Annelotte Spieß

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Annelotte Spieß (geb. Findeisen; * 31. August 1912 in Magdeburg; † 2013 in Berlin) war eine in Druxberge (Börde) tätige deutsche Malerin und Lehrerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annelotte Findeisen entstammte einer gutbürgerlichen Familie. Nach dem Abitur studierte sie von 1931 bis 1935 an der Staatlichen Kunstschule in Berlin-Schöneberg für das „künstlerische Lehramt an höheren Lehranstalten“. Bis zu dessen Absetzung 1933 als „entartet“ war ihr Lehrer Curt Lahs. 1933 wurde sie (zeitweise) vom Studium ausgeschlossen, nachdem sie zusammen mit Kommilitonen eine Hakenkreuz-Fahne entfernt hatte.[1] Beteiligt waren außer ihr Heinz Dose, Arno Schüle, Hans-Joachim Haase und Marianne Matthiae (Ehefrau von Lahs).[2] Nach dem Examen heiratete sie 1937 den Künstler Hans-Arthur Spieß, mit dem sie zwei Söhne bekam. 1945 zog sie mit der Familie nach Druxberge, wo sie als Künstlerin und Lehrerin lebte und arbeitete. Sie war von 1952 bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.

Das Künstlerehepaar verband eine enge Freundschaft mit dem Magdeburger Künstler Walter Bischof. 1980 rief sie die Kleine Galerie des Kulturbunds in Druxberge ins Leben, die sie leitete. Als nach der Wende ein neues Konzept für die Trägerschaft der Galerie gefunden werden musste, war sie Mitbegründerin des Kunst- und Kulturverein e. V. Druxberge. Annelotte Spieß’ bevorzugtes Motiv war die Natur. Ihr Garten mit seinen Blumen und Landschaften, die sie auf ihren zahlreichen Reisen malte, ist eines der häufigsten Motive in ihren Werken. Annelotte Spieß starb 2013 in einem Berliner Pflegeheim.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pflanzen am Harzrand (Öl, 1952)[3]
  • Hügel im Harzvorland (Öl, 1952)[4]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungsbeteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1948: Halle/Saale, Museum in der Moritzburg, Große Kunstausstellung Sachsen-Anhalt[5]
  • 1974, 1979 und 1984; Magdeburg, Bezirkskunstausstellungen
  • 1981: Magdeburg, Kulturhistorisches Museum („Maler stellen aus“)
  • 1987: Magdeburg, Kloster Unser Lieben Frauen („Handzeichnung und Plastik“)

Postume Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Druxberge, Kleine Galerie Druxberge[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Opfer von Diskriminierung und Unrecht in der NS-Zeit (abgerufen am 18. August 2020)
  2. Christine Fischer-Defoy (1988): Kunst, Macht, Politik. Die Nazifizierung der Kunst- und Musikhochschulen in Berlin (Elefanten Press), S. 62.
  3. Annelotte Unbekannter Fotograf; Spiess: Pflanzen am Harzrand. 1952, abgerufen am 8. Juni 2022.
  4. Annelotte Unbekannter Fotograf; Spiess: Hügel im Harzvorland. 1952, abgerufen am 8. Juni 2022.
  5. SLUB Dresden: Grosse Kunstausstellung 1948 Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  6. Ronny Schoof: Kleine Galerie erinnert an verstorbene Gründerin. Abgerufen am 8. Juni 2022.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elke Beneke: Über die Malerin Annelotte Spieß. In: Börde, Bode und Lappwald. Heimatschrift 1999, Oschersleben 1998.
  • Hanns H. F. Schmidt, Gerald Grosse: Von Magdeburg bis zum Harz. Literarische und fotografische Streifzüge. Greifenverlag, 1984, S. 86ff.
  • Henning Schlüter: Ladies, Lords und Liederjane. Eulenspiegel-Verlag, 1991, S. 246ff.
  • Andreas Johannes Wiesand, Annette Brinkmann, Susanne Keuchel: Handbuch der Kulturpreise, Bd. 4. ARCult, 2001, S. 110.
  • Christine Fischer-Defoy: Kunst, Macht, Politik. Die Nazifizierung der Kunst- und Musikhochschulen in Berlin. Elefanten Press, 1988, S. 12, 62, 286.
  • Gerd Gerdes: Chronik der Stadt Wanzleben. 889–2008, Bd. 1. Ziethen-Verlag, 2008, S. 189.
  • Spieß, Annelotte. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 913

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]