung der Gemeinde ist der Zweckverband Interkommunale Zusammenarbeit Hinterland, der alle Städte und Gemeinden des Hessischen Hinterlandes umfasst und mit der nordrhein-westfälischen Stadt Bad Laasphe eine gemeinsame Entwicklung vorantreibt.
Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 37,5 | 9 | 36,1 | 8 | 47,5 | 11 | 46,0 | 10 | 46,1 | 11 | |
BGL/FWG | Bürgerliste/Freie Wählergemeinschaft Angelburg | 34,5 | 8 | 35,6 | 8 | 26,0 | 6 | 24,6 | 6 | 21,3 | 5 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 28,0 | 6 | 28,3 | 7 | 26,5 | 6 | 29,4 | 7 | 28,2 | 6 | |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Ungültige Stimmen in % | 2,0 | — | 2,3 | — | 5,5 | — | 2,6 | — | 3,8 | — | ||
Wahlbeteiligung in % | 48,8 | 49,0 | 69,0 | 46,6 | 59,0 |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[11] Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:[11]
Jahr | Kandidaten | Partei | % Ergebnis |
---|---|---|---|
2017 | Thomas Beck | SPD | 50,5 |
Reiner Haffer | 49,5 | ||
Wahlbeteiligung in % | 66,0 | ||
2011 | Thomas Beck | SPD | 55,4 |
Reiner Haffer | 44,6 | ||
Wahlbeteiligung in % | 66,7 | ||
2004 | Norbert Mai | SPD | 86,4 |
Wahlbeteiligung in % | 46,3 | ||
1998 | Norbert Mai | SPD | 93,8 |
Wahlbeteiligung in % | 63,8 | ||
1993 | Norbert Mai | SPD | 51,3 |
Heinz Schmidt | BGL + FWG | 14,3 | |
Hartmut Hild | 34,4 | ||
Wahlbeteiligung in % | 79,8 |
Bei der Wahl am 5. Februar 2017 wurde Thomas Beck (SPD) wiedergewählt. Bei der vorangegangenen Wahl am 27. März 2011 traten Thomas Beck (SPD), Reiner Haffer und Heiko Valentin (beide parteilos) an. Keiner der Kandidaten konnte die absolute Mehrheit erringen, sodass es am 10. April 2011 zur Stichwahl kam. Dort setzte sich Thomas Beck mit 55,4 % gegen Reiner Haffer (44,6 %) durch.[11]
Thomas Beck löste am 15. Juni 2011 den bis dahin amtierenden Bürgermeister Norbert Mai nach 18 Jahren Amtszeit ab.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Im geteilten Schild oben, in blau, den von silber (weiß) und rot geteilten hessischen Löwen; unten in silber drei rote Sterne.“ | |
Wappenbegründung: Die Sterne stellen die Ortsteile dar und stammen aus den Wappen von Frechenhausen und Lixfeld; der Löwe steht für den hessischen Ortsherrn; die Farben sind die der hessischen Flagge. |
Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 10. März 1989 genehmigte der Hessische Minister des Innern die Flagge mit folgender Beschreibung:
„Die Flagge der Gemeinde Angelburg zeigt auf der von Rot, Weiß, Blau, Weiß, Rot (im Verhältnis 1:1,5:1:1,5:1) längsgeteilten Flaggenbahn in der oberen Hälfte aufgelegt das Gemeindewappen.“[12]
Eine amtliche Hissflagge führt die Gemeinde nicht. Lokal wird jedoch, angelehnt an die Bannerflagge, eine rot-weiß-blau-weiß-rote Flaggenbahn, belegt mit dem Stadtwappen verwendet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Angelburg steht der 171 Meter hohe Fernsehturm Angelburg. Bemerkenswert ist, dass die Angelburg als Namensgeber der Gemeinde nicht auf Angelburger Gemarkung liegt, sondern zur Nachbargemeinde Eschenburg gehört.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Haltepunkte Lixfeld, Frechenhausen und Gönnern lagen an der Scheldetalbahn. Diese ist stillgelegt.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten, die in Angelburg gewirkt und gelebt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Heinrich Teutsch „Erzvater“ (1889–1967), Maschinenmeister, Autodidakt, Mineraloge, Betreiber des einstigen Erzbergwerkes in Gönnern (Bleiglanz) im Einmannbetrieb.
- Karl Schmidt (1903–1971), Former auf der Schelderhütte, Sozialdemokrat und Gewerkschafter, Antifaschist, erster sozialdemokratischer Bürgermeister in Gönnern von 1946–1952. Schmidt wurde zuvor von der amerikanischen Militärverwaltung im September 1945 als Bürgermeister eingesetzt.
- Paddy Kroetz (* 1978), Reporter und Fernsehmoderator
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ernst-Ludwig Wagner (* 1950), Politiker
- Nikola Hahn (* 1963), Kriminalbuchautorin
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Huth: Die Gemeinde Angelburg und ihre drei Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte. Hrsg.: Gemeindevorstand der Gemeinde Angelburg. 1988.
- Literatur über Angelburg nach Register In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Angelburg In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Suche nach Angelburg im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Achtung: Die Datenbasis hat sich geändert; bitte Ergebnis überprüfen und
SBB=1
setzen)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Internetauftritt der Gemeinde Angelburg
- Angelburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 350–351.
- ↑ VRM Mittelhessen GmbH & Co KG: Vor 50 Jahren: Die Geburt von "Angelburg". 31. März 2022, abgerufen am 31. März 2022.
- ↑ Aus zwei mach eins. Gemeindefusion: Angelburg will, Steffenberg nicht (Memento vom 12. Oktober 2015 im Internet Archive), Hinterländer Anzeiger, 11. Oktober 2015, via mittelhessen.de; abgerufen am 20. März 2016.
- ↑ Mark Adel: Aus zwei Gemeinden wird eine: Warum nicht im Hinterland? In: mittelhessen.de. VRM Mittelhessen GmbH & Co KG, 1. Januar 2023, abgerufen am 2. Januar 2023.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- ↑ a b c Bürgermeister-Direktwahlen in Angelburg. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- ↑ Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Angelburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf vom 27. März 1989. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1989 Nr. 13, S. 778, Punkt 305 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).