Aquis Plaza

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Aquis Plaza
Aquis Plaza
Haupteingang abends am Eröffnungstag
Basisdaten
Standort: Aachen, Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen
Eröffnung: 28. Oktober 2015[1]
Verkaufsfläche: 29.200[1]
Geschäfte: 130
Betreiber: ECE Projektmanagement
Website: www.aquisplaza.de
Verkehrsanbindung
Haltestellen: Aachen Kaiserplatz,
Aachen Willy-Brandt-Platz
Omnibus: 2 3A/B 4 5 12 13A/B 15 22 23 25 35 36 43 45 55 65 66 SB66 73 125 135 173 N1 N8
Autostraßen: B1 B57 B264
Parkplätze: 600
Technische Daten
Bauzeit: 2013–2015
Architekten: Blauraum Architekten
Baukosten: 290 Mio. Euro[1]
Lage des Einkaufszentrums
Koordinaten: 50° 46′ 29″ N, 6° 5′ 35,1″ OKoordinaten: 50° 46′ 29″ N, 6° 5′ 35,1″ O
Aquis Plaza (Nordrhein-Westfalen)
Aquis Plaza (Nordrhein-Westfalen)

Das Aquis Plaza (in früheren Planungsphasen Kaiserplatz-Galerie) ist ein Einkaufszentrum in der Aachener Innenstadt am östlichen Ende der Einkaufsstraße Adalbertstraße. Es reicht vom Willy-Brandt-Platz bis zum Kaiserplatz. Nach jahrelangen Vorbereitungen und Problemen, unter anderem beim Ankauf der erforderlichen Grundstücke, konnte die ECE-Gruppe am 16. Mai 2013 mit dem ersten Spatenstich[2] die Abriss- und Aushubarbeiten auf dem Baufeld beginnen. Mitbeteiligt an der Entwicklung des Centers ist die Strabag Real Estate[1] und das Hamburger Architekturbüro Blauraum Architekten.[3] Am 16. Januar 2014 wurde die endgültige Baugenehmigung[4] durch die Stadt Aachen erteilt. Mit einem Richtfest konnte am 21. Oktober 2014 die Fertigstellung des Rohbaus gefeiert werden.[5] Die Eröffnung fand am 28. Oktober 2015 statt[1] und soll mehr als 84.000 Besucher angelockt haben.[6]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modell des Eigentümers ECE Projektmanagement

Etwa 130 Einzelhandelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von 29.200 m2 verteilen sich auf Basement, Erdgeschoss, 1. und 2. Etage des Einkaufszentrums, darunter große Handelsketten wie beispielsweise Sport Scheck, Zara, TK Maxx, Reserved, Media-Saturn-Holding und Rewe. Im Center sind rund 700 Beschäftigte angestellt.[1]

Der Komplex besteht aus zwei Gebäudetrakten, die durch einen mit einem Glasdach versehenen Durchgangsweg vom Kaiserplatz zum Willy-Brandt-Platz verbunden sind. Dieser ist über alle vier Ebenen begehbar, die mit Treppen, Rolltreppen und Aufzügen miteinander verbunden sind.

Die Parkflächen verfügen über 600 Stellplätze und sind ausschließlich über den Kaiserplatz zu erreichen. Sie befinden sich über den Verkaufsebenen im 3. und 4. Obergeschoss. Ein „Car-Finder-System“ zum wiederfinden des Stellplatzes ist vorhanden.

Das Modell des Einkaufszentrums wurde 2013 auf der Expo Real in München vorgestellt und sorgte für großes Aufsehen.[7]

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baustelle des Aquis Plaza im Februar 2014
Plakat zum Richtfest

Der Planungsausschuss der Stadt Aachen hatte Mitte 2008 die Offenlage des Bebauungsplans zum Bau des so genannten Aquis Plaza (zuvor Kaiserplatz-Galerie), eines dreigeschossigen verglasten Einkaufszentrums mit 29.000 m²[1] Verkaufsfläche und 2000 m² Gastronomiefläche (Food-Court) in der Fußgängerzone Adalbertstraße (mit zwei Haupteingängen an Kaiserplatz und Willy-Brandt-Platz) beschlossen. Die Eröffnung war ursprünglich für das Frühjahr 2009 vorgesehen, musste inzwischen jedoch auf Herbst 2015[8] verschoben werden. Die Stadt wünschte die Ansiedlung hochwertiger Fachgeschäfte, die das Viertel optisch, funktional und wirtschaftlich aufwerten sollen. Auch sollte in dem Bereich ein Parkhaus mit höchstens 630 Stellplätzen entstehen.

Mitte 2007 wurde für den Neubau mit den Abrissarbeiten begonnen. Unter anderem wurde das Kino Gloria-Palast, ein Bau der 1950er-Jahre, der seit einigen Jahren leer stand, niedergelegt.

Durch eine Stadtratsentscheidung wurde der vorhabenbezogene Bebauungsplan am 18. Februar 2009 verabschiedet. Der geschlossene Durchführungsvertrag sah gestufte Fristen für eine Durchführung des Projektes vor.[9] Die Stellung des Bauantrages hatte innerhalb einer Frist von 12 Monaten zu erfolgen.

An den Bau des Einkaufszentrums wurden mehrere Bedingungen geknüpft. So soll unter anderem für den Verlust von Wohnraum bis spätestens fünf Jahre nach dem Vertragsabschluss insgesamt 3.000 Quadratmeter neuer Wohnraum im Bereich der Harscampstraße (1.200 Quadratmeter) und innerhalb des Alleenrings (1.800 Quadratmeter) geschaffen werden. Ebenso musste ein neues Verkehrskonzept für den Kaiserplatz, die Parkhauszufahrt zum Aquis Plaza und die Umgehungsstraße um St. Adalbert entwickelt werden.[10]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut eigenen Angaben erreichte das Aquis Plaza Anfang 2017 rund 25.000 Besucher pro Tag.[11]

Das Restaurant „Times“ mit 450 Quadratmetern Gastronomiefläche schloss 14 Monate nach der Eröffnung aus Kundenmangel.[11] Ebenfalls schloss seitdem das auf 2 Etagen gelegene Eiscafé „La Luna“ sowie das Café „Aixpresso“.

Nach schweren Unwettern am 29. Mai 2018 überschwemmte der Keller des Aquis Plazas etwa eineinhalb Meter hoch, die unterirdische Einfahrt zum Parkhaus war mehrere Stunden lang nicht befahrbar.[12]

Im November 2022 standen im Aquis Plaza 14 Geschäftsflächen leer.[13]

Gegner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritische Stimmen am Bauzaun

Als Gegenargumente waren die Auswirkungen auf die bestehende Einzelhandelsstruktur[14] sowie denkmal- und umweltschutzrechtliche Faktoren diskutiert worden. Zu den umweltschutzrechtlichen Faktoren sind hier insbesondere die bereits heute kritischen Luft- und Lärmwerte rund um den Kaiserplatz zu zählen. Aus Sicht des Denkmalschutzes wird ein erheblicher Eingriff in ein seit dem Mittelalter gewachsenes Viertel vorgenommen.[15] Aber auch Fledermausquartiere in bestehender, maroder Bausubstanz wurden als Argument angeführt. Zusätzlich wurde von Kritikern der Verkauf eines Straßenabschnittes der Straße Adalbertsberg, einhergehend mit dem Verlust eines historischen Straßenverlaufs, als problematisch angesehen.

Mitte August 2008 hatte sich die Bürgerinitiative „Kaiserplatzgalerie – aber anders!“ gegründet, die mit einem Bürgerbegehren eine Änderung der Planung und den Verzicht auf den Verkauf des Adalbertsbergs erreichen wollte.[16]

Die Initiative wurde im Januar 2010 in „Kaiserplatzgalerie? – Nein danke!“ umbenannt und verfolgte seitdem das Ziel, die Stadtverwaltung zu einem Überdenken der Unterstützung für das Projekt zu bewegen. Als Grund wurden die negative Wirkung auf das angrenzende Viertel durch die jahrelangen Verzögerungen des Baubeginns und die fehlende Berücksichtigung von Änderungsvorschlägen bei der Planung angeführt. Die ursprünglichen Forderungen der Initiative blieben innerhalb der Stadtratsentscheidungen unberücksichtigt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aquis Plaza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Anziehungspunkt in der Kaiserstadt – Aquis Plaza, Aachen. ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, archiviert vom Original am 5. September 2014; abgerufen am 22. März 2021.
  2. Gerald Eimer: Zum Spatenstich gibt’s einen neuen Namen. In: Aachener Nachrichten. 16. Mai 2013, abgerufen am 2. Februar 2015.
  3. Blauraum Architekten: Aquis Plaza (Memento vom 20. November 2015 im Internet Archive)
  4. Baugenehmigung für „Aquis Plaza“ erteilt. In: Aachener Nachrichten. 16. Januar 2014, abgerufen am 2. Februar 2015.
  5. Stephan Mohne: Startschuss 2015: Millionen-Projekt Aquis Plaza feiert Richtfest. In: Aachener Nachrichten. 21. Oktober 2014, abgerufen am 3. Februar 2015.
  6. Aquis Plaza: Danke für 84.425 Besucher zur Eröffnung, 29. Oktober 2015
  7. Robert Esser: „Aquis Plaza“: Tiefe Blicke ins Innere des Einkaufstempels, in Aachener Zeitung vom 8. Oktober 2013, abgerufen am 19. November 2015
  8. Aquis Plaza Aachen: Richtfest für neue Shopping-Galerie in der City. Vermietungsstand schon über 75 Prozent – Eröffnung im Herbst 2015. ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, archiviert vom Original am 3. Februar 2015; abgerufen am 22. März 2021.
  9. ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG (Hrsg.): Konkretisierung der Planung gem. Ziffer 5.1.1 des Durchführungsvertrages zum Bebauungsplan Nr.: 891 vom 22/24.10.2012. (Online [abgerufen am 14. März 2015]).
  10. Projekt Aquis Plaza auf den Seiten der Stadt Aachen
  11. a b Robert Esser: Aquis Plaza: „Times“ beklagt Kundenflaute in Aachener Zeitung, 5. Januar 2017
  12. Nach Extrem-Unwetter: Aufräumen und neue Überschwemmungen in Aachener Nachrichten, 30. Mai 2018
  13. Robert Esser: Auch Moderiese s.Oliver macht dicht: Leerstände in Aachen auf Rekordhoch. In: Aachener Zeitung. 29. November 2022, abgerufen am 14. Dezember 2022.
  14. Gerald Eimer: In den klassischen Einkaufslagen wachsen allmählich die Sorgen. In: Aachener Nachrichten. 23. Oktober 2013, abgerufen am 2. Februar 2015.
  15. Martina Feldhaus: Römische Keramikscherben am Aquis Plaza. In: Aachener Nachrichten. 1. November 2013, abgerufen am 2. Februar 2015.
  16. Kaiserplatz-Galerie: Bürgerbegehren gegen Straßenverkauf. (PDF; 44,3 kB) Abgerufen am 2. Februar 2015.