Anneliese Friedmann

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Anneliese Friedmann (1998)

Anneliese Friedmann (* 30. Mai 1927 in Kirchseeon als Anneliese Schuller; † 7. November 2020 in München[1]) war eine deutsche Zeitungsverlegerin.[2] Sie war Herausgeber der Abendzeitung und Gesellschafter des Süddeutschen Verlags.[3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anneliese Friedmann wuchs in Freising auf. Schon in ihrer Schulzeit schrieb sie in den Kriegsjahren für das Freisinger Tagblatt. Nach dem Notabitur studierte sie (ohne Abschluss) Kunstgeschichte und Theaterkritik an der Universität München. 1947 besuchte sie den Journalistenkurs von Otto Groth, wo ihr späterer Ehemann Werner Friedmann Lokaljournalismus unterrichtete. Nach einjähriger Ausbildung wurde sie als einzige Frau nach dem Volontariat von der Süddeutschen Zeitung übernommen. In ihrer Bewerbungsarbeit hatte sie den Vornamen nur als Initial angegeben. Bis 1960 gehörte sie der Redaktion an,[4] wo sie unter anderem das Modejournal leitete und unter dem Pseudonym „Sibylle“ eine Kolumne schrieb.[5] Von 1960 bis 1970 hatte sie unter demselben Pseudonym eine Kolumne in der Illustrierten Stern von Henri Nannen;[6] sie schrieb darin über Politik, Gesellschaft, Mode und Stil.[7] Wiederholt verfasste sie dabei auch kritische Beiträge, z. B. für das Recht auf Abtreibung und gegen Franz Josef Strauß.

Anneliese Friedmann war die Witwe des Zeitungsgründers Werner Friedmann, den sie 1951 geheiratet hatte. Nach seinem Tod 1969 trat sie in den Gesellschafterkreis des Süddeutschen Verlages ein[3] und war jahrelang Herausgeber der Münchner Abendzeitung. In dieser Funktion gilt sie als Vorbild für die Figur der Friederike von Unruh in Helmut Dietls Fernsehserie Kir Royal.[7] Friedmann bestand darauf, als „der Verleger“, also mit dem generischen Maskulinum, bezeichnet zu werden.[2]

Friedmanns Sohn Johannes ist Mitherausgeber der Süddeutschen Zeitung und war ab 1986 Mitherausgeber der Abendzeitung.

Anneliese Friedmann war mit Eberhard Ebner, dem Verleger der Ulmer Südwest Presse, liiert.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romane (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Komm zurück, Martina (= Eva; 77). Marken, Köln, 1965, DNB 363759018.
  • Nimm mir nicht mein Peterle: Frauenroman. Borgsmüller, Münster/Westfalen, 1960, DNB 573141444.
  • Georgias Sieg (= Britta-Roman; 328). Hessel, Feucht, 1965, DNB 363759026.
    • Georgias Sieg (= Der blaue Roman; 768). Arndt, Feucht, 1966, DNB 363759034.
  • Ich kam als Waisenkind aufs Schloß (= Sabine; Sonderband 330). Marken, Köln, 1966, DNB 36375900X.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur von und über Anneliese Friedmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Christian Adler: Die Geschichte der Abendzeitung: Von Werner Friedmann, dem Institut und den Plänen für Stuttgart und Augsburg. In: newsroom.de. 11. Oktober 2012, archiviert vom Original am 15. Oktober 2012;.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anneliese Friedmann ist tot. In: sueddeutsche.de. 9. November 2020, abgerufen am 9. November 2020.
  2. a b Abendzeitung Germany: Zum Tod von Anneliese Friedmann: Kämpferin mit Stil. 9. November 2020, abgerufen am 22. Januar 2023.
  3. a b SZ-Gesellschafterin: Anneliese Friedmann ist gestorben. In: Horizont. 10. November 2020, abgerufen am 10. November 2020.
  4. Kurzbiographie im Buch Jahrgang 1926/27 – Erinnerungen an die Jahre unter dem Hakenkreuz (2007).
  5. Paul Hoser: Abendzeitung. In: Historisches Lexikon Bayerns. 21. August 2012, abgerufen am 9. November 2020.
  6. Verlegerin Anneliese Friedmann 75. Geburtstag. In: bdzv.de. 3. Juni 2002, abgerufen am 9. November 2020.
  7. a b Anneliese Friedmann ist tot. In: Zeit Online. 9. November 2020, abgerufen am 10. November 2020.
  8. Der Henri Nannen Preis 2013 für ein publizistisches Lebenswerk geht an Anneliese Friedmann. In: henri-nannen-preis.de. 11. April 2013, archiviert vom Original am 6. März 2014; abgerufen am 9. November 2020.