Aramits

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Aramits
Aramits (Frankreich)
Aramits (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-1
Gemeindeverband Haut Béarn
Koordinaten 43° 7′ N, 0° 44′ WKoordinaten: 43° 7′ N, 0° 44′ W
Höhe 212–628 m
Fläche 29,55 km²
Einwohner 659 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 22 Einw./km²
Postleitzahl 64570
INSEE-Code

Ortseingang

Aramits ist eine französische Gemeinde mit 659 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-1 (bis 2015: Kanton Aramits).

Die Bewohner werden Aramitsiens genannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss Vert im Ortsteil Serreuille

Aramits liegt circa 15 Kilometer südwestlich von Oloron-Sainte-Marie im Barétoustal, das westlichste der drei Täler des Hoch–Béarn. Die höchste Erhebung in Aramits ist der Sommet de Souek (628 m), nordwestlich der Ortsmitte gelegen.[2]

Umgeben wird Aramits von den Nachbargemeinden:

Aramits liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchquert von drei Nebenflüssen des Gave d’Oloron, der Mielle, dem Vert und dem Joos.

Der Vert hat Zuflüsse, die das Ortsgebiet durchqueren:

  • der Aurone,
  • der Lancy,
  • der im Ortsgebiet entspringende Littos,
  • der Talou Gros,
  • der im Ortsgebiet entspringende Arrec Bugalaran,
  • der Vert de Barlanès, auch Bitole genannt,
    • mit seinem im Ortsgebiet entspringenden Zufluss, dem Arrec de Rachet,
  • der Ibarcis und
  • der im Ortsgebiet entspringende Labeigt
    • mit seinem im Ortsgebiet entspringenden Zufluss, dem Audore.

Der Vert hat ebenfalls Zuflüsse, die das Ortsgebiet durchfließen:

  • der Arriou de Soulou,
  • der Bouhatéko erreka
    • mit seinem im Ortsgebiet entspringenden Zufluss, dem Arrec Dragon.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musketier Aramis, Illustration

Aramits wurde 1270 erstmals im Kopialbuch vom Ossautal erwähnt. Einige Jahre vorher, um 1221, haben sich die Bewohner des Barétoustal von den Markgrafen losgesagt. Die Gemeinschaft der Dörfer wurde verwaltet von Magistratsräten der sechs Kommunen, die sich im Hauptort Aramits versammelten.

In der Volkszählung im Jahre 1385 wurden 52 Familien gezählt und vermerkt, dass die Siedlung in der Bailliage von Oloron liegt.

Wie viele andere Siedlungen im Béarn oder im Baskenland, so liegt auch Aramits am Jakobsweg, ein Pilgerweg mit dem Ziel Santiago de Compostela in Galicien (Spanien). Im Fall von Aramits ist es der Weg über den Col de la Pierre Saint-Martin, die heutigen Routes départementales 133 und 132. Aramits unterhielt eine Pilgerherberge, die in den Wirren der Hugenottenkriege um 1569 zerstört wurde.

Im 17. Jahrhundert bewohnte die Familie von Henry d’Aramitz, einem berühmten Musketier des französischen Königs Ludwig XIII., das Schloss von Labadie in Aramits.[4][5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2021
Einwohner 600 621 602 588 653 677 659
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2009[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Saint-Vincent und Portal des ehemaligen Laienklosters

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aramits unterhält Städtepartnerschaften über den Gemeindeverband, die Communauté de communes de la vallée de Barétous, mit:[9]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der traditionellen Landwirtschaft und Verarbeitung von tierischen Produkten bestimmt auch der Tourismus die Wirtschaft.[5]

Aramits liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[10] Eine Käserei in Aramits produziert den Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, und weitere Käsesorten.[11]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[12]
Gesamt = 80
Schulgebäude in Aramits

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aramits verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 54 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[13]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aramits ist angeschlossen an die Routes départementales 133, 659, 918 (ehemalige Route nationale 618a) und 919 (ehemalige Route nationale 618) und ist über Linien des Busnetzes Transports 64 über Oloron-Sainte-Marie mit anderen Gemeinden des Départements verbunden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henri d’Aramitz ist die Vorlage für Alexandre Dumas zu seiner fiktiven Figur des „Aramis“ in seinem Roman „Die drei Musketiere“. Er ist etwa um 1620 geboren und war von 1640 bis 1646 Musketier in der Garde des französischen Königs. Es wird angenommen, dass sein Tod zwischen 1673 und 1675 eintrat.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aramits – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  2. géoportail. Institut national de l’information géographique et forestière, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Aramits. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  4. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 7, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  5. a b Conseil régional d’Aquitaine: Aramits. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 14. Januar 2017; abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Aramits. EHESS, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2014 Commune d’Aramits (64029). INSEE, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Vincent. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 14. Januar 2017; abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  9. Atlas français de la coopération décentralisée et des autres actions extérieures. Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Entwicklung, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  10. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 9. Oktober 2017 (französisch).
  11. Fromagerie du Pays d'Aramits. Fromagerie du Pays d'Aramits, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Aramits (64029). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 9. Oktober 2017 (französisch).
  14. Les Mousquetaires. Offices de Tourisme des Pyrénées Béarnaises, abgerufen am 14. Januar 2017 (französisch).