Anton Tripp

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Anton „Toni“ Tripp (* 2. August 1911 in Essen; † 2. August 1991 in Düsseldorf) war ein deutscher Fotograf und Publizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tripp belegte 1929 Fotografie-Kurse an der Kunstgewerbeschule und besuchte die Folkwangschule bei Max Burchartz in Essen. Sein älterer Bruder Willi Tripp hatte seine künstlerische Ausbildung ebenfalls an der Folkwangschule erhalten. Später absolvierte er eine Fotografenlehre. 1940 wurde Tripp zur Wehrmacht eingezogen und diente bei der Bewachung sowjetischer Kriegsgefangener. Auch im Krieg bewahrte er sich als Fotograf sein sozialkritisches Denken und schoss Bilder von bettelnden Kriegsopfern, verstümmelten Soldaten und protestierende Kriegerwitwen. In Düsseldorf wurde er ausgebombt, zog aufs Land und sorgte bei Kriegsende durch Hissen von weißen Fahnen für die kampflose Übergabe des Ortes Hachen an vorrückende alliierte Truppen.[1]

Ab 1947 war Tripp als Fotograf tägig, wobei er hauptsächlich das Genre der Arbeiterfotografie bediente. Selbst überzeugter Kommunist, arbeitete er als Journalist und Bildredakteur für sozialistische Zeitschriften wie „Arbeiterfotografie“, „Die Liga“, „Frau und Frieden“ oder „Poeten für den Frieden“. Er dokumentierte Zechenstilllegungen, Protest- und Ostermärsche, Arbeitskämpfe sowie das Alltagsleben der Arbeiterklasse an Rhein und Ruhr. Zwischen 1951 und 1969 unterhielt er in Düsseldorf den TT-Bilderdienst, mit dem er zahlreiche Zeitungen, wie den Spiegel, sowie Nachrichten- und Presseagenturen belieferte.

Im Ruhestand widmete sich Tripp mehr und mehr der Schriftstellerei und dem Verfassen von Gedichten.

Neben seiner Tätigkeit als Künstler und Journalist wurde Tripp für sein Engagement für gefährdete Bodendenkmäler im Rheinland bekannt. So setzte er sich beispielsweise für archäologische Ausgrabungen auf dem Gelände der Düsseldorfer Schlösser Brauerei[2] und für den vollständigen Erhalt von Haus Bürgel[3] ein. Auch brachte er sich aktiv in die Gestaltung des Geschichtslehrpfades „Jahrtausendsteine“ in Düsseldorf-Garath ein.

Er erhielt 1982 den Literaturpreis des „Freundeskreises Düsseldorf Buch“.[1]

Sammlungen und Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fotoarchiv des Ruhr Museums in Essen besitzt zahlreiche Fotonegative aus dem Nachlass Tripps.[4] Das Fotoarchiv seines Sohnes Manfred Tripp mit weiteren Negativen aus dem Nachlass des Vaters befindet sich im Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung. 2016 zeigte der Kulturbahnhof Eller eine umfangreiche Tripp-Ausstellung.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Balthasar im Laden. Selbstverlag, Frankfurt am Main 1964
  • Parkgesang. Peters, Hanau 1979 ISBN 3-87627-034-0
  • Palette des Poeten. Offizin de Hripu, Windecken 1986
  • Zahn der Zeit. Offizin de Hripu, Frankfurt am Main 1983
  • Tropfen auf heisser Ofenplatte. Offizin de Hripu, Nidderau 1993 ISBN 3-9803450-5-X
  • Peter-Minuit-Denkmal, Wesel (Fotografien)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Tripp (Hrsg.): Toni-Tripp – Zum 100. Geburtstag des Fotografen und Schriftsteller. Neue Impulse Verlag, Essen 2011 (= Sonderausgabe der Zeitschrift Arbeiterfotografie. 28. Jahrgang, Heft 95, 2011) ISSN 0173-9530

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Anton Tripp: Bilder aus dem alten Düsseldorf, WZ, 10. Oktober 2016
  2. Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 20. Juni 1991; Rheinische Post, Ausgabe vom 20. Juni 1991.
  3. Westdeutsche Zeitung, Ausgabe vom 19. Juli 1990; Express, Ausgabe vom 24. Juli 1990.
  4. Otoarchiv des Ruhr Museums